Schule

Kultusministerium stellt zum Schuljahr 2012/13 insgesamt 4.400 Lehrer ein

Das Kultusministerium wird zum Schuljahr 2012/13 insgesamt rund 4.400 Lehrerinnen und Lehrer einstellen. Damit können alle Schularten bedarfsgerecht versorgt werden. "Wir stellen deutlich mehr Lehrerinnen und Lehrer ein als erwartet und können dadurch rund 4.400 jungen Menschen den Einstieg in den Beruf ermöglichen“, erklärte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Durch diese Einstellungen setzt die Landesregierung auch ihren Beschluss um, rund 3.300 Stellen trotz des starken Rückgangs der Schülerzahl in der Bildung zu belassen. "Wir setzen mit dieser Einstellungspraxis auch ein deutliches Zeichen dafür, wie wichtig uns eine gute Unterrichtsversorgung ist", betont die Ministerin. Diese rechnerische demografische Rendite reiche zudem aus, wichtige bildungspolitische Vorhaben wie die Einführung der Gemeinschaftsschulen oder den Ausbau der beruflichen Gymnasien zu finanzieren.

Die Zahl von 4.400 Einstellungen auf 3.900 Stellen - auf Grund von Teilzeitarbeit können mehr Personen eingestellt werden - ergibt sich jetzt aus den Auswertungen freigewordener Lehrerstellen, die nun als verlässliche Planungsgrundlagen vorliegen. Für die Berechnung des Lehrereinstellungsbedarfs ist vor allem die Höhe des Ersatzbedarfs aufgrund von Pensionierungen und Beurlaubungen relevant. Hier wirkt sich aus, dass sich zum nächsten Schuljahr deutlich mehr Lehrer vorzeitig pensionieren lassen als in den Vorjahren. Das Kultusministerium kann angesichts dieser Einstellungszahl im Zuge des Listenverfahrens im Juni noch rund 2.900 Stellen neu besetzen. Das Verfahren beginnt Mitte Juni. Insgesamt wird damit fast die Höhe der Neueinstellungen zum Schuljahr 2011/12 mit rund 4.850 Lehrerinnen und Lehrern erreicht.

Die jetzige geringere Zahl ergibt sich auch daraus, dass im vergangenen Jahr vor allem durch die Absenkung des Klassenteilers auf 30 ein hoher zusätzlicher Bedarf bestanden hat und dafür auch Neustellen geschaffen wurden. Dieses Jahr werden keine neuen Stellen im Haushalt eingestellt. „Wir schaffen mit dieser bedarfsgerechten Einstellung von Lehrerinnen und Lehrern den Spagat, eine gute Unterrichtsversorgung zu sichern und gleichzeitig zur Konsolidierung des Haushalts beizutragen“, unterstreicht Warminski-Leitheußer.

Die Ministerin betont auch, dass es richtig gewesen sei, die Verschiebungen bei den Anmeldezahlen auf die weiterführenden Schulen abzuwarten, bevor Stellen in den ersten Phasen des Einstellungsverfahrens ausgeschrieben wurden. Schließlich sei nach der Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung nicht absehbar gewesen, an welchen weiterführenden Schularten sich die Schülerinnen und Schüler anmelden würden. Deshalb habe sich das Kultusministerium entschieden, zunächst lediglich rund 1.000 Lehrerstellen und damit deutlich weniger als in den vergangenen Jahren zur Ausschreibung freizugeben. "Diese vorsichtige Vorgehensweise hat uns zwar Kritik eingebracht, aber so können wir jetzt passgenau diejenigen Lehrerstellen besetzen, die tatsächlich gebraucht werden", betont die Ministerin.

Inzwischen ist klar, dass einem starken Rückgang bei den Haupt-/Werkrealschulen von rund 8.800 Schülerinnen und Schülern ein leichter Anstieg von je rund 1.000 Schülern bei den Realschulen und den Gymnasien gegenüber steht. Insgesamt werden im Schuljahr 2012/13 aufgrund der demografischen Entwicklung rund 4.800 Fünftklässler weniger eingeschult als noch im Vorjahr.

Die Neueinstellungen verteilen sich wie folgt auf die Schularten: An den Grund-/Haupt- und Werkrealschulen werden 1.570 Lehrerinnen und Lehrer eingestellt, an den Realschulen 780, an den Gymnasien 730, an den Sonderschulen 440 und an den beruflichen Schulen 680, darunter 640 wissenschaftliche Lehrkräfte. Zudem können 200 Stellen für Fachlehrer besetzt werden (siehe auch Tabelle unten). Das Ministerium will damit erreichen, dass sich die Versorgungslage an den Gymnasien und den beruflichen Schulen weiter verbessert.

Für die Gymnasien ergibt sich im kommenden Schuljahr nach dem doppelten Abiturjahrgang 2012 trotz eines leichten Anstiegs der Schülerzahlen in Klassenstufe 5 ein rechnerischer Überhang an Lehrerstellen. Damit werden im kommenden Jahr Umschichtungen erforderlich. Im Rahmen von Abordnungen werden neu eingestellte Gymnasiallehrkräfte vorübergehend an anderen Schularten eingesetzt. Konkret ist geplant, aus dem Gymnasialbereich 60 Stellen in den Sonderschulbereich und 40 Deputate in einen Stellenpool insbesondere für Einstellungen an Gemeinschaftsschulen umzuschichten. Jeweils für die Dauer von drei Jahren sollen 150 Gymnasiallehrer an Realschulen und weitere 100 an berufliche Schulen abgeordnet werden. Damit werde auch auf die Lage an den Realschulen reagiert.

An den beruflichen Schulen sei zwar aufgrund der noch nicht vollständig erfolgten Abschlüsse von Ausbildungsverträgen keine abschließende Berechnung der Schülerzahl möglich. Dennoch werde die Versorgung durch die zusätzlichen Abordnungen von Gymnasiallehrkräften voraussichtlich leicht verbessert. Dabei wirke sich auch aus, dass die Zahl der Lehrerstellen trotz des voraussichtlichen Rückgangs von rund 15.000 Schülerinnen und Schülern in den beruflichen Schulen weitgehend beibehalten werde. Allerdings werde diese demografische Rendite nur dann wirksam, wenn bei einem Schülerrückgang auch die Zahl der Klassen verringert werde. Das Kultusministerium will deshalb darauf hinwirken, dass an den Schulen möglichst wenige Kleinklassen gebildet werden.


Zeitlicher Ablauf der Lehrereinstellung:

Die Lehrereinstellung erfolgt in jedem Jahr in mehreren Schritten. Hier ein kurzer Überblick:

  • Februar: Schulbezogene Stellenausschreibungen für den ländlichen Raum

  • März/April: Schulbezogene Stellenausschreibungen (Hauptausschreibungsverfahren)

  • Juni: Stellenbesetzung im Listenverfahren

  • Juli: Schulbezogene Stellenausschreibungen im Nachrückverfahren

  • Juli / August: Stellenbesetzungen über das Verfahren "Stelleninformation"

Quelle:

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

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