Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat ein unverkrampftes Verhältnis zur Heimat: Der Begriff habe für ihn keinen negativen Beigeschmack. "Ich bin da klar: Einerseits denke ich, dass wir im Sinne Kants Weltbürger sein sollten, doch gleichermaßen ist für mich Heimat wichtig. Heimat ist für mich ein völlig unverstellter positiver Begriff", sagte der 64-Jährige, der mit seiner Frau in einem ländlichen Stadtteil von Sigmaringen lebt, dem Männer-Stil-Magazin Gentlemen's Quarterly am Donnerstag.
Auch über die Marktwirtschaft denkt er differenziert: Sie ist für ihn "ein höchst innovatives System" - ohne Regeln laufe es aber sofort aus dem Ruder und zeige seine Schattenseiten. Die Zeiten, in denen er als Student und Mitglied des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) "linksradikalen Verirrungen" angehangen habe, seien längst vorbei: "Es gibt keinen Grund, den Markt zu verteufeln, aber auch keinen, ihn zu glorifizieren."
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dpa/lsw