Erneuerbare-Wärme-Gesetz

Untersteller weist Kritik des Handwerkstags zurück

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (Bild: © dpa)

Umweltminister Franz Untersteller hat die Kritik des baden-württembergischen Handwerkstags an der Wirksamkeit des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes zurückgewiesen. Das Problem sei nicht das Informationsdefizit, sondern ein Handlungsdefizit, sagte Untersteller.

Umweltminister Franz Untersteller hat die Kritik des baden-württembergischen Handwerkstags an der Wirksamkeit des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWärmeG) zurückgewiesen. „Wir sind dabei, das EWärmeG zu evaluieren und belastbare Aussagen über die Anzahl und die Qualität von Heizungssanierungen im Gebäudebestand zu erheben. Bis dahin sind Aussagen über die Wirkung des Gesetzes unseriös“, sagte Untersteller.

Das EwärmeG sei im Übrigen kein Gesetz zum Austausch von Heizungen, wie der Handwerkstag offenbar annehme, seine Wirkung sei deshalb nicht quantitativ zu erfassen. Das Gesetz diene vielmehr dazu, die Qualität einer Heizungssanierung zu steigern. „Wenn saniert wird, dann wird in Baden-Württemberg ökologisch und effizient saniert, darin liegt der Nutzen des EwärmeG und darin ist Baden-Württemberg weiter als andere Bundesländer und weiter als der Bund“, so Untersteller. 

Den Vorschlag des Handwerkstags, eine Studie über Art und Qualität von Sanierungsmaßnahmen in und an Gebäuden insgesamt zu erstellen, bezeichnete der Umweltminister überdies als wenig zielführend. Das Problem sei nicht das Informationsdefizit, sondern ein Handlungsdefizit, sagte Untersteller: „Dass die Quote bei der energetischen Gebäudesanierung viel zu niedrig ist, um die Landes- und Bundesziele beim Klimaschutz zu erreichen, wissen wir, da sind sich alle einig. Mit einer Studie ist uns deshalb wenig geholfen. Was wir brauchen sind Anreize und Rahmenbedingungen, um endlich großflächig in die Sanierung einzusteigen. Da ist eindeutig der Bund gefragt.“

So sei die Novelle des Gebäudeenergierechts überfällig, insbesondere seien höhere Effizienzanforderungen an den Gebäudebestand nötig. Ebenso fehlten bislang Anreize wie zum Beispiel eine Regelung zur steuerlichen Absetzbarkeit von energetischen Gebäudesanierungen. „Es macht sich bemerkbar, dass die Bundesregierung in den letzten Jahren auf diesem Gebiet wenig bis gar nichts unternommen hat. Ich hoffe sehr, dass mit diesem mutlosen und unter Klimagesichtspunkten verheerenden Kurs jetzt Schluss ist. Für ein Förderprogramm zur energetischen Gebäudesanierung, wie es die künftige Regierung ankündigt, ist es auf jeden Fall allerhöchste Zeit. Ohne ein ambitionierteres Ordnungsrecht für den Gebäudebestand kommen wir aber nicht ans Ziel“, sagte Untersteller.

Weitere Meldungen

Die IBK-Regierungschefs bei der symbolischen Steuerradübergabe im Zeppelin-Hangar Friedrichshafen, im Hintergrund steht ein Zeppelin.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Bodenseeraum als Modellregion weiterentwickelt

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
Wirtschaft

Förderprogramm „Umweltfinan­zierung“ der L-Bank gestartet

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (vorne links) und Floridas Wirtschaftsminister J. Alex Kelly (vorne rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung
Außenwirtschaft

Stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Florida

Storzhof in Zimmern ob Rottweil-Flözlingen
Denkmalschutz

Wohnen im Kulturdenkmal

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
Innovation

Kooperation für klimaneutralen Wasserstoff aus Europa gefördert

Neubau Cyber Valley Tübingen
Forschung

Neubau Cyber Valley I an der Universität Tübingen eröffnet

COP 30: Baden-Württemberg und Kalifornien unterzeichnen Klimaabkommen
Weltklimakonferenz

Baden-Württemberg und Kalifornien unterzeichnen Klimaabkommen

Logo Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg 2025
Nachhaltiges Wirtschaften

Umwelttechnikpreis 2025 verliehen

Forschungsanlage am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung zum Direct Air Capture, dem Gewinnen von Kohlenstoffdioxid aus der Luft.
Förderung

Land fördert Entwicklung strategischer Technologien

Ein Krebsforscher arbeitet in einem Labor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg mit einer Pipette. (Bild: picture alliance/picture alliance / dpa)
Forschung

Erneuter Spitzenplatz bei europäischen Forschungsgeldern

Visualisierung des Neubaus Physik an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Spatenstich für den Neubau Physik an der Universität Stuttgart

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Außenwirtschaft

Land eröffnet Wirtschafts­repräsentanz in Kanada

Kernkraftwerk Neckarwestheim
Kernkraft

Notspeisenotstromdiesel im Kern­kraftwerk Neckarwestheim gestartet

Rückseite eines Fahrkartenautomates.
Schienenverkehr

Neue bwegt-Fahrgastcenter in Horb, Tübingen und Friedrichshafen

Der Ladestecker eines elektrisch betriebenen Renault ZOE (Bild:© dpa)
Elektromobilität

Förderung für Elektro-Carsharing gestartet