Schule

Unterrichtsversorgung der Schulen verbessert sich im neuen Schuljahr

Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer unterstreicht, dass die neue Landesregierung in diesem Schuljahr die Unterrichtsversorgung zu einem besonderen Schwerpunkt machen will. Es sei zwar eine Verbesserung gegenüber dem vergangenen Schuljahr erreicht worden, aber bereits jetzt gebe es erneut Beschwerden über eine mangelnde Lehrerversorgung. "Wir möchten es schaffen, dass Eltern und ihre Kinder sich künftig stärker auf eine sichere Unterrichtsversorgung im Land verlassen können", sagt die Ministerin. Das Kultusministerium will deshalb zum einen die Organisation bei der Zuteilung der Pädagogen verbessern. So gab es im Juli große Probleme an den Gymnasien, so dass das Land zusätzlich 150 Stellen freigegeben hat. Zum anderen ist das Ziel, die Zahl der Krankheitsvertreter dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. Baden-Württemberg nehme hier bundesweit einen hinteren Platz ein: Die Sorgen von Eltern und Schulleitern müssten endlich ernst genommen werden. "Es kann nicht sein, dass an den Schulen Unterricht ausfällt, weil zu viele Lehrer krank geworden oder Schwangerschaftsvertretungen zu spät berücksichtigt worden sind."

Das Ziel einer besseren Unterrichtsversorgung ist im neuen Schuljahr dennoch erreicht worden. Dafür gab es drei Voraussetzungen:

  1. Trotz des im Mai vom Statistischen Landesamt prognostizierten Rückgangs der Schülerzahl an den öffentlichen Schulen um rund 36.400 wurden keine Lehrerstellen gestrichen.
  2. Die von der vorherigen Landesregierung beschlossene Streichung von 711 Lehrerstellen wurde von Grün-Rot im Landtag wieder zurückgenommen.
  3. Durch die bereits geplante Senkung des Klassenteilers von 31 auf jetzt 30 Schülerinnen und Schüler hat das Land über 800 Lehrerstellen an den weiterführenden Schulen geschaffen. Dadurch wird die durchschnittliche Klassengröße gegenüber dem Vorjahr weiter abnehmen.


Mehr Krankheitsstellvertreter

Insgesamt haben sich dadurch die Rahmenbedingungen an den Schulen deutlich verbessert. Der Pflichtunterricht ist gesichert, während dies beim Ergänzungsunterricht noch nicht absehbar ist. Das Land hat zum Schuljahr 2011/12 rund 5.000 Lehrkräfte in rund 4.300 Stellen eingestellt, knapp 1.000 Stellen davon sind neu durch die Senkung des Klassenteilers und Enquetemaßnahmen für die beruflichen Schulen. Von den 5000 Lehrkräften entfielen auf: Grund- und Hauptschulen 1.200 Pädagoginnen und Pädagogen, Realschulen 930, allgemein bildende Gymnasien 1.200, berufliche Schulen insgesamt 1.155 und Sonderschulen 385. Hinzu kommen noch 130 Fachlehrkräfte für musisch-technische Fächer an verschiedenen allgemein bildenden Schularten.

Eine besondere Herausforderung für Schulverwaltung und Ministerium stellen immer wieder die Krankheitsstellvertretungen dar. Das zeigt sich nicht nur daran, dass die Zahl der Mutterschutz- und Elternzeitfälle im Schuljahr 2010/11 erneut angestiegen ist. Im Ministerium wurde jetzt auch festgestellt, dass Baden-Württemberg beim Anteil dieser Stellvertreter im Vergleich der Bundesländer auf den hinteren Plätzen liegt. Während bundesweit 2,5 Prozent der Gesamtlehrerstunden auf Krankheitsvertreter entfallen, in Berlin sogar 7 Prozent, kommt Baden-Württemberg gerade einmal auf 1,5 Prozent. "Die Landesregierung wird dafür sorgen, dass die Schulen hier deutlich besser ausgestattet werden", sichert die Ministerin zu. Der Anfang sei damit gemacht worden, als die beiden Regierungsfraktionen die ebenfalls von CDU und FDP beschlossene Reduzierung bei den Krankheitsstellvertretern um 2,8 Millionen Euro wieder rückgängig gemacht haben. "Wären Grün und Rot ihren Vorgängern gefolgt, hätten die Schüler im kommenden Schuljahr deutlich mehr unter Unterrichtsausfällen leiden müssen", erklärt die Ministerin. Sie strebt an, dass Baden-Württemberg bis 2016 wenigstens den Bundesdurchschnitt von 2,5 Prozent erreicht. Dafür müsste der Landtag allerdings rund 800 weitere Stellen schaffen. Die Ministerin will mit 200 zusätzlichen Stellen für 2012 einsteigen.

Bessere Lage an beruflichen Schulen

Die beruflichen Schulen werden im neuen Schuljahr ebenfalls von einer besseren Unterrichtsversorgung profitieren. Trotz des vorausgesagten deutlichen Rückgangs der Schülerzahl wurden im Rahmen der Enquete-Verbesserungen zusätzliche Stellenkontingente bereitgestellt. "Wir werden uns anstrengen, auch die Bedingungen an den beruflichen Schulen deutlich zu verbessern", betont die Ministerin. Deshalb wurden 245 zusätzliche Stellen zur Senkung des Klassenteilers von 31 auf 30, 150 Stellen zur Einrichtung von 100 zusätzlichen Klassen an beruflichen Gymnasien sowie rund 160 Stellen für Projekte der Enquete-Kommission „Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft“ geschaffen. Gerade die Entwicklung an den beruflichen Schulen verdeutlicht auch, dass die Landesregierung die Qualität im Bildungsbereich mit Ganztagsschulen und einer verstärkten individuellen Förderung weiter verbessern will. "An den beruflichen Schulen wird der Bildungsaufbruch in Baden-Württemberg bereits erkennbar", unterstreicht die Ministerin.

Quelle:

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

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