Karlsruhe - Strahlender Sonnenschein, aber auch heftige Regenschauer: Das Wetter hat dem Karlsruher Open-Air-Festival «Das Fest» am vergangenen Wochenende deutlich weniger Besucher beschert als im Vorjahr. Am Ende lockten die drei Festival-Tage und die Konzerte der Vorwoche rund 212.000 Besucher in die Günther-Klotz-Anlage, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Das sind 32.000 weniger als im Jahr zuvor. «Ein Schlechtwettertag war einkalkuliert, aber der Freitag war kein Schlechtwettertag, sondern ein Katastrophenwettertag», resümierte Geschäftsführer Martin Wacker.
Ob die Organisatoren ihr Ziel einhalten, in diesem Jahr eine «schwarze Null» zu erreichen, wisse man im September, wenn Bilanz gezogen werde. «Klar ist, dass es schwer wird.» Allerdings war das Festival in diesem Jahr unter anderen Vorbedingungen gestartet als 2010, als es rund 275.000 Euro Verluste machte. Erstmals kosteten alle drei «Fest»-Tage Eintritt, mit dem Sonntag kam so ein Verkaufstag hinzu. Im Herbst könne man außerdem mit der Stadt über einen Ausgleich in Höhe von 150.000 Euro sprechen, den die Kommune als jährliche Ausfallbürgschaft für schlechtes Wetter zugesagt hatte.
Von Freitag bis Sonntag hatten Bands wie Skunk Anansie die Zuschauer begeistert, Wir sind Helden und Clueso spielten am letzten Tag vor ausverkauftem Haus. Wie im vergangenen Jahr war das ehemals kostenlose Festival in zwei Bereiche eingeteilt. Um zu den Topacts auf dem Festhügel zu gelangen, mussten die Besucher fünf Euro bezahlen. Damit sollte die Zahl der Besucher begrenzt und das Chaos von 2009 vermieden werden, als das Festival stark überfüllt war.
Die Polizei zog eine positive Bilanz. «Es ist sehr friedlich und entspannt verlaufen», sagte Einsatzleiter Martin Plate. Die Kooperation mit dem Sicherheitsdienst habe gut funktioniert. Rund 100 Platzverweise wurden ausgesprochen, mehrere Menschen in Gewahrsam genommen. Die Polizei griff rund 50 stark alkoholisierte Jugendliche auf, außerdem wurden bei etwa 60 Menschen Drogen gefunden. Die Polizei war in Spitzenzeiten mit 100 Beamten vor Ort.
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dpa/lsw