Für die zweite Tranche des G9-Schulversuchs liegen dem Kultusministerium fristgerechte Anträge von 48 Schulträgern für 52 Schulen vor. Das Kultusministerium wird daraus 22 Modellschulen bestimmen, die zum Schuljahr 2013/2014 starten. Die endgültige Auswahl und Bekanntgabe dieser 22 Schulen erfolgt Anfang 2013 rechtzeitig vor dem Anmeldetermin an den weiterführenden Schulen. „Mit dem G9-Schulversuch kommen wir dem Wunsch vieler Eltern und Schüler nach, das Abitur in neun Jahren ablegen zu können. Die Antragszahl zeigt, dass auch viele Schulträger eine Auswahlmöglichkeit zwischen G8 und G9 schaffen wollen“, sagte Kultusministerin Warminski-Leitheußer.
Das Kultusministerium prüft die eingegangenen Anträge nach den strukturellen und pädagogischen Kriterien, die der Ministerrat am 10. Januar 2012 beschlossen hat. Diese Kriterien gelten für die zweite Tranche gleichermaßen:
Äußere Kriterien
- Die Versuchsschulen sind in der Regel vier- und mehrzügig; kleinere Schulen müssen in der Regel komplett auf G9 umstellen. Das Kultusministerium prüft jeden Einzelfall.
- Ausgewogene regionale Verteilung der Versuchsschulen.
- Gute Erreichbarkeit der Schulen mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
- Gesamtschau des regionalen und kommunalen Bildungsangebots.
Innere Kriterien
- Qualität des pädagogischen Konzepts der Schule.
- Varianz der an den Versuchsschulen zu erprobenden Modelle. Mögliche Modelle sind entweder eine Dehnung der Bildungsstandards für die Klassenstufen 6, 8 und 10 über den gesamten Bildungsgang der Klassen 5 bis 11, also eine durchgängige Entschleunigung, oder eine Dehnung der Standards 8 und 10 auf die Klassenstufen 7 bis 11, also eine Entlastung der Mittelstufe. Weitere Varianten sind nach Prüfung durch das Kultusministerium möglich.
Inhaltliche Grundlage des neunjährigen Bildungsgangs am Gymnasium ist wie im achtjährigen Bildungsgang der Bildungsplan 2004. Da es sich hier um ein zusätzliches Angebot handelt, sind diese neuen neunjährigen Züge eine Weiterentwicklung, keine Rückkehr zum früheren neunjährigen Gymnasium.
Quelle:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg