Jugendliche

800.000 Euro für Modellprojekt zur Jugendsozialarbeit

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)

Das Sozialministerium fördert ein Projekt der Jugendsozialarbeit mit knapp 800.000 Euro. In ausgewählten Modellstandorten sollen innovative Konzepte der Jugendsozialarbeit zum Umgang mit jungen Geflüchteten erprobt werden. Ziel ist es, Auswege aus problematischen und oftmals gewaltbereiten Umfeldern zu schaffen.

Mit knapp 800.000 Euro fördert das Sozialministerium ein Projekt der Jugendsozialarbeit, um insbesondere geflüchtete junge Männer zu erreichen, die besonders perspektivlos sind und in Gruppen im öffentlichen Raum durch problematisches, zum Beispiel gewaltbereites, Verhalten auffällig werden. „Integration funktioniert in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten im Großen und Ganzen sehr gut. Das heißt aber nicht, dass wir die Augen vor Problemen vor allem im öffentlichen Raum verschließen“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. „Neben konsequenten Sanktionen durch den Rechtsstaat braucht es Perspektiven für junge geflüchtete Männer, die bereits polizeilich auffällig geworden oder potenziell gefährdet sind, in die Kriminalität abzudriften. Genau hier setzen wir mit unserer Projektförderung an.“

Innovative Konzepte an Modellstandorten

Mit Beginn des Jahres 2021 sollen für einen Zeitraum von zwei Jahren bis Ende 2022 an noch auszuwählenden Modellstandorten in Baden-Württemberg neue und innovative Konzepte der Jugendsozialarbeit zum Umgang mit jungen Geflüchteten erprobt werden. Ziel ist es, die Konzepte anschließend auch auf andere Standorte zu übertragen.

„Wir wollen jungen Menschen mit ungünstigen Startbedingungen und fehlendem Zugang zu Regelangeboten Perspektiven aufzeigen und sie in die Gesellschaft einbinden. Es geht uns darum, durch gezielte Unterstützungsangebote gesellschaftliche Werte und ein adäquates Sozialverhalten zu vermitteln und praktisch erlebbar zu machen. Soziale Kontakte außerhalb des eigenen, oftmals problematischen Freundes- und Bezugskreises, sind hier besonders wichtig und tragen am Ende zu einer besseren Integration bei“, so Lucha weiter.

Auswege aus problematischen Umfeldern schaffen

Junge Menschen, die nicht durch andere Einrichtungen erreicht werden, können sich im Zuge des Projekts bei allen Themen, die ihre persönliche Lebenssituation betreffen, an Fachkräfte der Jugendsozialarbeit wenden. So sollen passgenaue Angebote geschaffen werden, um einen Ausweg aus einem problematischen und oftmals gewaltbereiten Umfeld zu schaffen.

Die zentrale Koordinierung und Begleitung des Projektes erfolgt durch die Diakonie Württemberg in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit, der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/Streetwork und der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit. Antragsberechtigt sind grundsätzlich öffentliche sowie anerkannte freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe und außerschulischen Jugendbildung, die über Fachkräfte mit einschlägiger Berufserfahrung in der Jugendsozialarbeit verfügen. Die Antragsfrist endet am 31. Oktober 2020. Eine Projektausschreibung wird am 11. September an die Träger verschickt.

Sozialministerium: Jugendsozialarbeit

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Baustelle eines Wohnhauses mit Dachausbau
Bauen

Land startet Förderaufruf „Clever Bauen BW“

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Ministerin Thekla Walker (vierte von rechts, vordere Reihe) mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuwendungsempfänger bei der Übergabe der Verträge für das Landesförderprogramm für Elektrolyseure (ELY)
Erneuerbare Energien

Land baut Produktion von grünem Wasserstoff aus

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung