Atomenergie

Untersteller fordert Aufklärung zum Zwischenfall in Fessenheim

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.

Nach Medienberichten gibt es neue Erkenntnisse zu einem Zwischenfall im Atomkraftwerk Fessenheim im April 2014. Umweltminister Franz Untersteller verlangt Informationen dazu. Er forderte die französische Umweltministerin Ségolène Royal erneut auf, die Stilllegung von Fessenheim nicht weiter zu verschieben.

Umweltminister Franz Untersteller hat sich in einem Schreiben an die französische Umweltministerin Ségolène Royal gewandt und sie aufgefordert, die Stilllegung des Atomkraftwerks in Fessenheim nicht nochmals weiter zu verschieben. Das Kraftwerk steht unmittelbar an der Grenze zu Baden-Württemberg, von einem Reaktorunfall wäre die Bevölkerung im Oberrheingebiet voraussichtlich am stärksten betroffen.

Heute berichten verschiedene Medien über angeblich neue Erkenntnisse zu einem Zwischenfall in Fessenheim vom 9. April 2014. Damals war bei einem Wassereinbruch Wasser durch die Decke in einen Leitschrank geflossen und hatte einen Strang der Reaktornotabschaltung lahm gelegt. Dazu sagte Franz Untersteller: „Was uns bisher durch die Aufarbeitung des Ereignisses 2014 bekannt ist, deckt sich nicht mit den zum Teil dramatisch klingenden Beurteilungen des Zwischenfalls in den Medien. Wenn es aber neue Erkenntnisse zu diesem Zwischenfall geben sollte, wollen wir informiert werden und werden dem nachgehen! Klar ist, dass Fessenheim nicht dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht, es gibt nur unzureichenden Schutz gegen interne Überflutungen und es gibt zu wenig Redundanzen, also unabhängig arbeitende Notsysteme.“

Untersteller erinnerte daran, dass er erst Anfang des Jahres ein Gutachten zur Sicherheit des Kernkraftwerks Fessenheim vorgelegt und auch an Ségolène Royal geschickt habe. „Dieses Gutachten hat erneut bestätigt, dass Fessenheim besser heute als morgen vom Netz genommen werden muss. Die beim Stresstest analysierten Sicherheitsreserven sind deutlich geringer als bei den in Deutschland noch vorübergehend betriebenen Kernkraftwerken und der Weiterbetrieb ist ein unzumutbares nukleares Sicherheitsrisiko.“

Bei dieser Sicherheitsbeurteilung sei es „nicht nachvollziehbar, dass die für spätestens Frühjahr 2017 versprochene und dringend notwendige Abschaltung des Kernkraftwerks Fessenheim laufend verschoben wird“, schrieb der baden-württembergische Umweltminister an Royal.

Er bezog sich dabei auf Äußerungen des Kraftwerkbetreibers EDF, die befürchten lassen, dass sich die Stilllegung noch um bis zu drei Jahre verzögern könnte. Die EDF hatte Bauverzögerungen am neuen Reaktorblock 3 des Kernkraftwerks in Flamanville an der französischen Ärmelkanalküste angekündigt. Die französische Regierung wiederum hatte vor einigen Monaten bereits das Aus von Fessenheim zeitlich an die Inbetriebnahme des neuen Reaktors Flamanville gekoppelt.

Franz Untersteller: „Frankreichs Staatspräsident Hollande hatte die Abschaltung in seiner jetzigen Amtsperiode, also bis spätestens Frühjahr 2017 angekündigt, vergangenes Jahr kam das Jahr 2018 als Stillegungsjahr ins Gespräch – und jetzt geht es offensichtlich um 2020. Diese laufende Verschiebung ist irritierend, und sie ist ein Risiko. Ich erhoffe mir eine klare und dann auch verlässliche Aussage der französischen Umweltministerin.“

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