Ludwigsburg - Nicht eine, sondern zwei: In dem Keltengrab einer vor rund 2.600 Jahren beigesetzten Fürstin aus Heuneburg ist eine weitere Goldperle gefunden worden. Am Freitag ist die fein gefertige und reich verzierte Kugel mit einem Durchmesser von rund zwei bis drei Zentimetern freigelegt worden. Der Fund unterstreicht die Bedeutung des Landes in der Keltenforschung: «Baden-Württemberg ist mit Sicherheit eine der bedeutendsten Fundregionen in Europa», sagte Landesarchäologe Dirk Krausse bei der Freilegung in Ludwigsburg.
Der «Keltenblock» genannte Erdquader, in den das Fürstinnengrab eingelassen ist, wurde in der Donauniederung am Fürstensitz Heuneburg, nahe dem heutigen Herbertingen (Kreis Sigmaringen), gefunden und Ende 2010 freigelegt.
In dem 4 x 5 Meter großen Fürstinnengrab konnten die Archäologen bisher vor allem Grabbeigaben in Form von Goldschmuckstücken, Bernsteinperlen und der Pechkohle Gagat gefertigten Armringen freilegen. Die ersten Funde aus dem Keltenblock wurden kurz vor Ostern präsentiert, doch in der Nähe des Grabes soll weiter geforscht werden. Nach Ansicht von Landesarchäologe Krausse könnte es sich bei dem bis zu 10.000 Einwohner zählenden Heuneburg um die älteste Stadt nördlich der Alpen, eventuell sogar um die älteste Stadt außerhalb des Mittelmeerraums handeln.
Das beim Fürstensitz Heuneburg gefundene Prunkgrab mit Beigaben wird seit Anfang 2011 in einem Speziallabor in Ludwigsburg freigelegt. Im Dezember 2010 wurde der 80 Tonnen schwere Keltenblock komplett freigelegt und als Quader von der Heuneburg in das Speziallabor verfrachtet. Unterstützt wird die Aktion vom Land Baden-Württemberg. Nach Angaben des Finanzministeriums wird 2011 die archäologische Denkmalpflege landesweit mit rund 4,5 Millionen Euro unterstützt.
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dpa/lsw