Trotz des schwachen Zeckenjahres 2012 gibt das Landesgesundheitsamt keine Entwarnung für 2013. «Erste Beobachtungen lassen diesmal eher eine normale Zeckenaktivität vermuten», sagte Biologe Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt am Montag in Stuttgart auf Einladung des Deutschen Grünen Kreuzes. Doch die Saison starte erst.
Im vergangenen Jahr habe es im westlichen Deutschland so wenig Zecken wie noch nie gegeben, machte Oehme deutlich. Einen möglichen Grund sieht er in dem langanhaltenden klirrenden Frost ohne Schneedecke im Februar des Jahres, der den Blutsaugern zu schaffen gemacht habe. Laut Oberarzt Thorsten Lenhard von der Uniklinik Heidelberg erkrankten 2012 mehr als 70 Menschen im Südwesten an der von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Sonst seien es jährlich 100 bis 150 - womit Baden-Württemberg an der Spitze aller Bundesländer liege. Fast alle Landkreise gelten als Risikogebiete, mit Ausnahme des Stadtkreises Heilbronn.
Neben dem bekannten Holzbock machten sich im Südwesten in den vergangenen Jahren verstärkt Auwaldzecken und Schafzecken breit, sagte Oehme. Das führt er auch auf den Klimawandel zurück.
Das Deutsche Grüne Kreuz weist darauf hin, dass Impfungen vor FSME schützen können. Doch nicht einmal jeder dritte Baden-Württemberger sei einer Umfrage zufolge durch die drei Grundimpfungen wirksam gegen FSME geschützt. Positiv steche der Landkreis Freudenstadt heraus: Hier seien knapp 77 Prozent der Einwohner vollständig geimpft.
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dpa/lsw