Nahverkehr

Gespräche zum Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg abgeschlossen

Eine Regionalbahn (Foto: © dpa)

Auf der Murrbahn zwischen Stuttgart und Nürnberg bleibt es beim ursprünglich geplanten Konzept für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Wie das baden-württembergische Verkehrsministerium mitteilte, haben die konstruktiven Gespräche mit der Deutschen Bahn und den betroffenen baden-württembergischen Anliegerkommunen- und kreisen ergeben, dass die Vorteile für ein reines Nahverkehrsangebot gegenüber einer Integration in das DB-Fernverkehrsangebot überwiegen. 

Im Frühjahr 2015 hatte die DB Fernverkehr im Rahmen ihrer Kunden- und Angebotsoffensive Planungen veröffentlicht, künftig über die Murrbahn eine IC-Linie Stuttgart-Nürnberg anbieten zu wollen. Der IC sollte nach den Vorstellungen der DB in der Fahrlage des vom Land geplanten Regionalexpresses verkehren. Das ursprüngliche Netz 3 im Schienenpersonennahverkehr wurde daraufhin in das Netz 3a (Stuttgart-Nürnberg) mit der schnellen Regionalexpress-Leistung und das zwischenzeitlich bereits vergebene Netz 3b (Gäu-Murr) mit der Regionalbahn-Grundleistung aufgetrennt. Damit konnte die Ausschreibung des Netzes 3b unbeeinflusst fortgeführt werden und vor einer Ausschreibung der verbleibenden Regionalexpress-Leistungen geklärt werden, wie die Ankündigung der DB Fernverkehr für ein parallels IC-Angebot berücksichtigt werden kann. 

Zeitgleich nahm das Land nach dem DB-Vorstoß Gespräche mit allen Beteiligten auf mit dem Ziel, ein mit dem Fernverkehr abgestimmtes Nahverkehrskonzept zu verwirklichen. Um dabei das Optimum für die Fahrgäste zu erreichen, haben die Experten des Landes und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, ein rechtssicheres Ausschreibungsverfahren zu gestalten, welches neben der üblichen Nahverkehrsleistung auch die Anerkennung aller Nahverkehrstarife in Fernverkehrszügen zulässt, welche von einem Eisenbahnverkehrsunternehmen eigenwirtschaftlich betrieben werden.

Die Gespräche mit der DB Fernverkehr ergaben allerdings, dass in einem Fernverkehrsmodell bei der gegebenen Infrastruktur nicht alle vorgesehenen Halte bedient werden können. So wären beispielsweise in Waiblingen und Winnenden mit den Fahrzeugen der DB auf Grund der Bahnsteighöhen keine Halte möglich gewesen. Auch hätten die Fernverkehrsverbindungen nicht alle nach dem Zielkonzept 2025 des Landes vorgesehenen Regionalexpress-Leistungen abgedeckt. Dies hätte dazu geführt, dass Zubestellungen nötig gewesen wären beziehungsweise weitere SPNV-Leistungen hätten ausgeschrieben werden müssen. Dies hätte zu einem äußerst komplizierten Ausschreibungsverfahren geführt. 

Letztlich setzte sich in den Verhandlungen mit allen betroffenen baden-württembergischen kommunalen Anliegern an der Strecke bei Abwägung der Vor- und Nachteile die Erkenntnis durch, dass ein Integrationskonzept im Fernverkehr unter den gegebenen Rahmenbedingungen auf der Murrbahn nicht möglich ist. Das Land Baden-Württemberg wird deshalb nun einvernehmlich mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) – wie ursprünglich geplant – das Ausschreibungsverfahren im Netz 3a als klassische Nahverkehrsausschreibung weiterführen. 

In der Folge werden die Fahrgäste gestaffelt erst mit der Regionalbahn von Dezember 2017 an auf der Murrbahn von einem verbesserten Nahverkehrsangebot mit kürzeren Takten sowie neuen, modernen, barrierefreien und klimatisierten Fahrzeugen mit WLAN profitieren und ab Ende 2019 dann auch im Regionalexpress eine verbessertes Angebot mit Neufahrzeugen und zusätzlichen Zügen von und nach Nürnberg in Tagesrandlagen erhalten. 

Daneben wird DB Fernverkehr im Schienenkorridor Karlsruhe-Stuttgart-Aalen-Nürnberg auch das IC-Angebot im Fernverkehr ab 2017 mit neuen Fahrzeugen fortführen. 

