Kultusminister Andreas Stoch will Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Opposition in der Bildungspolitik abklären. «Es wäre mir ein wichtiges Anliegen, auf politischer Ebene gemeinsam die wichtigsten Zukunftsfragen der Schulen anzugehen. Wir tragen hier eine gemeinsame Verantwortung», sagte Stoch der Nachrichtenagentur dpa.
Denkbar sei, Übereinstimmungen beim Umgang mit rückläufigen Schülerzahlen sowie mit der wachsenden Leistungsbreite der Schüler herzustellen.
Die CDU hätte nach Stochs Überzeugung angesichts der rückläufigen Schülerzahlen schon vor Jahren handeln müssen. «Dann hätten die Gemeinden heute größeren Spielraum und weniger Druck.» Jetzt müsse er in Absprache mit den kommunalen Landesverbänden schauen, was mit den Haupt- und Werkrealschulen vor allem in den kleineren Ortschaften passiert, und dafür sorgen, dass möglichst viele Schulen mit guten pädagogischen Grundlagen auch im ländlichen Raum bestehen bleiben.
Mit ihrer Ablehnung einer integrativen Schulform wie der Gemeinschaftsschule seien die Südwest-Christdemokraten bundesweit selbst innerhalb der CDU die letzten Mohikaner, sagte der Jurist. Statt vernünftige Vorschläge zu liefern, verbreiteten sie Angst und Unsicherheit in den Schulen. Umso mehr freue er sich, Mitte Mai die Konzepte für die Regionale Schulentwicklung vorzulegen. Damit würden klare Kriterien für eine zukunftsfähige Schullandschaft geschaffen.
Der gebürtige Heidenheimer will nicht nur an Sachthemen arbeiten. «Wichtig ist mir auch das Atmosphärische, das gute Gespräch mit den Verbänden und den Mitarbeitern in der Schulverwaltung und im Ministerium. Dort sitzen Fachkenntnis und Erfahrung, auf die ich gerne bauen will.» Gute Zusammenarbeit pflege das Ministerium mit Gemeinde- und Städtetag etwa bei der Ganztagsschule; in gemeinsamen Arbeitsgruppen würden viele offene Fragen geklärt.