Schule

Initiative „Löwen retten Leben“ gestartet

Kultusminister Andreas Stoch

Jährlich sterben in Deutschland durchschnittlich 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod. Viele könnten noch leben, wenn Ersthelfer bis zum Eintreffen des Notarztes eine Herzdruckmassage durchgeführt hätten. Vor diesem Hintergrund hat das Kultusministerium in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Stiftung Deutsche Anästhesiologie, Laerdal Medical und dem Sparkassenverband Baden-Württemberg die Initiative „Löwen retten Leben – In Baden-Württemberg macht Wiederbelebung Schule“ gestartet.

„Wir wollen dazu beitragen, dass mehr Menschen Lebensretter werden. Mit der Initiative ‚Löwen retten Leben‘ werden lebensrettende Maßnahmen bereits in der Schule vermittelt. Denn jeder kann Wiederbelebung lernen“, erklärte Kultusminister Andreas Stoch bei der Auftaktveranstaltung im Elly-Heuss-Knapp Gymnasium in Bad Cannstatt. Prof. Dr. Götz Geldner, Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Anästhesisten, unterstrich: „Deutschland braucht mehr Ersthelfer! Die aktuelle Bilanz des Deutschen Reanimationsregisters ist erschreckend: Nur etwa 18 Prozent der Bundesbürger helfen im Ernstfall. Andere Länder zeigen uns, dass Kurzschulungen in Schulen und Büros die Laienreanimationsrate auf mehr als 70 Prozent steigern.“

Das Kultusministerium investiert insgesamt rund 1,5 Millionen Euro, damit in den kommenden vier Jahren rund 5.200 Lehrkräfte aus 2.600 Schulen in Baden-Württemberg fortgebildet werden können. „Dank der breiten Kooperation ist Baden-Württemberg das erste Bundesland, welches die Empfehlung der Kultusministerkonferenz, Wiederbelebungskurse in der Schule zu behandeln, in dieser Intensität und Nachhaltigkeit umsetzt“, sagte Kultusminister Andreas Stoch und dankte allen Partnern für das große Engagement.

Große Fortbildungsoffensive in ganz Baden-Württemberg

Lehrerinnen und Lehrer können sich jeweils in Zweierteams für eine der Fortbildungen zur Laienreanimation anmelden. 50 Fortbildungen an 50 verschiedenen Standorten sind für die kommenden zwei Jahre bereits zur Anmeldung auf und in der regionalen Lehrerfortbildung freigeschaltet. Im Jahr 2017 wird die Fortbildungsreihe weitergeführt. Die Lehrkräfte werden in den Fortbildungen darauf vorbereitet, Schülerinnen und Schülern die lebensrettende Herzdruckmassage, ohne Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase-Beatmung, weiterzuvermitteln. Dr. Lorenz Menz, Präsident des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg, betonte: “‚Löwen retten Leben‘ ist eine sinnvolle Ergänzung zu unseren bereits praktizierten schulischen Angeboten, dem Juniorhelferprogramm in den Grundschulen und dem Schulsanitätsdienst in den weiterführenden Schulen. Unser Ziel ist es, Jugendliche mit niederschwelligen Programmen zu erreichen, so dass die Idee des Helfens weit in die Bevölkerung hineingetragen werden kann.“ Die Fortbildungen werden durch Anästhesisten und Lehrbeauftragte des DRK an den Standorten der DRK-Kreisverbände durchgeführt. Auf regionaler Ebene beteiligen sich zusätzlich, je nach Möglichkeit, die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Malteser Hilfsdienst.

44.200 Übungsphantome kostenfrei

Jede geschulte Lehrkraft erhält ein Übungsphantom sowie ihre Schule im Anschluss an die Fortbildung einen halben Klassensatz mit 15 Übungsphantomen und Zubehör. Darüber hinaus wird eine Schulungs-DVD für die Weitervermittlung der Kenntnisse an den Schulen vor Ort zur Verfügung gestellt. An den Übungsphantomen können die Schülerinnen und Schüler die Laienreanimation üben und wiederholen. Christian Röhrenbeck, Vertriebsleiter Laerdal Medical Deutschland, ist überzeugt: „Die Gesellschaft als Ganzes wird von der Initiative profitieren und mehr Menschen mit akutem Herz-Kreislaufstillstand werden überleben – diesem Ziel fühlt sich Laerdal Medical verpflichtet.“ Die Herstellerfirma der so genannten Übungsphantome, Laerdal Medical, produzierte unter Mitwirkung eines Lehrbeauftragten des DRK die Übungs-DVD zur Laienreanimation und konzipierte für die Initiative die Homepage . Die baden-württembergischen Sparkassen engagieren sich ebenfalls finanziell. Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, hat sich gerne für das Projekt eingesetzt. Wie man Mitmenschen das Leben retten kann, sei nicht nur das Wichtigste, sondern auch das Schönste, was man lernen kann und auch unbedingt lernen sollte.

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