„Der Ländliche Raum ist für Baden-Württemberg nicht nur von prägender, sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich herausragender Bedeutung. Die grün-rote Landesregierung ist ein Garant für den Ländlichen Raum, indem sie Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Tourismus und Verbraucherschutz gezielt zusammengeführt und gestärkt hat“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, beim Forum Ländlicher Raum, Landwirtschaft und Tourismus in Emmendingen.
Bonde würdigte den Ländlichen Raum als zentralen Wirtschaftsfaktor, in dem ein Drittel der Menschen des Landes lebe und arbeite. Diese leisteten 30 Prozent der gesamten Wertschöpfung in Baden-Württemberg. „Ziel der Landesregierung ist es, den Ländlichen Raum stark und als Lebens- und Wirtschaftsraum für die Menschen attraktiv zu halten“, so der Minister. Deshalb habe Grün-Rot die finanziellen Mittel zur Förderung des Ländlichen Raums aufgestockt: Um den Ländlichen Raum zum Wohnen, Leben und Arbeiten attraktiv zu halten, habe Grün-Rot in diesem Jahr alleine 52,6 Millionen Euro für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum bereit gestellt. Darüber hinaus sei es der Landesregierung gelungen, die Mittel für die Förderung des Breitbandausbaus bei 10 Millionen Euro im Jahr zu verstetigen. „Damit investieren wir mehr in die Stärkung des Ländlichen Raum als die Vorgängerregierung im vergangenen Jahr“, sagte Bonde.
Bonde wies darüber hinaus darauf hin, dass die Landesregierung unmittelbar nach Amtsantritt konkrete Schritte zur ökologischen Modernisierung des Landes eingeleitet habe. So werde der ökologische Landbau ausgebaut und stärker gefördert: „Eine der ersten Entscheidungen von Grün-Rot war es, die Umstiegshilfen für Landwirte von Konventionell auf Bio wieder zu öffnen.“ Mit dem Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ sei die Landesregierung derzeit unter Hochdruck dabei, die Situation des Biolandbaus von der Forschung über die Ausbildung bis hin zur Vermarktung zu verbessern.
Weil die Bürgerinnen und Bürger zu Recht hohe Erwartungen an die Sicherheit unserer Lebensmittel und an die Transparenz der Überwachungsergebnisse richteten, habe die grün-rote Landesregierung trotz der angespannten Haushaltssituation die Futtermittel- und Lebensmittelüberwachungsbehörden personell gestärkt, berichtete der Minister.
„Die deutliche Erhöhung des Naturschutzhaushalts um 20 Prozent im Jahr 2012 stellt unser großes Engagement für den Naturschutz unter Beweis“, bilanzierte Bonde weiter. Der Minister ging in seiner Rede unter anderem auf seine Initiative zur personellen Stärkung der Landschaftserhaltungsverbände ein, die einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisteten. Auch mit dem gleich zu Beginn der Legislaturperiode eingeführten Verbot der Umwandlung von Dauergrünland sei Grün-Rot einen dringend notwendigen Schritt in Richtung mehr Klimaschutz und Biodiversität gegangen.
„Mit dem gerade angelaufenen Verfahren zur Zertifizierung von ForstBW nach FSC-Kriterien hat die Landesregierung wiederum die Weichen für eine nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung unserer Wälder geschaffen“, sagte Bonde weiter. Die Nutzung des baden-württembergischen Staatswalds erfolge dabei gemäß den sozialen, ökonomischen und ökologischen Anforderungen zum Wohle heutiger und künftiger Generationen.
Tourismus ist unverzichtbares wirtschaftliches Standbein im Ländlichen Raum
Im Bereich Tourismus liege ihm besonders eine starke Verbindung von Naturerleben, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung am Herzen, sagte der auch für den Tourismus zuständige Minister. Durch die geplante Ausweisung neuer Großschutzgebiete wie etwa einem Nationalpark im Nordschwarz wolle die Landesregierung den im Trend liegenden Naturtourismus ausbauen und zugleich wichtige Impulse für die regionale Wirtschaft aussenden. „Das touristische Potenzial Baden-Württembergs liegt neben den Städten in den attraktiven, schönen Landschaften und unseren hochwertigen regionalen Spitzenprodukten“, sagte Bonde: „Der Tourismus ist unverzichtbares wirtschaftliches Standbein im Ländlichen Raum.“ Auch mit dem Tourismusinfrastrukturprogramm setze die Landesregierung wichtige Impulse und unterstütze die Branche, die mit rund 280.000 Arbeitsplätzen einen wichtigen Faktor für den Arbeitsmarkt in den Städten und Ländlichem Raum darstelle.
„Selbstverständlich spielt auch die Landwirtschaft eine wichtige Rolle für den Ländlichen Raum“, sagte Bonde in Emmendingen weiter. Gerade angesichts der aktuellen schwierigen Verhandlungen mit dem Bund und auf europäischer Ebene über die künftige finanzielle Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik habe die Branche mit Grün-Rot einen verlässlichen Partner an ihrer Seite, versicherte Bonde, der in diesem Jahr der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern vorsitzt. Er kämpfe in Berlin und Brüssel darum, dass gerade die kleiner strukturierten Familienbetriebe in Baden-Württemberg auf Dauer eine Chance hätten. „Die wertvollen gesellschaftlichen Leistungen unserer Landwirte müssen auch entsprechend vergütet werden“. Um die gesellschaftliche Akzeptanz für die Transferleistungen zu stärken, biete gerade grüne Politik jede Menge guter Perspektiven, sagte der Minister: So stärke die Energiewende den Ländlichen Raum und vermehre die dortige Wertschöpfung.
„Unser Ziel ist es, Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus zusammenzudenken und strategisch zusammenzuführen“, sagte Bonde abschließend. Deshalb habe die neue Landesregierung alle drei Bereiche, die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann gerne als „Magisches Dreieck“ bezeichnet würden, im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gebündelt. Nun gelte es die gemeinsamen Stärken auszubauen, neue Akzente zu setzen und Synergien zu heben: „Das ist nachhaltige Politik in Baden-Württemberg.“
Quelle:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg