Bildung

Baden-Württemberg startet Schulversuch zum Einsatz von Tablets im Unterricht

Ein Tabletcomputer ragt in einem Klassenzimmer aus der Tasche einer Schülerin. (Foto: © dpa)

Kultusminister Andreas Stoch hat an der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen den offiziellen Startschuss für einen großen Schulversuch zum Einsatz von Tablets im Unterricht gegeben. Gemeinsam mit dem Geschäfts­führenden Vorstandsmitglied des Städtetags, Gudrun Heute-Bluhm, und dem Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Prof. Eberhard Trumpp, unterzeich­nete er die Kooperationsvereinbarung für dieses Gemeinschaftsprojekt, in das die Schulträger der beteiligten Schulen und das Kultusministerium in den kommenden Jahren knapp 4,5 Millionen Euro investieren.

Insgesamt 40 berufliche Schulen werden an dem Schulversuch teilnehmen, die ersten der rund 5.400 beteiligten Schülerinnen und Schüler bekamen ihre Tablets heute persönlich vom Kultusminister, den Vertretern des Städte- und Landkreistags sowie dem Böblinger Landrat Roland Bernhard überreicht.

Über 5.000 Schüler lernen künftig mit digitaler Unterstützung

„Digitale Medien prägen und verändern das Leben in unserer Gesellschaft in immer stärkerem Maße und bieten gerade für den Bildungsbereich enormes Entwicklungspotenzial. Mit dem Tablet-Projekt möchten wir Erfahrungen sammeln, wie sich moderne Technik und moderne pädagogische Konzepte so miteinander verknüpfen lassen, dass die jungen Menschen an unseren Schulen maximal profitieren“, erklärte Kultusminister Stoch.

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Heute-Bluhm betonte für den Städtetag: „Tablets eröffnen neue Potenziale für modernes Unterrichten. Tablets und Smartphones gehören ferner in vielen Berufen heute zum alltäglichen Handwerkszeug. Die Schulen müssen mit diesen Entwicklungen Schritt halten. Wir begrüßen und unterstützen daher diesen Schulversuch. Er soll auch die Grundlage für eine generelle Verständigung zwischen Land und Kommunen zum Tableteinsatz an Schulen schaffen.“

Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Prof. Eberhard Trumpp, ergänzte: „Wir müssen unsere Schüler auf die digitalisierte  Arbeitswelt vorbereiten – gerade auch an beruflichen Schulen. Der jetzt anlaufende Schulversuch zum Einsatz von Tablets ist insoweit der richtige Ansatz, den es – mit gesicherter Finanzierung – weiterzuverfolgen gilt.“

Schulträger und Kultusministerium investieren 4,5 Millionen Euro

Die Schulträger beteiligen sich mit knapp 2 Millionen Euro an den Investitionskosten für Geräte und Netzwerkinfrastruktur, das Kultusministerium stellt rund 2,5 Millionen Euro bereit, neben dem Kauf von Tablets beispielsweise für Fortbildungen von Lehrerinnen und Lehrern oder die wissenschaftliche Begleitung.

Mit der Gottlieb Daimler Schule 2 sind zum aktuellen Schuljahr bereits 14 berufliche Schulen mit dem Tablet-Projekt gestartet; im nächsten und übernächsten Schuljahr kommen insgesamt noch einmal 26 Schulen hinzu.

Bei dem Schulversuch erhalten die Schülerinnen und Schüler einer oder mehrerer Klassen einer Schule ihr persönliches Tablet, das sie sowohl für den Einsatz im Unterricht als auch für die Vor- und Nachbereitung zu Hause nutzen können.

Die pädagogischen Konzepte, die mit dem Tablet-Projekt erprobt und weiterentwickelt werden sollen, wurden eigens am Landesinstitut für Schulentwicklung für die Gestaltung von Lernprozessen mit Hilfe mobiler Endgeräte erarbeitet. Bei der Erprobung soll auch die Frage im Mittelpunkt stehen, welchen Beitrag die Geräte zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern leisten können.

Der Schulversuch ist zunächst auf fünf Jahre angelegt und wird von der Universität Hamburg wissenschaftlich begleitet. Eine vom Kultusministerium eingerichtete Expertengruppe aus Netzwerkspezialisten, IT-Fachleuten und Datenschutzbeauftragten stellt die Anbindung der Geräte an das jeweilige Schulnetz sicher und sorgt dafür, dass Daten von Schülerinnen und Schülern bzw. Lehrerinnen und Lehrern auf den Schulservern stets sicher gespeichert sind und die strengen Datenschutzvorgaben eingehalten werden.

Teilnehmende Schulen der 1. und 2. Runde nach Regierungspräsidien (Schulen der 3. Runde wurden noch nicht ausgewählt):

Regierungspräsidium Stuttgart

Start im Schuljahr 2015/16: Technische Schule Heidenheim, Andreas-Schneider-Schule Heilbronn, Gottlieb-Daimler-Schule II Sindelfingen

Start im Schuljahr 2016/17: Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd, Kaufmännische Schule Tauberbischofsheim, Mildred-Scheel-Schule Böblingen

Regierungspräsidium Karlsruhe

Start im Schuljahr 2015/16: Heinrich-Schickhardt-Schule Freudenstadt, Handelslehranstalt Bühl, Carl-Bosch-Schule Heidelberg, BK: Max-Hachenburg-Schule Mannheim

Start im Schuljahr 2016/17: Josef-Durler-Schule Rastatt, Frankenlandschule Walldürn, Helene-Lange-Schule Mannheim

Regierungspräsidium Freiburg

Start im Schuljahr 2015/16: Berufliches Schulzentrum Waldkirch, Hohentwiel-Gewerbeschule Singen, Haus- und Landwirtschaftliche Schulen Offenburg

Start im Schuljahr 2016/17: Gewerbliche Schulen Waldshut, Hans-Thoma-Schule Titisee-Neustadt, Kaufmännische Schule Lörrach

Regierungspräsidium Tübingen

Start im Schuljahr 2015/16: Ludwig-Erhard-Schule Sigmaringen, Valckenburgschule Ulm, Gewerbliche Schule Ehingen, BK: Elektronikschule Tettnang

Start im Schuljahr 2016/17: Robert-Bosch-Schule Ulm, Droste-Hülshoff-Schule Friedrichshafen, Walther-Groz-Schule Albstadt

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