Energiewende und Naturschutz

Pressefahrt des Umweltministers in die Region Neckar-Alb

Umweltminister Franz Untersteller war heute im Planungsgebiet des Regionalverbandes Neckar-Alb unterwegs, um sich an beispielhaften Projekten ein Bild von der Umsetzung der Energiewende vor Ort und von den damit verbundenen Konflikten mit dem Naturschutz zu machen. Mit dabei waren zahlreiche Vertreter der baden-württembergischen Naturschutzverbände, der kommunalen und regionalen Verwaltung, Vertreter verschiedener Unternehmen aus dem Energiesektor und der Presse.

Ziele der Tour waren das Biosphärengebiet Schwäbische Alb und der Windpark Auingen, die Solaranlage in Engstingen-Haid sowie das Pumpspeicherwerk in Glems/Metzingen.

„Wind, Sonne und Speicher sind drei unverzichtbare Teile der Energiewende“, betonte der Umweltminister. Und wenn es an die Umsetzung von konkreten Projekten geht, stehen sie für den Interessenkonflikt und im Idealfall für den Interessenausgleich zwischen Energiewende und Klimaschutz sowie Naturschutz.“

Im Biosphärengebiet Schwäbische Alb etwa hat der Regionalverband Neckar-Alb konkret eine ganze Reihe von Standorten als Vorranggebiete für Windkraftanlagen in seiner Regionalplanung vorgesehen.

Die EnBW hat gemeinsam mit anderen Unternehmen den Gemeinden Gomadingen, Mehrstetten, Münsingen und St Johann ein Angebot gemacht, deren kommunale Flächen als Standorte zu planen und zu entwickeln. Dazu soll eine Gesellschaft „Biosphärenwindpark Schwäbische Alb GmbH“ gegründet werden, wie es in der Mitteilung der EnBW vom 13. April heißt. Gemeinsames Ziel sei eine geordnete und verträgliche Windenergieentwicklung mit hoher Akzeptanz, hoher lokaler Wertschöpfung und dem Angebot der Bürgerbeteiligung, so die EnBW und die beteiligten Unternehmen.

Derzeit stehen die Zeichen der Gemeinden für eine Biosphärenwindpark GmbH auf grün.

Auch für den Bund für Umwelt und Naturschutz Baden-Württemberg, BUND, gehören Klimaschutz und Biospährengebiet zusammen. In einem Biosphärengebiet gehe es um leben und wirtschaften im Einklang mit der Natur. Eine energetische Klimaschutzregion werde wesentlich dazu beitragen.

Umweltminister Franz Untersteller bezeichnete die Pläne zum Ausbau der Windkraft in der Region um Münsingen als „grundsätzlich in die richtige Richtung gehend“. Selbstverständlich komme es bei jedem Projekt auf die genaue Ausgestaltung der Planungen an, aber dass Regionalverband, Unternehmen, Gemeinden und BUND im Kern ein gemeinsames Ziel hätten, zeige, dass Klimaschutz und Naturschutz durchaus zu vereinbaren seien.

Auch der Solarpark in Engstingen-Haid sei ein gutes Beispiel für die Realisierbarkeit größerer Projekte zur Energiewende in einer ländlichen Region, sagte der Umweltminister.

Seit November 2010 liefert der Park mit rund 12400 Modulen Strom ins Netz. Die Solaranlage ist in einem Gewerbepark auf einer Konversionsfläche entstanden, früher war dort die Schießanlage der Bundeswehr in Engstingen.

„Konversionsflächen sind sehr schwer für eine neue Nutzung ‚fit‘ zu machen. Wenn es gelingt, wie in Engstingen, eine Nachnutzung der Fläche zum Nutzen aller hinzubekommen, ist das ein Erfolg“, so Umweltminister Untersteller.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei im Übrigen gerade in ländlich geprägten Räumen auch ein Wirtschaftsfaktor, der an Bedeutung zunehmen werde. Die mit der Energiewende verbundene regionale Wertschöpfung sei hoch, Gewerbesteuereinnahmen und Pachteinnahmen könnten für die Kommunen in Zukunft zu einer wesentlichen Einnahmequelle werden.  

Abschließend stand die Besichtigung des Pumpspeicherwerks (PSW) in Glems/Metzingen auf dem Programm. Das Werk, das heute von der EnBW betrieben wird, ist bereits 1964 erbaut worden und dient in erster Linie zur Deckung des Spitzenstrombedarfs im Großraum Stuttgart.

In direkter Nachbarschaft zum bestehenden PSW gibt es seitens des Regionalverbandes Überlegungen für weitere Pumpspeicherwerke.

In der Verbandsversammlung im November vergangenen Jahres hat die Verbandsversammlung folgenden Beschluss gefasst:

„In der Region Neckar-Alb ist auf den Neu- und Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken an dafür geeigneten Standorten hinzuwirken. Bei konkurrierenden Nutzungsansprüchen ist im Konfliktfall dem Neu- und Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken Vorrang vor anderen Nutzungen und Funktionen einzuräumen.“

Insgesamt fünf mögliche Standorte hat der Regionalverband als Vorranggebiet in seiner Raumnutzungskarte dargestellt. Der Regionalplan ist seit Mitte März offengelegt und befindet sich in der Abstimmung.

Umweltminister Untersteller bekräftigte, dass der Ausbau der Stromspeicherkapazitäten eine dringende Aufgabe der nächsten Jahre sei.

„Wir werden die Energiewende nicht schaffen, wenn es uns nicht gelingt, den Strom, den Sonne und Wind in genügender Menge aber nicht immer zur richtigen Zeit produzieren, zu speichern, um ihn dann bei Bedarf abrufen zu können.“   

Quelle:

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

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