Kernenergie

Zügiger Rückbau des Kernkraftwerks Obrigheim erhöht Sicherheit in der Region

Kernkraftwerk Obrigheim (Foto: dpa)

Umweltminister Franz Untersteller hat bekräftigt, dass der zügige und konsequente Rückbau des Kernkraftwerks in Obrigheim von großer Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung vor den Risiken der Atomkraft sei: „Jede unnötige Verzögerung verlängert das Risiko, dem die Menschen in der Region seit Jahrzehnten bereits ausgesetzt sind“, sagte Untersteller. „Nur der Rückbau und die an strengen Kriterien ausgerichtete Entsorgung der dabei anfallenden Reststoffe, vor allem Bauschutt, schützen Mensch und Umwelt.“

Der Umgang mit den Abfällen erfolge nach dem strengen Regelwerk der Strahlenschutzverordnung. „Von diesen Regeln wird weder abgewichen, noch werden sie großzügig ausgelegt“, erklärte der Umweltminister. Deren Einhaltung werde von der Atomaufsicht im Umweltministerium und von unabhängigen Sachverständigen kontrolliert: „Es ist genau geregelt, wie mit welchen Abfällen umzugehen ist. Das entscheidende Kriterium dafür ist die Einhaltung des sogenannten 10 Mikrosievert-Konzeptes. Dieses gilt uneingeschränkt auch in den Fällen, die in der Strahlenschutzverordnung nicht explizit geregelt sind.“

Untersteller wies mit dieser Klarstellung Vorwürfe zurück, Bauschutt aus dem KWO und abgebaute Anlagenteile würden aus Kostengründen nur unzulänglich auf radioaktive Belastung geprüft.

Die Strahlenschutzverordnung schreibe für die Freigabe von Abfällen zur Weiterverwertung oder zur Deponierung strenge Belastungsgrenzwerte vor, erläuterte der Umweltminister. Mit der deutlichen Unterschreitung dieser Grenzwerte sei sichergestellt, dass es weder zu einer Gefährdung der Bevölkerung noch zu einer Gefährdung des Personals auf einer Deponie kommen könne.

Abfälle, deren Belastung oberhalb der Grenzwerte liege, würden gar nicht freigegeben, sondern würden als radioaktiver Abfall behandelt und zwischengelagert bis ein Endlager zur Verfügung stehe.

Weitere Informationen

Mit der Freimessung von radioaktiven Abfällen wird über die Freigabe von radioaktiven Abfällen entschieden, das heißt über die Entlassung aus der atomrechtlichen Überwachung. Material, dessen Aktivität nachweislich die Freigabewerte der Strahlenschutzverordnung unterschreitet, kann nach § 29 StrlSchV freigegeben werden. Danach ist das Material kein radioaktiver Stoff im Sinne des Atomrechts mehr.

Die Freigabewerte sind so bemessen, dass durch die freigegebenen Stoffe (Abfälle) für Einzelpersonen der Bevölkerung nur eine effektive Dosis im Bereich von 10 Mikrosievert im Kalenderjahr auftreten darf. Diese Dosis gilt nach allen vorliegenden Erkenntnissen als unbedenklich. Sie liegt bei circa 0,5 Prozent der natürlichen Strahlenbelastung.

Beim Abriss eines Kernkraftwerks können circa 97 Porzent der Gesamtmasse freigegeben werden.

Das Freigabeverfahren und die entsprechenden Messeinrichtungen unterliegen der Prüfung durch den nach § 20 zugezogenen Sachverständigen. Die Einhaltung der in den erteilten Freigabebescheiden enthaltenen Vorgaben zur Durchführung der Verfahren, die Ergebnisse der von den Betreibern jeweils durchgeführten Messungen und damit die Einhaltung der Freigabewerte werden durch einen vom Umweltministerium zugezogenen Sachverständigen (TÜV SÜD Energietechnik GmbH Baden-Württemberg) in einem Umfang von circa 10 Prozent der Freimessungen überprüft. Die Kontrollen werden durch sogenannte Chargenanmeldungen initiiert und vor Ort durch Überprüfung der Betreibermessungen und der dazu erstellten Dokumentation vorgenommen.

Weitere Meldungen

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Erneuerbare Energien

Weitere Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen gefördert

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Ein Windrad ist auf der Holzschlägermatte bei Freiburg zu sehen.
  • Bürokratieabbau

Erste Erfahrungen mit Praxis-Check zur Windkraft

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraftwerk Fessenheim

Öffentlichkeitsbeteiligung zur Stilllegung von KKW Fessenheim

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Logo der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke
  • Energieeffizienz

Neue Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Energie

Bedarfsabfrage zur Strom- und Wasserstoff­infrastruktur

Das Atomkraftwerk Neckarwestheim. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • KERNENERGIE

Defekte Brandschutzklappe im Kernkraftwerk Neckarwestheim

Diskussionsrunde beim 13. Energiepolitischen Gespräch
  • Energie

Schnellerer Ausbau der Erneuer­baren Energien und Stromnetze

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Land fördert regionale Wasserstoffkonzepte

Kernkraftwerk Philippsburg ohne Türme (Aufnahme vom 03.06.2020)
  • Kernkraft

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wasserstoffwirtschaft

Land fördert Wasserstoff­tankstellen in drei Gemeinden

Baden-Württemberg und die Vereinigten Arabischen Emirate vereinbaren Zusammenarbeit in Energie- und Wirtschaftsfragen (von links): Energieministerin Thekla Walker, Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Dr. Sultan Ahmed al Jaber, und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Klimaschutz

Zusammenarbeit mit den Ver­einigten Arabischen Emiraten

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Alb-Donau-Kreis

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Erneuerbare Energien

Parkplatzüberdachung mit Photovoltaik

Forschungsfabrik für Brennstoffzellen und Wasserstoff (HyFaB): Luftaufnahme des ersten Bauabschnitts am 4. November 2021
  • Wasserstofftechnologie

Land fördert Wasserstoff-Forschung

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 23. Januar 2024

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
  • Grüne Technologien

Baden-Württemberg setzt auf grüne Technologien

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wirtschaft

Zentrale Flächen für Cellcentric-Fabrik in Weilheim gesichert