Das Kultusministerium erklärt zu den heutigen Vorwürfen, der Philologenverband rede die Situation an den Gymnasien aus durchsichtigen Gründen schlecht.
Nachdem er im vergangenen Frühjahr mit seiner Vorhersage von zehn Prozent Sitzenbleibern in den fünften Klassen vollkommen daneben gelegen habe – richtig waren 1,3 Prozent – wolle er jetzt dasselbe Spiel mit einer nicht nachvollziehbaren Statistik wiederholen. „Es ist sehr schade, dass hier ein Verband versucht, an den Gymnasien Verunsicherung zu erzeugen und vor allem die Eltern mit nicht nachvollziehbaren Zahlen zu konfrontieren“, erklärte ein Sprecher.
Besonders problematisch sei, dass der Verband hier die gute Arbeit der Schulen nicht zur Kenntnis nehmen wolle. Sie hätten auf die zunehmende Heterogenität nachgewiesenermaßen erfolgreich mit den unterschiedlichsten pädagogischen Maßnahmen reagiert. Schließlich sei die Übergangsquote an die Gymnasien seit Jahren gestiegen von 39,7 Prozent 2008 auf 43,9 Prozent 2012. Er rief den Verband dazu auf, zum sachlichen Miteinander zurückzukehren, um gemeinsam mit dem Ministerium für eine gute Zukunft der Gymnasien zu arbeiten.
Das Ministerium erklärt zu der Statistik des Verbands, dass etwa für einen Schulwechsel während des Schuljahres unterschiedliche Gründe auch privater Natur vorliegen würden. Diese Zahl sage deshalb nichts über die Leistungsfähigkeit der Kinder aus. Zudem würden weder für diese Zahl noch für die Angabe zu den Schülerinnen und Schüler, die mit Realschulempfehlung nach Klasse 6 versetzt wurden, Vergleichswerte aus Vorjahren vorliegen. Hier würden Behauptungen aufgestellt, ohne zu wissen, ob es tatsächlich eine Verschlechterung gegeben habe. Auch inhaltlich sei die Statistik nicht nachvollziehbar: Was seien etwa Schüler „mit Problemen?“
Individuelle Förderung an den Gymnasien erhöht
Im Übrigen habe das Ministerium die individuelle Förderung an den Gymnasien in diesem Schuljahr für die fünften und sechsten Klassen durch den weiteren Ausbau der Poolstunden um 0,7 auf knapp 12 erneut erhöht, nachdem im Vorjahr bereits eine elfte Poolstunden dafür eingeführt worden sei. Für die aktuelle Erhöhung stünden 40 Deputate (1.000 Stunden) an den Gymnasien zur Verfügung. Der Ausbau der individuellen Förderung bilde einen Schwerpunkt in der Arbeit des Kultusministeriums, erklärte der Sprecher. Jedes Gymnasium werde die individuelle Förderung der Kinder in der Unterstufe in einem schulspezifischen Konzept „Gut ankommen am Gymnasium“ umsetzen.