Nachhaltige Entwicklung

Expertengruppe übergibt Empfehlungen zur „Wissenschaft für Nachhaltigkeit“

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer nannte die Arbeit der Expertengruppe wegweisend. Es werde deutlich, wie viel die Hochschulen in Baden-Württemberg im Bereich Nachhaltigkeit bereits leisten.

Die Empfehlungen seien in diesem Sinne ein guter und richtiger Ansatz, den bereits eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen: „Insbesondere die Schaffung von Reallaboren bietet eine hervorragende Möglichkeit, um gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen.“ Bauer stellte dafür eine Förderline in Höhe von 5 Millionen Euro in Aussicht. Die Ausschreibung soll bereits im Oktober nach einem wettbewerblichen Verfahren erfolgen.

Sieben Empfehlungen gibt die Expertengruppe um Prof. Dr. Uwe Schneidewind insgesamt zur Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems:

1.    Der Aufbau eines Fortschrittsmonitorings einer Wissenschaft für Nachhaltigkeit

Damit sollen die Weiterentwicklungen im Land, etwa bezüglich Forschung und Lehre mit Nachhaltigkeitsbezug, sichtbar und messbar gemacht werden.

2.    Der Aufbau von „Reallaboren“

Hierbei sollen in wissenschaftlicher Arbeit Veränderungsprozesse zu einer Nachhaltigen Entwicklung gezielt wissenschaftlich angeregt und zusammen mit Akteuren vor Ort (transdiziplinär) umgesetzt werden. Gemeint ist damit ein Verbund aus Hochschule, Unternehmen, kommunalen Partnern oder wichtigen Akteuren der Gesellschaft, die sich gemeinsam einem konkreten Problem widmen, beispielsweise der Energieautonomie einer Region.

3.    Ein Ausbauprogramm Lehre und Studium für Nachhaltige Entwicklung

Das Angebot von Lehr- und Studienveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit soll erweitert werden, insbesondere das Forschende Lernen.

4.    Die Förderung von speziellen Nachwuchsgruppen im Wissenschaftssystem

Ziel ist, akademischen Nachwuchs im Bereich Nachhaltigkeit aufzubauen und so strukturbildend zu wirken.

5.    Die Stärkung freier Institute

Wie etwa das Öko-Institut Freiburg, das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung Heidelberg, die zum Beispiel über so genannte Brückenprofessuren als Partner für das baden-württembergische Wissenschaftssystem gestärkt werden sollen.

6.    Die Stärkung des Hochschulbetriebs als Forschungs- und Lernort für Nachhaltigkeit

Den Hochschulbetrieb nachhaltig zu gestalten und ihn damit zu einem eigenen Reallabor zu machen.

7.    Die Aufforderung an die Landesregierung, als bundesweiter Motor für eine Wissenschaft für Nachhaltigkeit zu wirken

„Baden Württemberg war zentraler Impulsgeber für die Wissenschaftsentwicklung in den letzten Jahrzehnten. Im Bericht zeigen wir die Herausforderungen und mögliche Antworten für die kommenden Jahre auf”, fasste der Vorsitzende der Expertengruppe, Professor Dr. Uwe Schneidewind, die Erkenntnisse des Gremiums zusammen.

Bauer zeigte sich für die Empfehlung offen, dass Hochschulen Nachhaltigkeitskriterien künftig in ihre Struktur- und Entwicklungsplanung übernehmen. Die Hochschulen könnten dabei jeweils eigene Ziele definieren. Ebenfalls sei denkbar, Nachhaltigkeit als Bewertungskategorie in den Landeslehrpreis einfließen zu lassen.

Auch wenn einiges noch der weiteren Prüfung bedürfe, böten die Vorschläge insgesamt hilfreiche Anregungen. „Wir können mit diesen Empfehlungen sehr gut arbeiten“, fasste Bauer die Arbeit der Expertengruppe zusammen.

Expertengruppe „Wissenschaft für Nachhaltigkeit“

Die Expertengruppe „Wissenschaft für Nachhaltigkeit“ wurde im Frühjahr 2012 vom Wissenschaftsministerium eingesetzt. Sie hatte die Aufgabe, Empfehlungen zu erarbeiten, die den Beitrag der Wissenschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung stärken. Sprecher des siebenköpfigen Gremiums war Prof. Uwe Schneidewind. Die weiteren Experten kommen aus dem baden-württembergischen Wissenschaftssystem.

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