Auslandsreise

Ministerpräsident Kretschmann in Rumänien

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (l.) im Gespräch mit Staatspräsident Traian Basescu (r.) (Foto: ddp images/dapd/Daniel Maurer)

Bukarest - Von Unsicherheit war bei Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei seinem ersten Staatsbesuch in Rumänien nichts zu spüren. Knapp fünf Monate nach seiner Wahl zum ersten Grünen-Ministerpräsidenten Deutschlands bewies Kretschmann am Mittwoch und Donnerstag bei Gesprächen mit der rumänischen Staatsspitze seine Souveränität auf dem internationalen Parkett. Der 63-Jährige hörte aufmerksam zu, agierte sehr umsichtig, sprach aber auch Probleme an.

Auch in Rumänien wird mit Spannung verfolgt, ob es einem Hochtechnologieland wie Baden-Württemberg unter der grün-roten Landesregierung gelingt, Wirtschaft und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Wohl auch aus diesem Grund nahm sich die erste Garde des rumänischen Staates Zeit für Kretschmann.

In seinen Gesprächen mit Präsident Traian Basescu, Regierungschef Emil Boc, Außenminister Teodor Baconschi und Senatspräsident Mircea Geoana kam der baden-württembergische Regierungschef immer wieder auf die Donauraumstrategie der Europäischen Union zu sprechen. Dabei kooperieren 14 Donau-Anrainerstaaten, um unter anderem Wirtschaft, Tourismus, Kriminalitätsbekämpfung oder Wissenschaft zu fördern.

Kretschmann punktet auch in Rumänien mit persönlichen Bezügen

Baden-Württemberg und Rumänien wollen die Donauraumstrategie forcieren, das wurde bei den Gesprächen deutlich. Rumänien erhofft sich durch die intensiveren Beziehungen vor allem wirtschaftliche Vorteile. Kretschmann machte jedoch klar, dass dies nicht zulasten der Umwelt gehen dürfe. Die Donau müsse sauber bleiben, sagte er und webte eine persönliche Geschichte ein: Er habe in der Donau schwimmen gelernt.

Dass persönliche Anekdoten Kretschmanns Botschaft ankommen lassen, zeigte sich auch im Außenministerium. Nachdrücklich wies er daraufhin, wie wichtig ein intensiver Jugendaustausch ist, um die Beziehungen zwischen Ländern zu stärken. Ein Beispiel sei sein Sohn Johannes, der Rumänisch studiert habe und für drei Monate ein Praktikum in Hermannstadt gemacht habe. Der Außenminister nahm dies in seinem Abschiedswort auf und lud zu einem erneuten Aufenthalt in Rumänien ein.

Mit seinen Gastgeschenken warb Kretschmann für sein großes Hobby Wandern. Drei Rucksäcke verschenkte er an die rumänischen Politiker und verknüpfte dies mit der Einladung, einmal in Baden-Württemberg an der Donau spazieren zu gehen.

Grünen-Politiker erntet Lob für offene Worte

Die monumentale Ceausescu-Architektur in Bukarest und die prunkvoll geschmückten Säle, in denen er von der ersten Garde des rumänischen Staats empfangen wurde, verunsicherten Kretschmann nicht. Gegenüber Regierungschef und Außenminister kritisierte er ganz offen, dass deutschen Investoren oft bürokratische Hürden in den Weg gelegt würden. Das müsse verbessert werden. Boc dankte Kretschmann für seine «pragmatische, offene Herangehensweise», die die Basis für eine tragfähige Beziehung sei.

Auch die Energiepolitik kam aufs Tapet. Senatspräsident Geoana betonte zwar, wie weit man beim Ausbau der Windkraft sei und welches Interesse Rumänien an Umwelttechnologien und erneuerbaren Energien haben. Regierungschef Boc machte jedoch auf Nachfrage Kretschmanns klar, dass man sich derzeit keinen Verzicht auf die Atomkraft vorstellen könne.

Quelle:

dapd-bwb

Weitere Meldungen

Maimarkt Mannheim
  • Verbraucherschutz

Mannheimer Maimarkt eröffnet

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf tötet Schafe in Rudersberg

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Land treibt Bürokratieabbau voran

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Förderprogramm

Weitere Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen gefördert

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Acht Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan

Lothar Mattes
  • Verwaltung

Neuer Leiter beim Finanzamt Freudenstadt

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
  • Ernährung

Mehr regionales Bio in Gemeinschaftsverpflegung

Streuobstwiese
  • Streuobst

Streuobstpreis Baden-Württemberg verliehen

Team Wald
  • Forst

Zukunft des Forstberufs

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

Bewusste Kinderernährung im Kindergarten Steinlachburg

  • Hochschulen

Werbekampagne für MINT-Studierende startet

Schmeck den Süden
  • Ernährung

Drei-Löwen-Auszeichnung für Gutsgaststätte Alteburg

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Baumes

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Zwölf Projekte für bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen

Die Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhalten sich. (Foto: © dpa)
  • Quartiersimpulse

660.000 Euro für Quartiers-Projekte

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

390 Bewerbungen für 75 Studienplätze der Landarztquote

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten