Baden-Württemberg verzeichnet das stärkste Bevölkerungsplus seit 2002. Für das Jahr 2012 ergibt sich ein Einwohnerplus von 56.800 Menschen. Insgesamt waren Ende 2012 rund 10,6 Millionen Menschen im Land gemeldet.
Baden-Württemberg verzeichnet das stärkste Bevölkerungsplus seit 2002 - aber nur dank der vielen Zugezogenen. Im vergangenen Jahr starben rund 100.600 Baden-Württemberger. Das ist der höchste Stand seit der Gründung des Bundeslandes 1952, wie das Statistische Landesamt in Stuttgart mitteilte. Gleichzeitig wurden rund 89.500 Menschen geboren. Da aber deutlich mehr Menschen in den Südwesten zogen als wegzogen, ergibt sich unterm Strich ein Einwohnerplus von rund 56.800 Menschen. Insgesamt waren Ende 2012 rund 10,6 Millionen Menschen im Land gemeldet.
37 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise steigerten ihre Einwohnerzahl. Den größten Zuwachs verzeichnete dabei die Landeshauptstadt mit einem Plus von rund 6.900 Menschen. Stuttgart profitierte dabei sowohl von einem Geburtenüberschuss als auch von einem Wanderungsgewinn - genauso wie Freiburg, Heidelberg, Ulm, Böblingen, Ludwigsburg und Tübingen. Am stärksten schrumpfte die Bevölkerung im Main-Tauber-Kreis und im Neckar-Odenwald-Kreis, um jeweils rund 600 Menschen. Dort waren sowohl der Geburten- als auch der Wanderungssaldo im vergangenen Jahr negativ.
Die Statistiker rechnen damit, dass weiterhin viele Menschen nach Baden-Württemberg ziehen werden, weil die Situation auf dem Arbeitsmarkt hier relativ gut ist. Mittel- und langfristig wird aber erwartet, dass die Einwohnerzahlen auch im Südwesten zurückgehen. Denn auch hier stehen immer mehr Ältere immer weniger Jungen gegenüber. Langfristig werden die Zuzügler die wachsende Lücke zwischen Geburten und Sterbefällen nicht mehr schließen können, so die Prognose der Experten.
Unter den rund 1.100 Kommunen hatten im vergangenen Jahr 387 einen Geburtenüberschuss, also mehr Geburten als Sterbefälle. Das sind 42 Kommunen weniger als im Jahr davor. In rund 520 Gemeinden gab es mehr Geburten als noch 2011 - beispielsweise in Schwäbisch-Hall (plus 22,7 Prozent), Waldshut-Tiengen (plus 19,2 Prozent) und Heidenheim (plus 13,4 Prozent). Fast 600 Gemeinden verzeichneten mehr Sterbefälle als 2011. Den deutlichsten Anstieg gab es in Rheinfelden (plus 25,7 Prozent), Wertheim (plus 21,2 Prozent) und Friedrichshafen (plus 19,2 Prozent).
Statistisches Landesamt: Stärkster Anstieg der Einwohnerzahl seit 2002
Quelle:
dpa/lsw