Überlingen - Kostbare Mosaike aus dem Vatikan sowie Rom, Florenz und London sind von Freitag an bei einer außergewöhnlichen Ausstellung in Überlingen zu sehen. Nach dreijähriger Vorbereitung zeigt die Städtische Galerie am Bodenseeufer bis Oktober fast 100 sakrale und profane Meisterwerke aus 1.500 Jahren. «Hier hängt das Beste der Mosaikkunst, das man bekommen kann», schwärmte Kulturamtsleiter Michael Brunner am Donnerstag. «Es sind hinreißende Werke, und wir sind froh, dass sie da sind.» Zu sehen sind auch mittelalterliche Stücke aus dem antiken Vatikan, die seinen Angaben zufolge erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Alle Stücke wurden Brunner zufolge für die Schau monatelang restauriert.
«Es ist eine einzigartige Ausstellung, weil sie die Wiederbelebung dieser einst vergessenen Kunstform anhand von frühchristlichen Mosaiken bis zur Moderne thematisiert», sagte die Florentiner Gastkuratorin Ottobrina Voccoli. Zugleich führen die Exponate unterschiedliche Techniken vor Augen: Das klassische Mosaik aus rechteckigen Steinchen, das gegen 1780 in Rom entwickelte Mikromosaik aus geschnittenen Glasfäden und das Florentiner Mosaik aus passgenau geschnittenen und fugenlos versetzten, natürlichen Steinen.
Kooperationspartner der Ausstellung sind die Dombauhütte von St. Peter im Vatikan mit ihrer Mosaikenwerkstatt sowie das Florentiner Museo dell`Opificio delle Pietre Dure. Insgesamt 24 Werke kommen aus dem Petersdom und der Domschatzkammer, den Vatikanischen Museen, der Nationalgalerie Villa Borghese und dem Museo Napoleonico an den Bodensee. Häuser in Florenz stellten 14 Meisterwerke des 16. bis 18. Jahrhunderts, teilweise aus dem einstigen Besitz der Medici, zur Verfügung. Das Victora & Albert Museum und die St. Paul's Cathedral in London steuerten 24 Exponate bei. Auch vom Kölner Dom sowie aus Berlin und Kassel reisten Leihgaben an.
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dpa/lsw