Suchtprävention

Glücksspielsucht: Sozialministerin setzt auf Prävention bei Jugendlichen

Ein Mann spielt am 14.06.2012 in einer Spielbank an einem Spielautomaten

Sozialministerin Katrin Altpeter hat eine neue Möglichkeit vorgestellt, mit der Lehrer Jugendliche auf die Gefahren von Glücksspielsucht aufmerksam machen können. Bei der Ansprache und Aufklärung helfen soll ein neuer Info- und Materialienkoffer, der den Kommunalen Suchtbeauftragten bzw. den Beauftragen für Suchtprophylaxe aller Stadt- und Landkreise im Land kostenlos und dauerhaft zur Verfügung gestellt wird.

Interessierte können den gemeinsam von Sozialministerium und Landesgesundheitsamt auf den Weg gebrachten Präventionskoffer dort ausleihen. Die in dem Koffer zusammengestellten Materialien richten sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren.

„Menschen, die schon in jungen Jahren mit dem Glücksspiel beginnen, sind besonders gefährdet, zu einem späteren Zeitpunkt eine Suchterkrankung zu entwickeln. Deshalb ist es wichtig, dass wir bereits im Jugend- und jungen Erwachsenenalter auf Prävention und Aufklärung setzen“, erklärte die Ministerin. Sie verwies auf eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, wonach bereits über 9 Prozent der 18-20-jährigen befragten Männer in Deutschland ein problematisches oder pathologisches Spielverhalten erkennen lassen.

„Wir wollen die jungen Menschen warnen, dass Glücksspielsucht nicht nur gravierende finanzielle, sondern auch soziale Folgen für die Betroffenen hat und oft nicht nur deren Existenz, sondern auch die der ganzen Familie bedroht.“

Glücksspiel-Präventionskoffer macht Gefahren des Spielens erlebbar

Holger Hackel, Suchthilfekoordinator des Rems-Murr-Kreises, konnte die neuen Materialien bereits bei einem Termin mit der Ministerin in Augenschein nehmen. Sein Eindruck: „Die Glücksspiel-Präventionskoffer eignen sich sehr gut, um durch spielerisch erzeugte Erlebnissituationen die Hinterfragung des eigenen Spielverhaltens anzuregen. Auf diese Weise werden die Gefahren des Spielens erlebbar gemacht. Das ist ein ganz anderer Zugang als reine Informationsvermittlung.“

Die Teilnahme an Glücksspielen ist in Deutschland weit verbreitet: 78,7 Prozent der in Deutschland lebenden Bevölkerung zwischen 16 und 65 Jahren haben in einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung des Jahres 2013 angegeben, schon einmal an einem Glücksspiel teilgenommen zu haben.

Auch unter 18-Jährige kommen mit Glücksspiel in Berührung: Obwohl sie in Deutschland nicht an Glücksspielen teilnehmen dürfen, haben 48 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 16 und 17 Jahren angegeben, schon mal an einem Glücksspiel teilgenommen zu haben (BZgA 2014). Besonders junge Männer weisen ein erhöhtes Risiko für pathologisches Glücksspielen auf: Bei den 18-20-Jährigen zeigen bereits über 9 Prozent ein problematisches (noch keine Sucht, das Spielverhalten hat aber bereits gesundheitliche und/oder soziale Folgen) oder sogar pathologisches Spielverhalten.

Kampagne „Spielverderber“

Mehr Informationen zum Thema Glücksspielsucht, Kontaktadressen sowie Hilfsangebote und zur vom Sozialministerium und Landesgesundheitsamt ins Leben gerufenen Kampagne „Spielverderber“ finden Sie auf der unten stehenden Website. Die Kampagne hat das Ziel, über die Risiken des pathologischen Glücksspiels aufzuklären. Die Informationen der Homepage können in Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch abgerufen werden.

Spaß statt Sucht

Weitere Meldungen

1044. Sitzung des Bundesrates
  • Bundesrat

Land setzt sich für pharmazeutische Industrie ein

Organspendeausweis (Foto: © dpa)
  • Organspende

Organspende soll stärker in den öffentlichen Fokus

Eine Hebamme hört mit einem CTG die Herztöne eines Babys ab.
  • Geburtshilfe

Land verbessert Vergütung für Hebammen

  • Podcast zum Bundesrat

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

390 Bewerbungen für 75 Studienplätze der Landarztquote

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Tag gegen Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Glückliche junge Mutter mit neugeborenem Baby im Krankenhaus nach der Geburt.
  • Gesundheit

Studie zur Geburtshilfe veröffentlicht

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Außenansicht des Klinikums Ludwigsburg mit fliegendem Hubschrauber
  • Gesundheit

248 Millionen Euro für Krankenhäuser

Ein Stethoskop liegt auf Unterlagen mit Schaubildern.
  • Gesundheitswirtschaft

Gesundheitsindustrie gewinnt an Bedeutung

Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.
  • Gesundheit

Zahl der Drogentoten deutlich zurückgegangen

Glückliche junge Mutter mit neugeborenem Baby im Krankenhaus nach der Geburt.
  • Krankenhäuser

Mehr als 15 Millionen Euro für Kliniken mit Geburtshilfe

Schüler in Inklusionsklasse spielen Karten
  • Inklusion

Welt-Autismus-Tag 2024

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Bundesrat

Geplante Legalisierung von Cannabis

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
  • Bundesratsinitiative

Verbesserung der Arzneimittelversorgung gefordert

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Bewerbungsfrist für Landarztquote endet

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

BeKi-Zertifikat für Kinder-und Familienzentrum

Eine Kinderärztin untersucht einen kleinen Jungen mit einem Stethoskop (Bild: © dpa).
  • Öffentlicher Gesundheitsdienst

Gleichberechtigte gesundheit­liche Versorgung von Kindern

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Sicherheit

Unions-Innenminister prüfen Klage zu Cannabislegalisierung

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Klimawandel

Gesundheit bei Hitzeaktionsplänen im Fokus