Forschung

Land fördert Wissenschaftler beim Start in die Selbständigkeit

Das Land fördert im Rahmen des Programms „Junge Innovatoren“ acht neue Existenzgründungsvorhaben am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), an der Universität Stuttgart, an der Hochschule Pforzheim, am Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe sowie am Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik an der Universität Ulm (ILM). Dies gab Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in Stuttgart bekannt. Ziel des Programms „Junge Innovatoren“ ist es, vor allem wissenschaftliche Mitarbeiter von Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg bei ihren Gründungsvorhaben zu unterstützen.

„Wesentliche Impulse für Innovationen verdanken wir der Forschung an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Land. Mit dem Programm ‚Junge Innovatoren‘ wollen wir Mut machen, den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen. Aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes heraus sollen neue Unternehmen entstehen, die den Markt mit zukunftsträchtigen, innovativen Produkten und Dienstleistungen bereichern“, so Ministerin Bauer.

Voraussetzung für die Unterstützung der Vorhaben sei stets, dass sie die Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren in Baden-Württemberg beinhalten. Gefördert werde nicht die Existenzgründung als solche, sondern die gezielte Vorbereitung darauf. Die Gründerinnen und Gründer erhielten eine finanzielle Unterstützung zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes und ein begleitendes Coaching durch praxiserfahrene Personen. Darüber hinaus könnten sie die Infrastruktur der Hochschule nutzen. Das Programm habe seit 1995 rund 200 Unternehmensgründungen aus Baden-Württemberg zu einem gelungen Start verholfen. „Die acht neuen Projekte, deren Förderung wir jetzt beschlossen haben, sollen diese Erfolgsgeschichte fortsetzen“, sagte die Ministerin.

Das Projekt safeDi von der Universität Stuttgart ist ein System zur Risikominimierung während des Dialysevorgangs. Die Dialyse ist ein Prozess, der erhebliche Einschnitte der Lebensqualität für die Patienten mit sich bringt. Durch safeDi erfahren die Dialysepatienten mehr Sicherheit und Komfort während der Dialyse.

Das Projekt Buddy Watcher  von der Hochschule Pforzheim befasst sich mit der Unterwasserkommunikation auf Ultraschallbasis. Der „Buddy-Watcher“ ist ein präventives System. Es soll verhindern, dass der Abstand zwischen Tauchern, die einen gemeinsamen Tauchgang unternehmen, zu groß wird. Der Tauchpartner, im Fachjargon „Buddy“ genannt, spielt unter Wasser eine ganz besondere Rolle: immer wieder erweist er sich in Notsituationen als Lebensversicherung. 
24 % aller Tauchunfälle sind auf den Verlust des Tauchpartners zurückzuführen - 86 % davon enden tödlich.

OPASCA Systems vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) möchte innovative und neuartige Produkte und Dienstleistungen auf dem Gebiet der multimodalen Umwelterfassung, verbunden mit einer intelligenten, maschinellen Analyse der sensorisch erfassten Szene, zu entwickeln und zu vertreiben. Die Besonderheit des dabei verfolgten Konzepts besteht in einer zielgerichteten Kombination von visuellen Sensoren (Kameras) mit ihren Pendants auf der akustischen Seite (Mikrofone). Hierdurch wird die Funktionalität eines Systems zur Erfassung der Umwelt auch unter den für einen Erfassungskanal ungünstigen Rahmenbedingungen (Beispiel: Dunkelheit durch Rauchentwicklung in einem Verkehrstunnel) gewährleistet.

Ebenfalls vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist evidensa, mit dem die Volkskrankheit Vorhofflimmern zuverlässig erkannt werden kann, um die Folgekrankheit Schlaganfall zu verhindern. Erschwert wird die Diagnose von Vorhofflimmern dadurch, dass diese Erkrankung oftmals keine Symptome verursacht und/oder anfallsartig auftritt. Eine Diagnose ist aber momentan nur dann möglich, wenn Vorhofflimmern während der Untersuchung auftritt. Bei evidensa spielt es keine Rolle, ob zum Zeitpunkt der Untersuchung Vorhofflimmern auftritt oder nicht. Weil evidensa schnell und unkompliziert ist, eignet sich die Lösung auch hervorragend zum regelmäßigen Screening von Risiko-Patienten, so dass Schlaganfälle vermieden werden können.

Ziel des Projekts Red Raccoon vom Institut für Lasertechnologien an der Universität Ulm (ILM) ist der Bau eines neuartigen bildgebenden Spektrometers. Beim sogenannten Hyperspektral Imaging wird von dem aufgenommenen Objekt ein sogenannter Spectral Cube erzeugt. Jedes Pixel dieses hyperspektralen Bildes enthält dabei hunderte Farbinformationen, aus denen sich im Anschluss ortsaufgelöst auf die chemische Struktur des Objekts schließen lässt.

Das Gründungsvorhaben NuCOS von der Universität Stuttgart bietet auf Basis einer neu entwickelten Integrationsplattform für Simulationswerkzeuge Dienstleistungen an. So kann u. a. geklärt werden, wie komplexe Mechanismen (Fahrzeuge, Maschinen) mit Partikeln (Sand, Flüssigkeit) interagieren. So einfach diese Fragen erscheinen, so komplex und rechenintensiv sind die Anforderungen an eine Simulation, die zuverlässige Antworten geben soll. Simulationen, die solche Fragestellungen klären und Optimierungsmöglichkeiten aufspüren, werden in der von NuCOS angebotenen Dienstleistung durchgeführt.

DYNARC von der Universität Stuttgart entwickelt eine Softwaretechnologie, die konfigurierbare Halbleiter für normale Softwareentwickler zugänglich macht und die Kommunikation in verteilten Rechnersystemen automatisiert. In Kombination mit einer festen Integration mit Internetdiensten entsteht eine hoch leistungsfähige Plattform für eingebettete Systeme, die sich insbesondere für den stark entwickelnden Markt der Cyber-Physical Systems eignet. DYNARC richtet sich an Hersteller von Embedded Computern und ermöglicht diesen, ihren Kunden leistungsfähigere, energieeffizientere Produkte anzubieten, mit denen diese bei kürzeren Entwicklungszeiten neue Anwendungsfelder erschließen können.

audriga vom Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe hilft Nutzern beim Umzug ihrer Daten wie zum Beispiel E-Mails, Bildern oder Dateien zwischen Cloud-Anbietern. Dies geschieht mit Hilfe eines sicheren, schnellen und einfach zu bedienenden Umzugsdienstes, der sich mit verschiedenen Cloud-Anbietern verbindet und die Daten des Nutzers direkt umzieht. audriga verfügt über eine flexibel skalierbare Plattform, die auch große Datenmengen effizient verarbeiten kann. Dabei legt audriga einen besonderen Fokus auf IT-Sicherheit, die durch die Einhaltung internationaler Sicherheitsnormen gewährleistet wird.

Weitere Informationen unter www.junge-innovatoren.de

Quelle:

Ministerium fuer Wissenschaft, Forschung und Kunst

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