Weitere Meldungen

Industrie und Binnenmarkt
  • Städtebau

Zukunftskonzept für Hafen Mannheim

Kinder sind auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule. (Foto: © dpa)
  • Verkehrssicherheit

Schulwegprofis gesucht

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. September 2024

Icon eines Tachos.
  • Klimaschonende Mobilität

Erfolge und Herausforderungen der Verkehrswende

Symbolbild: Ein Auto steht neben einem Baustellenschild am Neckartor. (Bild: Sebastian Gollnow / dpa)
  • Straßenbau

Erhaltungsmaßnahmen müssen verschoben werden

Kinder sind auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule. (Foto: © dpa)
  • Sicherheit

Start der Aktion „Sicherer Schulweg“

Portrait von Michael Kleiner
  • Wirtschaft

Kleiner wirbt in Polen für den Standort Baden-Württemberg

Landesrat Zadra aus Vorarlberg und Verkehrsminister Hermann präsentieren die unterzeichnete Absichtserklärung.
  • Schienenverkehr

Grenzüberschreitenden Schienenverkehr verbessern

Ein Stocherkahn fährt auf dem Neckar.
  • Wasser

Land fördert naturnahe Ge­wässerentwicklung des Neckars

Eine neue Asphaltdecke wird auf einer Straße aufgebracht. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • Verkehr

Freie Fahrt im Brandbergtunnel

Verkehrsminister Winfried Hermann (links) und Thomas Moser, Vorstandssprecher und Technischer Vorstand der SSB (rechts)
  • Nahverkehr

84 Millionen Euro für Stadtbahnnetz Stuttgart

Autonomes Shuttle
  • Autonomes Fahren

RABus: Autonome Busse gehen in die Betriebsphase

Bahnsteig des Bahnhof Merklingen mit einer Informationsanzeige.
  • Infrastruktur

Land fördert Kauf und Modernisierung von Bahnstationen

Salbei-Glatthafer-Wiese auf einer Böschung im Frühsommer (Foto: © Dr. Tillmann Stottele)
  • Straßenoasen

Wettbewerb für Arten- und Klimaschutz an Verkehrsflächen

Landrat Riegger, Ministerpräsident Kretschmann und Verkehrsminister Hermann laufen vor einer Wandergruppe und schauen in die Kamera.
  • bwegt

Eröffnung des zehnten „bwegt-Wanderwegs“

Eine Frau macht ein Selfie mit einem Mann in einem Zug. An der Fensterscheibe klebt das Logo von CiCoBW
  • Nahverkehr

Mitnahme-Aktion in Bus und Bahn startet

Photovoltaik Lärmschutzelemente
  • Erneuerbare Energien

Land fördert Photovoltaik an Mobilitätsinfrastrukturen

In Westen gekleidete Polizisten stehen in Reutlingen. (Bild: picture alliance/Silas Stein/dpa)
  • Sicherheit

Stellungnahme zur „Letzten Generation“

Ein Polizist geht an einem Warndreieck mit der Aufschrift „Unfall“ vorbei. (Foto: © dpa)
  • Polizei

Positive Verkehrsunfallbilanz

Illustrierte Bildcollage mehrer Personen mit verschiedener Fortbewegungsmitteln wie Bus und Bahn, Fahrrad, E-Auto oder E-Scooter un zu Fuß vor der Kulisse einer grünen Stadtmitte auf dem Weg zum Einkaufen oder zur Arbeit.
  • Mobilität

Landesmobilitätsgesetz geht in die Anhörung

Ein Mann joggt entspannt und gut gelaunt über eine Straßenkreuzung in einem Wohngebiet. Parallel zu ihm fahren Radfahrerinnen und Radfahrer an ihm vorbei.
  • Fuss- und Radverkehr

Neue Rad- und Fußgängerbrücke in Heidelberg

Minister Hermann steht vor einem Gleis, das vom Unwetter zerstört wurde.
  • Unwetterschäden

Neue Förderregeln für Infrastruktur der Kommunen

Ein Maurer arbeitet mit Zement und Mörtel an einer Ziegelwand.
  • Baurecht

Bauen schneller und einfacher machen

Schülerlotse geht mit Schulkindern über Zebrastreifen
  • Fußverkehr

Schulwege bei Fußverkehrs-Checks 2024 im Fokus

Landstromversorgung von Containerschiffen
  • Schifffahrt

Ökostrom-Anschlüsse für den Hafen Kehl

Link dieser Seite:

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/gespraeche-zum-schienenkorridor-stuttgart-nuernberg-abgeschlossen-1