Delegationsreise

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid reist in die Golfstaaten

Nils Schmid, Minister für Finanzen und Wirtschaft (Foto: dpa)

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid wird morgen zu einer viertägigen Delegationsreise (21. bis 25. November 2015) in das Königreich Saudi Arabien (Riad) und die Vereinigten Arabischen Emirate - kurz VAE - (Dubai und Sharjah) aufbrechen. Mit dem Besuch soll die Präsenz Baden-Württembergs an diesen bedeutenden Wirtschaftsstandorten in der Region gestärkt werden.

Begleitet wird der Minister von Vertretern von einer 32-köpfigen Delegation aus Politik, Wirtschaft und Medien. Die mitreisenden Unternehmer kommen aus den Branchen Maschinenbau, Umwelttechnologie, Bauwirtschaft, Ingenieurdienstleistungen und Architektur sowie Handwerk, Bau und Umwelttechnik.

„Sowohl Saudi-Arabien als auch die VAE sind seit vielen Jahren Ziele baden-württembergischer Delegationsreisen, dadurch sind enge wirtschaftliche Beziehungen entstanden. Sie sind die entscheidende Handelsdrehscheibe für die Region. Produkte und Dienstleistungen aus Baden-Württemberg haben auch dort einen hohen Stellenwert. Mit unserem Besuch der wichtigsten Exportmärkte in der arabischen Welt wollen wir das Vertrauen in die Marke `made in Baden-Württemberg` weiter ausbauen“, sagte Minister Nils Schmid. Er betonte, dass er die Haltung der Bundesregierung bei der Frage der Menschenrechte unterstütze und das Thema wie bereits bei anderen Gelegenheiten bei seinem Besuch ansprechen werde.

Im Mittelpunkt des Programms, das in Kooperation mit Baden-Württemberg International (BW-I) und Handwerk Baden-Württemberg International (HW-I) organisiert wurde, stehen der Zugang zu den Märkten sowie der Ausbau der Handelsbeziehungen zwischen den Golfstatten und Baden-Württemberg. Die florierende Tourismusbranche in Dubai und die wachsende Bevölkerung eröffnen gute Chancen für Bauingenieurdienstleister und Architekturplaner sowie das Bau- und Ausbaugewerbe. Die VAE sind auch ein attraktiver Absatzmarkt für baden-württembergische Maschinen und Anlagenbauer, weil das Land umfangreich in neue Industrievorhaben investieren will. Das Emirat Sharjah ist nach Abu Dhabi und Dubai das drittgrößte der sieben Vereinigten Arabischen Emirate und hat sich in den letzten Jahren verstärkt aus dem Schatten der beiden größeren Emirate herausgearbeitet. Investiert wird dort insbesondere in die Entwicklung der Industrie, des Bildungs- und Gesundheitssektors und in den weiteren Ausbau des Emirats als Tourismusziel. Darüber hinaus ist Sharjah auch Standort von zwei Freihandelszonen, die sich in den letzten Jahren sehr schnell entwickelt haben.

In Saudi-Arabien stehen für Minister Schmid neben Gesprächen mit dem Minister für Handel und Industrie, Tawfiq Al Rabiah, dem Minister für Wirtschaft und Planung, Adel bin Mohammed Fakeih, dem Präsident der Riyadh Chamber of Commerce and Industry, Dr. Abdulrahman Al Zamel, an. In den Vereinigten Arabischen Emiraten wird Schmid die Generaldirektorin der Dubai EXPO 2020 Reem Al Hashimi sowie den Vorsitzenden des EXPO-Komitees Scheich Ahmad bin Said AL Maktoum treffen. Daraus soll nach Möglichkeit eine Beteiligung von Baden-Württemberg auf der Weltausstellung EXPO 2020 in Dubai entstehen. Ein weiterer Programmpunkt des Besuchs in Dubai ist die Präsentation von Technologien aus Baden-Württemberg für die Städte der Zukunft – dabei soll es um die Themen Technologien aus den Bereichen energieeffizientes Bauen, nachhaltige Stadtentwicklung, intelligente Mobilitätssysteme und effiziente Produktionsmethoden gehen.

