Smart Grids-Kongress

Fortschritte bei der Digitalisierung der Energiewende

Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (Bild: © dpa)

„Die intelligente Verknüpfung der Akteure im Energiesystem durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologie ist eine riesige Herausforderung, der wir uns in Baden-Württemberg mit großem Engagement stellen“, erklärte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller zu Beginn des vierten Smart Grids-Kongresses in Fellbach. Auf dem eintägigen Kongress diskutieren Fachleute den aktuellen Stand der Umsetzung und Nutzung von Smart Grids in Baden-Württemberg. Dabei geht es konkret auch um einzelne Projekte.

„Ich sehe baden-württembergische Unternehmen und Akteure aus der Energiewirtschaft bei Entwicklung und Nutzung von Smart Grids an vorderster Stelle“, sagte Untersteller. „Die Weichen dafür haben wir gemeinsam in den letzten Jahren gestellt, heute tauschen wir bereits Erfahrungen aus und reden über Erfolge.“

Als einen großen Erfolg der Smart Grids-Aktivitäten bezeichnete es Untersteller zum Beispiel, dass das Modellprojekt „C/sells“ vom Bundeswirtschaftsministerium als förderfähig ins SINTEG-Programm („Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“) aufgenommen worden sei. „C/sells“ ist ein von SmartGridsBW geführtes Projekt, in dem sich über 60 Partner aus Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft zusammengeschlossen haben, um gemeinsam ein zelluläres Energiesystem in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen aufzubauen. Das Fördervolumen des SINTEG-Programms umfasst insgesamt 230 Millionen Euro. Wie hoch die Förderung von „C/sells“ tatsächlich ausfällt, hängt vom konkreten Förderantrag ab, der jetzt gestellt und dann beurteilt werden muss.

Ein Ziel von „C/sells“ sei die Integration und Verknüpfung der rund 700.000 Solarstromerzeuger im Süden Deutschlands über ein intelligent gesteuertes System, erklärte Untersteller: „Das ist im Kern die Idee von Smart Grids: Erzeugung und Verbrauch sowie Speicher, Netze und Produktionsanlagen optimal und flexibel aufeinander abzustimmen. Im Ergebnis bekommen wir ein effizientes, sicheres uns stabiles System.“

Auch seitens der Landesregierung werde der Aufbau solcher „smarten“ Strukturen seit längerem bereits intensiv begleitet und gefördert, führte der Umwelt- und Energieminister des Landes aus.

So habe das Umweltministerium das Förderprogramm „Demonstrationsprojekte Smart Grids und Speicher“ aufgelegt, für das in den kommenden Jahren 10 Millionen Euro bereit stehen. Im Pilotprojekt „Demand Side Management Baden-Württemberg“, untersuche die Deutsche Energieagentur (dena) im Auftrag des Umweltministeriums derzeit Lastverlagerungspotenziale ausgewählter Unternehmen. Erste Ergebnisse würden Mitte Dezember vorgestellt. Und schließlich habe das Umweltministerium kürzlich eine Verteilnetzstudie für Baden-Württemberg in Auftrag gegeben, die unter anderem aufzeigen soll, wie viel infolge der Energiewende in den Netzausbau investiert werden muss und inwieweit intelligente Lösungen (Smart Grids) dabei helfen können, Ausbaubedarf und Kosten zu minimieren.

Franz Untersteller: „Es gibt vielfältige Aktivitäten, auch über das von uns im Jahr 2012 initiierte Netzwerk „Smart Grids-Plattform“, in dem annähernd 150 Akteure aus Industrie, Energiewirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammengeschlossen sind. Dieses Netzwerk ist ein wichtiger Ideengeber, dem unter anderem die Smart Grids-Roadmap zu verdanken ist und über das sich auch der Verein SmartGridsBW, gegründet hat.

<link file:37009 _blank link-download der>Programm der Veranstaltung (PDF)

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Smart Grids

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