Gabriele Meister ist die neue Präsidentin des Amtsgerichts Mannheim. Justizminister Rainer Stickelberger hat die 62-Jährige, die bislang Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht Karlsruhe war, heute (15. Juli) in Mannheim offiziell in das Amt eingeführt. Meister folgt auf Andreas Neff (54), der im Oktober 2010 an die Spitze des Landgerichts Freiburg wechselte.
Stickelberger zählt Meister zu den großen Führungspersönlichkeiten der Justiz in Baden-Württemberg. Innerhalb kurzer Zeit habe sie sich einen Ruf als „brillante Richterin“ erworben, was von Beginn ihrer Laufbahn bis heute unvermindert gelte. Der Minister lobte in Mannheim das hohe berufliche Ethos und die soziale Kompetenz der neuen Präsidentin.
Vor allem die Art und Weise, wie die Mutter von drei mittlerweile erwachsenen Kindern Familie und Beruf verband, hob Stickelberger hervor. „Wenn es heute für viele junge Kolleginnen selbstverständlich ist, nach der Geburt der Kinder alsbald wieder in ihren Beruf einzusteigen, dann hat das natürlich viel mit einem verbesserten Betreuungsangebot und den veränderten äußeren Rahmenbedingungen zu tun“, stellte Stickelberger fest. Es sei aber auch der Verdienst von Frauen wie Meister: „Denn Sie haben diesen Lebensentwurf zu einer Zeit vorgelebt, als er noch ungleich schwieriger war als heute“, so der Minister.
In Mannheim tritt Meister an die Spitze des größten badischen Amtsgerichts mit 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Neben Freiburg, Stuttgart und Ulm beherbergt das Amtsgericht in Mannheim eines der vier Registergerichte in Baden-Württemberg und ist damit Sitz des Handelsregisters. In Zukunft wird es zudem zentrales Grundbuchamt für den Rhein-Neckar-Raum sein.
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Lebenslauf von Gabriele Meister
Gabriele Meister wurde am 5. Dezember 1948 in Rendsburg (Schleswig-Holstein) geboren. Sie lebt in Heidelberg, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Nach dem Jurastudium in Heidelberg und dem Referendariat begann Meister im September 1975 ihre Justizlaufbahn. Ihre Assessorenzeit verbrachte sie als Richterin in einer Zivilkammer des Landgerichts Karlsruhe und beim Amtsgericht Bruchsal. Es schlossen sich weitere Jahre in Bruchsal und beim Amtsgericht Schwetzingen an, ehe Meister zur Erprobungsabordnung als Richterin an das Oberlandesgericht Karlsruhe kam und im Oktober 1995 zur Richterin am Oberlandesgericht ernannt wurde.
Gut zwei Jahre später übernahm sie als Direktorin des Amtsgerichts Wiesloch erstmals eine Leitungsfunktion - und das in doppelter Hinsicht: Denn an das Amtsgericht war damals eine Jugendarrestanstalt angeschlossen. Im September 2000 wechselte Meister als Direktorin an das Amtsgericht Heidelberg. Dort war sie nahezu neun Jahre tätig, bevor sie Vorsitzende Richterin beim Oberlandesgericht Karlsruhe wurde und nun nach Mannheim ging.
Quelle:
Justizministerium Baden-Württemberg