Wissenschaftsministerin Theresia Bauer äußerte Verständnis für den Unmut, den die geplante Zusammenlegung der Fakultäten Ludwigsburg und Reutlingen vor Ort ausgelöst hat: „Die Verantwortlichen und die Mitarbeiter an der Fakultät Reutlingen sind mit großer Leidenschaft und Engagement bei der Sache. Dass eine solche Entscheidung am Standort Emotionen auslöst, ist absolut verständlich.“
Doch obwohl die Zusammenlegung für den Standort Reutlingen schmerzlich sei, liege sie sachlogisch auf der Hand. Bauer zeigte sich deshalb überzeugt, dass die Argumente schließlich auch in Reutlingen selbst verfangen: „Am Ende kann eine qualitative Verbesserung in der Lehrerausbildung nicht an einer Standortfrage scheitern.“ Durch die Unterzeichnung der UN-Konvention zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen ist eine inklusive Orientierung aller bildungswissenschaftlichen Studiengänge anzustreben. Dies mache die bessere Verankerung in alle Lehramtsstudiengänge unverzichtbar. Eine stärkere inhaltliche Verzahnung der Fakultäten an der PH Ludwigsburg setze aber vor allem räumliche Nähe voraus. Diese Notwendigkeit hätten auch die Vertreter der Studierenden gesehen und gleichzeitig als Vorteil für sich interpretiert.
Die Thematik sei in verschiedenen Gesprächen zwischen der Amtsspitze des Ministeriums und der Fakultätsleitung, mit Studierendenvertretern, sowie mit Reutlingens Oberbürgermeisterin Bosch und Bürgermeister Hahn erörtert worden. Die jeweiligen Argumente werden seit Monaten abgewogen. Diese Abwägungen seien darüber hinaus in der Vergangenheit bereits zwei Mal von Expertenkommissionen durchgeführt worden. Beide Male wurde für eine Zusammenlegung votiert.
Das Ziel, eine weitgehend kostenneutrale Lösung für das Land zu erreichen, hält Bauer für anspruchsvoll aber machbar.
Quelle:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg