Berlin/Titisee-Neustadt - Bundespräsident Joachim Gauck und Ministerpräsident Winfried Kretschmann nehmen am Samstag an der Trauerfeier für die Opfer des Brandunglücks in Titisee-Neustadt teil. Das Bundespräsidialamt bestätigte die Anreise von Gauck. Die Bundesregierung wird durch Bildungsministerin Annette Schavan vertreten, für das Land wird außerdem Innenminister Reinhold Gall erwartet. Bei dem Feuer in einer Behindertenwerkstatt waren am Montag 14 Menschen ums Leben gekommen.
Den ökumenischen Trauergottesdienst leiten der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch und der badische Landesbischof Ulrich Fischer. Sie erklärten außerdem, dass in allen Gottesdiensten am 2. Dezember in der Diözese und der Landeskirche der Opfer und der Angehörigen gedacht werde. In dem Gebet heißt es unter anderem: «Stelle Ihnen Menschen zur Seite, die Ihnen Trost und Hilfe geben.»
Das katholische Münster in Neustadt fasst knapp tausend Menschen. Weitere 350 Gläubige können die Übertragung des Gottesdienstes in der evangelischen Kirche am Ort verfolgen. Eine Einspielung ist auch in das Freiburger Münster geplant. Die Kirchen haben zudem im Internet ein Trauerportal (www.ebfr.de/trauer) eingerichtet, in dem Menschen ihr Mitgefühl äußern können.
Der Bürgermeister von Titisee-Neustadt, Armin Hinterseh, bat die Bevölkerung und die Medien um eine würdevolle Trauerfeier. Jeder Rummel solle vermieden werden. «Titisee-Neustadt trauert und sehnt sich nach Ruhe!» Die Polizei wies die Trauergäste, die von außerhalb kommen, auf die winterlichen Verhältnisse hin. «Es ist mit schneebedeckten Straßen, Schneeverwehungen und Kälte zu rechnen.»
Innenminister Gall dankte am Donnerstag in einem offenen Brief allen Helfern, die «teilweise Übermenschliches geleistet» hätten. «Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie die schrecklichen Ereignisse bald vergessen können und dass Sie aus der Erinnerung an diesen Tag Zuversicht und Kraft schöpfen mögen, auch in Zukunft anderen zu helfen.»
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dpa/lsw