Am 22. November 2015 wird für die mitreisenden Unternehmen in Riad eine Kontakt- und Kooperationsbörse stattfinden. In den VAE ist ein Wirtschaftstag in Sharjah geplant, der gemeinsam mit der lokalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Shurooq“ veranstaltet werden wird. Darüber hinaus sind für den 24. November 2015 Projektbesuche und ein Erfahrungsaustausch mit vor Ort tätigen deutschen Unternehmen sowie der Besuch der Baumesse „The Big 5“ in Dubai geplant.

Saudi-Arabien

Mit seinen rund 30 Millionen Einwohnern und einem Bruttoinlandsprodukt von rund 750 Milliarden US-Dollar (2014; Deutschland: circa 3.130 Milliarden US-Dollar) ist Saudi-Arabien die mit Abstand größte Volkswirtschaft der MENA-Region (Middle East & North Africa). Mit geschätzten 21 Prozent der globalen Erdölvorkommen ist das Land weltweit größter Erdölexporteur und liegt nach Russland auf Platz 2 der größten Erdölproduzenten.

Deutschland liegt für Saudi Arabien nach den USA und China auf Platz drei der Lieferländer. Die deutschen Exporte nach Saudi Arabien haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und 2013 mit 9,2 Milliarden Euro einen Höchststand erreicht. Im Jahr 2014 waren die Ausfuhren mit 8,9 Milliarden Euro leicht rückläufig. Demgegenüber stehen deutsche Einfuhren – in der Hauptsache Erdöl und chemische Erzeugnisse - im Wert von 1,1 Milliarden (2013: 1,7 Mrd. Euro) aus Saudi Arabien. Rund ein Viertel der deutschen Ausfuhren kommt aus Baden-Württemberg. Mit einem Exportvolumen von 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2014 liegt Saudi Arabien für Baden-Württemberg mittlerweile weit vor den Vereinigten Arabischen Emiraten (Ausfuhr 2014: 1,5 Milliarden Euro) der wichtigste Handelspartner in der arabischen Welt. Baden-württembergische Hauptausfuhrgüter sind Kraftwagen- und Kraftwagenteile, Maschinen, chemische Erzeugnisse, medizin-, mess-, steuerungs-, regelungstechnische und optische Erzeugnisse sowie Uhren. Im 1. Halbjahr 2015 war der Exportwert von rund 938,7 Millionen Euro gegenüber dem 1. Halbjahr 2014 (1,1 Millionen Euro) um 11,7 Prozent rückläufig.

Vereinigte Arabische Emirate (VAE)

Die VAE sind der wichtigste Absatzmarkt Deutschlands in der arabischen Welt, sie belegen Rang 20 der deutschen Exportländer insgesamt. Für 2014 gab es ein Plus von 15 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro zu verzeichnen. Wichtigstes Liefergut waren Flugzeuge, die ein Drittel des Gesamtausfuhrwertes ausmachten. Weitere wichtige deutsche Exportgüter waren Straßenfahrzeuge (16 Prozent) sowie Industriemaschinen und Ausrüstungen (6 Prozent).

In den VAE operieren etwa 900 deutsche Firmen, davon die Mehrheit in Dubai (circa 600) und Abu Dhabi. Baden-Württembergs Ausfuhren in die VAE beliefen sich im Jahr 2014 auf 1,47 Milliarden Euro und erreichten damit eine Steigerung von 32,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,11 Milliarden Euro). Im ersten Halbjahr 2015 gab es eine weitere Steigerung gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 13,5 Prozent auf 775 Millionen Euro. Die Emirate sind damit nach Saudi-Arabien der zweitwichtigste Markt für die baden-württembergische Exportwirtschaft in der arabischen Welt und liegen auf Platz 26 der wichtigsten baden-württembergischen Ausfuhrländer weltweit.

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