Das Kultusministerium weitet die erfolgreichen Profile "Internationale Wirtschaft", "Umwelttechnik" und "Gesundheit" an den Beruflichen Gymnasien zum kommenden Schuljahr 2013/2014 weiter aus. Damit schreitet die Landesregierung bei der Umsetzung des Beschlusses der Enquetekommission "Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft – Berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung" konsequent voran. „Wir verstärken das Angebot der Beruflichen Gymnasien in Berufsfeldern, die jungen Menschen gute Zukunftschancen bieten“, sagte Kultusstaatssekretär Dr. Frank Mentrup. Durch die zusätzlichen Profile erhalten 38 Berufliche Gymnasien die Möglichkeit, ihr vorhandenes Angebot weiter zu entfalten. „Dies ist ein weiterer Schritt, um Schülerinnen und Schülern möglichst flächendeckend eine Vielfalt an schulischen Bildungsoptionen in erreichbarer Nähe zum Wohnort anbieten zu können“, betonte Mentrup. Damit würden vielfache Wünsche aus den Kommunen erfüllt.
Die Anzahl der Wirtschaftsgymnasien mit dem Profil "Internationale Wirtschaft" steigt so zum Schuljahr 2013/2014 von 31 auf 50, die Anzahl der Technischen Gymnasien mit dem Profil "Umwelttechnik" von 22 auf 26 und die Anzahl der Beruflichen Gymnasien mit dem Profil "Gesundheit" von 8 auf 23 Standorte. Mit der Ausweitung des Profils „Umwelttechnik“ wird der Notwendigkeit, dem Fachkräfte- und Akademikermangel im MINT-Bereich entgegen zu wirken, mit dem speziellen Fokus auf Nachhaltigkeit und umweltgerechtes Handeln entsprochen. Die Ausweitung des Profils "Gesundheit" stärkt den Zugang zu Berufen des Gesundheits- und Pflegebereichs und trägt dazu bei, den Herausforderungen der demografischen Entwicklung begegnen zu können. Das Profil "Internationale Wirtschaft" am Wirtschaftsgymnasium öffnet den Blick auf die globalisierte Welt und unterstützt dies durch ein intensiviertes Angebot an Fremdsprachen.
Berufliche Gymnasien
Die Beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg führen zur allgemeinen Hochschulreife und garantieren die Durchlässigkeit im Bildungssystem, indem sie in der dreijährigen Aufbauform Schülerinnen und Schüler mit Mittlerer Reife und entsprechendem Notendurchschnitt über die gymnasiale Oberstufe zum Abitur führen. Der Wechsel vom Allgemeinbildenden ins Berufliche Gymnasium ist möglich. Im aktuellen Schuljahr 2012/2013 besuchen an ca. 220 Standorten Beruflicher Gymnasien über 55.000 Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg eine der verschiedenen Richtungen oder Profile des Beruflichen Gymnasiums. Jeder dritte Abiturient in Baden-Württemberg erhält sein Abiturzeugnis am Beruflichen Gymnasium.
Mit dem Ausbau um 100 zusätzliche Eingangsklassen im Schuljahr 2011/2012 war auch die zunächst punktuelle Einführung der neuen Profile "Internationale Wirtschaft" an Wirtschaftsgymnasien sowie "Umwelttechnik" an Technischen Gymnasien verbunden. Zum Schuljahr 2012/2013 erfolgte an Beruflichen Gymnasien ein weiterer Ausbauschritt um 50 Eingangsklassen und im Zusammenhang damit die Einführung des neuen Profils "Gesundheit" an ausgewählten Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasien in Baden Württemberg.
Berufliche Gymnasien der dreijährigen Aufbauform gibt es in der agrar-, ernährungs-, sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Richtung sowie in der biotechnologischen, wirtschaftswissenschaftlichen und technischen Richtung, die zum Teil in weitere Profile untergliedert sind (je nach Angebot des jeweiligen Schulstandorts).
Übersicht über die 12 Profilfächer der Beruflichen Gymnasien der 3-jährigen Aufbauform:
- Volks- und Betriebs-wirtschaftslehre (WG)
- Internationale Volks- und Betriebswirt-schaftslehre (WG)
- Mechatronik [bisher Technik] (TG)
- Gestaltungs- und Medientechnik (TG)
- Informationstechnik (TG)
- Technik und Management (TG)
- Umwelttechnik (TG)
- Agrarbiologie (AG)
- Biotechnologie (BTG)
- Ernährungslehre mit Chemie (EG)
- Gesundheit und Pflege (SGG)
- Pädagogik und Psychologie (SG)
Legende (BG-Richtung, denen die Profile zugeordnet sind):
- AG: Agrarwissenschaftliches Gymnasium
- BTG: Biotechnologisches Gymnasium
- EG: Ernährungswissenschaftliches Gymnasium
- SGG: Sozial- und Gesundheitswissenschaftliches Gymnasium
- TG: Technisches Gymnasium
- WG: Wirtschaftsgymnasium