„Gerda Nutz ist eine Frau, die seit jeher Menschlichkeit und Wahrhaftigkeit sowie Nächstenliebe und Toleranz vorlebt. Sie ist uneigennützig für andere da und reicht gerne die Hand“, sagte Staatssekretär Klaus-Peter Murawski bei der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Gerda Nutz im Neuen Schloss in Stuttgart.
„Gerda Nutz hat in ihrem Leben viel gearbeitet und Schicksalsschläge hinnehmen müssen, wobei sie nie verzagte, sondern stets nach vorne blickte und gleichzeitig vielen anderen Menschen geholfen hat“, so Murawski. Schwere langwierige Erkrankungen in der Familie hätten ihr Leben bestimmt. Zusätzlich habe sie für ihre beiden Kinder gesorgt und um den Lebensunterhalt zu bestreiten in Vollzeit im Früh- und Nachmittagsschichtdienst gearbeitet. „Nach dem Eintritt in den Ruhestand engagierte sie sich neben der Familie für hilfsbedürftige Menschen. Dies war ihr immer eine Herzensangelegenheit“, so Staatssekretär Murawski. Die ehrenamtliche Arbeit habe mit dem Verkauf von selbstgestrickten Socken begonnen, deren Erlös Gerda Nutz dann der Ceylon-Direkthilfe e.V. „Sunflower Village“ spendete, um Menschen, die im Abseits des Lebens standen durch Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen. Gerda Nutz habe zudem Geldspenden in ihrem Freundeskreis gesammelt. Außerdem habe sie im Supermarkt von Tengen eine Geldspendenbox für Bedürftige eingerichtet, die sie bis heute betreut.
Schenkt mit ihrem Engagement neuen Lebensmut
„Wichtig waren ihr bei ihrem Engagement die Ausbildung und die medizinische Versorgung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie deren berufliche Eingliederung. Obdachlosen wurden durch den Bau fester Unterkünfte inklusive Versorgungs- sowie Gemeinschaftsanlagen geholfen. Aber auch Vorschulen wurden unterstützt“, sagte Murawski.
„Darüber hinaus hatte Gerda Nutz die Idee, nicht mehr benötigte Brillen für bedürftige Menschen in Entwicklungsländern zu sammeln“, so der Staatssekretär. Bis heute betreue sie die Sammelboxen mit einem enorm großen Einzugsgebiet. Seit 1997 seien 27.000 Brillen über die Organisationen Ceylon-Direkthilfe e.V. und nach deren Auflösung 2008 über die Hilfsorganisation Pro Humanitate e.V. Engen weitere 11.000 Brillen an sozial bedürftige Menschen gelangt. „Überdies unterstützt Gerda Nutz als Mitglied der Katholischen Frauengemeinschaft verschiedene Projekte anderer Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel ein indisches Frauenprojekt, das Frauen über Selbsthilfegruppen neue Perspektiven eröffnen soll“, sagte der Staatssekretär. Hinzu kämen Kleiderspenden sowie die jährliche Weihnachtsaktion, bei der zum Jahreswechsel Lebensmittelpakete an bedürftige moldawische Familien geschnürt werden. Innerhalb der katholischen Frauengemeinschaft hat Gerda Nutz zudem einen Frauen-Treff eingerichtet, der sich unter ihrer Leitung einmal im Monat trifft.
„Ihr rundum vielseitiges Engagement zeigt Gerda Nutz auch als aktive Sängerin im Kirchenchor. So bereichert sie nicht nur vor Ort das Gemeindeleben, sondern bereitet weit darüber hinaus Menschen eine Freude“, betonte Klaus-Peter Murawski. „Gerda Nutz ist ein Bindeglied in unserer Gesellschaft. Mit ihrem Engagement hat sie Perspektiven eröffnet und neuen Lebensmut geschenkt.“