Impfschutz

Bereits jetzt erste FSME-Erkrankungen

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Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Gesundheitsminister Manne Lucha wirbt für eine Schutzimpfung gegen eine FSME-Infektion.

Aufgrund des milden Winters hat die Zeckensaison in diesem Jahr bereits im Januar begonnen. Menschen, die sich in FSME-Risikogebieten häufig in der Natur aufhalten, sollten sich rechtzeitig impfen lassen. Denn gegen die Viruserkrankung FSME gibt es keine Therapiemöglichkeiten.

Aufgrund des milden Winters hat die Zeckensaison in diesem Jahr bereits im Januar begonnen. Dies bestätigen erste Meldungen von FSME-Erkrankungen des Robert Koch-Instituts. In Baden-Württemberg gibt es eine erste Meldung aus dem Landkreis Schwäbisch Hall. Bayern meldet bereits fünf Fälle. Grund hierfür sind die klimatischen Veränderungen. Der milde Winter begünstigt die Verbreitung und sorgt dafür, dass Zecken bereits vor dem Frühjahr und Sommer aktiv sind.

Vor diesem Hintergrund warb Gesundheitsminister Manne Lucha eindringlich für die Schutzimpfung: „FSME ist eine Viruserkrankung, bei der es keine Therapiemöglichkeiten gibt. Der beste Schutz gegen eine FSME-Infektion ist die Impfung. Die Impfung wird allen Personen empfohlen, die sich in Risikogebieten häufig in der Natur aufhalten oder zum Beispiel eine Wanderreise in ein FSME-Risikogebiet planen.“

Wo und wann steigt das Infektionsrisiko?

Die Zecken sind aufgrund der milden Temperaturen und des milden Winters jetzt schon aktiv. Mit zunehmenden Temperaturen ist in den nächsten Wochen weiterhin mit erhöhter Zeckenaktivität zu rechnen. Zugleich halten sich Menschen vermehrt in der freien Natur auf. Dadurch steigt das Infektionsrisiko. In Baden-Württemberg sind unverändert alle Stadt- und Landkreise außer dem Stadtkreis Heilbronn FSME-Risikogebiete. Häufig erfolgt die Infektion im eigenen Garten, bei Spaziergängen in der Natur oder beim Aufenthalt auf Wiesen im Stadtpark. Vereinzelt werden auch Infektionen durch den Verzehr von Rohmilch infizierter Nutztiere wie zum Beispiel Ziegen beobachtet.

Übertragung von FSME und Lyme-Borreliose

Nach einem Zeckenstich in Risikogebieten liegt die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion bei einer Person von 50 Personen bis zu einer Person von 100 Personen. In Deutschland übertragen Zecken neben FSME etwa auch die Lyme-Borreliose. Eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle ist oft ein erstes Symptom der Borreliose. Nerven, Gelenke und Herz können von den Bakterien befallen werden. Allerdings verlaufen die meisten Infektionen ohne Symptome.

Im Jahr 2023 wurden in Baden-Württemberg insgesamt 125 FSME-Fälle gemeldet. Betroffen waren alle Altersgruppen. 74 Personen, darunter vier Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 17 Jahren, mussten aufgrund einer Hirnhaut-, Gehirn- beziehungsweise Rückenmarksentzündung im Krankenhaus behandelt werden. Eine Person im Alter von 54 Jahren verstarb an FSME. 91,2 Prozent (114 von 125 Fälle) der Erkrankten waren ungeimpft.

Wie schützt man sich am besten gegen eine Zecken-Infektion?

Der beste Schutz gegen eine FSME-Infektion ist immer noch die Impfung. Zeckenabwehrende Mittel, die auf die Haut oder auf die Kleidung aufgetragen werden, können vor Zeckenstichen schützen. Diese Mittel bieten, wie auch bei Mücken, einen gewissen Schutz, der aber zeitlich begrenzt ist und müssen mehrfach aufgetragen werden. Oft ist auch hilfreich, langärmelige Hemden, lange Hosen, feste Schuhe und Socken bei Waldspaziergängen oder Ausflügen in die Natur zu tragen. Auch sollte man sich nach einem Waldspaziergang nach Zecken absuchen und gegebenenfalls die Zecke möglichst früh entfernen. Die Parasiten setzen sich besonders gern in die weichere Haut von Arm- und Kniebeugen, unter Achseln, am Haaransatz oder im Genitalbereich.

STIKO empfiehlt Impfung

Der beste Schutz vor einer FSME-Infektion ist die Impfung. Die Extern: Ständige Impfkommission (STIKO) (Öffnet in neuem Fenster) empfiehlt die Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten gegenüber Zecken exponiert sind. Da für einen kompletten Impfschutz drei Impfungen erforderlich sind, sollte man sich rechtzeitig, am besten bereits mehrere Monate vor Beginn der nächsten Zeckensaison impfen lassen. Jedoch ist auch nach der ersten und zweiten Impfung bereits ein Teilschutz vorhanden.

Entsprechend der Aktivität der übertragenden Zecken werden FSME-Erkrankungen hauptsächlich vom Frühjahr bis in den Spätherbst übermittelt. Die Anzahl übermittelter FSME-Erkrankungen unterliegt seit Einführung der Meldepflicht stärkeren Schwankungen. Die Gründe hierfür liegen an klimatischen und ökologischen Faktoren, die die Aktivität der Zecken aber auch die Populationsgrößen der Wirtstiere, wie Mäuse und Niederwild, beeinflussen. Des Weiteren werden die Meldezahlen durch Freizeitaktivitäten der Menschen und den Impfstatus beeinflusst. Auch die Entscheidung der Ärzte, in welchen Fällen eine Untersuchung des Blutes auf FSME veranlasst wird, hat Auswirkungen auf die Anzahl der gesicherten Diagnosen.

Extern: Robert Koch Institut: Informationen zur FSME-Schutzimpfung (Öffnet in neuem Fenster)
Extern: Robert Koch Institut: Übersicht zu FSME-Risikogebieten in Deutschland (Epidemiologisches Bulletin: Ausgabe 9/2023) (Öffnet in neuem Fenster)
Extern: Robert Koch Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion (Öffnet in neuem Fenster)
Extern: ​​​​​​​Landesgesundheitsamt: Aktuelle Informationen zum Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg (InfektNews) sowie Grafiken (Öffnet in neuem Fenster)

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