Viele Schulen im Land wollen zur Gemeinschaftsschule werden: Für das Schuljahr 2014/15 gingen 108 Anträge von Schulträgern beim Kultusministerium ein.
"Diese Zahl macht nicht nur die Attraktivität dieser neuen Schulart in den Kommunen deutlich, sie zeigt auch, dass die Gemeinschaftsschule bereits nach zwei Jahren im Land verankert ist", sagte Kultusminister Andreas Stoch. "Mit dem weiteren Ausbau einer Schulart, die die Potenziale ihrer Schülerinnen und Schüler auf allen Begabungsniveaus fördert, stärken wir die Leistungsfähigkeit unseres Schulsystems.“
Gemeinschaftsschul-Konzept für Realschulen zunehmend attraktiver
Das Konzept der Gemeinschaftsschule wird für Realschulen immer attraktiver: So sind dieses Mal 15 Realschulen unter den Antragstellern auf eine Gemeinschaftsschule. Das sind fast viermal so viele wie bei der zweiten Tranche vor einem Jahr. "Den Realschulen wird immer klarer, dass sie als Gemeinschaftsschule der großen Unterschiedlichkeit ihrer Schüler besonders gut gerecht werden können", betonte Stoch. Bei den Gymnasien zeichnet sich inzwischen ein starkes Interesse an einer Kooperation mit der neuen Schulart ab.
Im Januar Entscheidung über die Anträge
Alle Anträge der Kommunen basieren auf der Zustimmung der jeweiligen Schulkonferenzen. Über die Anträge wird die Schulverwaltung im Januar 2014 entscheiden, so dass eine rechtzeitige Information der Eltern vor den Anmeldungen zum Schuljahr 2014/15 möglich ist.
Voraussetzung für eine Genehmigung ist, dass für die Gemeinschaftsschule langfristig mindestens 40 Schülerinnen und Schüler in der Eingangsstufe erwartet werden. "Wir stellen sicher, dass eine zum Schuljahr 2014/15 neu genehmigte Gemeinschaftsschule bereits dem jetzt anlaufenden Prozess der regionalen Schulentwicklung entspricht", sagte Stoch. Zentraler Punkt bei der Entscheidung über die Anträge ist das pädagogische Konzept an der jeweiligen Schule – also die Frage, inwieweit individualisierte und kooperative Lernformen, die Orientierung des Unterrichts an den Stärken der Schülerinnen und Schüler, Ganztagsunterricht und Inklusion bereits teilweise umgesetzt werden.
Derzeit gibt es an 129 Standorten eine Gemeinschaftsschule. Zu den 42 Starterschulen des Schuljahres 2012/13 kamen im laufenden Schuljahr 87 hinzu.