Einwohnerzahl

Deutlich mehr Baden-Württemberger trotz Geburtenrückgangs

Stuttgart - Gebürtige Baden-Württemberger werden seltener, und doch ist die Bevölkerungszahl so hoch wie noch nie seit Gründung des Landes. Im Jahr 2011 wuchs sie um rund 32.300 auf gut 10,786 Millionen. Zahlreiche Einwanderer aus dem Ausland haben die geringen Geburtenzahlen mehr als ausgeglichen, wie das Statistische Landesamt am Montag in Stuttgart mitteilte.

Im vergangenen Jahr kamen in Baden-Württemberg 88.800 Kinder zur Welt, 1900 weniger als 2010. Noch nie seit Gründung des Landes war die Zahl so gering. Zudem gab es 8.900 weniger Geburten als Sterbefälle; 2010 waren es 8.100. Wegen des Geburtenrückgangs werde mittelfristig auch die Bevölkerungszahl sinken, sagte die Statistik-Präsidentin Carmina Brenner. Auf Dauer lasse sich der Negativtrend nicht durch die Zuwanderung ausgleichen.

Bei der Bevölkerungsentwicklung steht Stuttgart am besten da. Mit einem Plus von 6.800 Bewohnern bleibe die Landeshauptstadt unerreicht, sagte Brenner. Eine durchweg positive Bilanz mit Geburtenüberschuss und Wanderungszuwachs haben zudem Freiburg, Heidelberg, Ulm und Heilbronn sowie die Landkreise Tübingen, Ludwigsburg, Böblingen und Biberach. Mit den größten Einwohnerverlusten kämpfen dagegen der Kreis Freudenstadt (minus 1.200), der Neckar-Odenwald-Kreis (minus 800) und der Zollernalbkreis (minus 700).

Die Bilanz steht und fällt mit den Einwanderern. Im vergangenen Jahr sind 41.500 Menschen mehr nach Baden-Württemberg gezogen als das Land verlassen haben. 2010 waren es nur 17.300. Gründe für den Ansturm auf den Südwesten sind laut Brenner ein recht stabiler Arbeitsmarkt, wirtschaftliche Probleme in anderen europäischen Ländern und die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für acht osteuropäische Staaten.

Die Neubürger zieht es vor allem in die Städte, wie Brenner ausführte: "Wir nennen das den 'Trend zurück in die Stadt'." Alle neun Stadtkreise im Südwesten haben einen überdurchschnittlichen Wanderungsgewinn. Im Verhältnis zur Bewohnerzahl schnitt Freiburg am besten ab: Hier zogen 20 Menschen je 1.000 Einwohner zu; in Heidelberg waren es 14, in Heilbronn 11 und in Stuttgart 10. Dagegen gab es in acht Landkreisen ein Minus. Am höchsten war der Verlust im Landkreis Freudenstadt mit knapp 1000 Menschen. Der Neckar-Odenwald-Kreis und der Landkreis Rottweil verloren je rund 400 Menschen durch Abwanderung.

Die meisten Einwanderer kommen aus Rumänien (+8.000), Polen (+7.900) und Ungarn (+4.400). Stark zugenommen hat auch die Zuwanderung aus Griechenland und Spanien, die von der Finanzkrise besonders stark betroffen sind. Bei den Griechen etwa stieg die Zahl von 100 Einwanderern im Jahr 2010 auf 2.500 im vergangenen Jahr.

Eher gering ist der Zuzug aus anderen deutschen Bundesländern mit insgesamt 1.100 Menschen. Die meisten Einwohner hat Baden-Württemberg dem Land Nordrhein-Westfalen abgetrotzt (2.000), gefolgt von Niedersachsen und Sachsen (je 1200). Auf der anderen Seite verlor der Südwesten unterm Strich 3.400 Menschen an Bayern und 2.100 Einwohner an Berlin.

Quelle:

dpa/lsw

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