Verkehrspolitik

ÖPNV-Ausbau erfährt großen Zuspruch

Die regelmäßige Forsa-Umfrage zu verkehrspolitischen Einstellungen zeigt, dass den Bürgerinnen und Bürgern im Land ein gutes und zuverlässiges ÖPNV-Angebot besonders wichtig ist.

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Eine S-Bahn der Deutschen-Bahn fährt Richtung Stuttgart. (Bild: © picture alliance/Tom Weller/dpa)

36 Prozent der Befragten in einer vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführten repräsentativen Telefonbefragung (PDF) gaben an, in erster Linie Bus und Bahn ausbauen zu wollen, wenn sie selbst darüber entscheiden könnten. Im Vordergrund steht für immer mehr Befragte auch der Erhalt der bestehenden Infrastruktur.

Alle zwei Jahre lässt das Verkehrsministerium 1.000 Menschen in Baden-Württemberg zu ihren verkehrspolitischen Einstellungen befragen. Die aktuellen Zahlen zeigen: besonders wichtig ist ein gutes und zuverlässiges Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Mehr Geld für Ausbau notwendig

Verkehrsminister Winfried Hermann sieht die Ergebnisse als Bestärkung: „Offenbar ist ein großer Teil der Bevölkerung weiter als viele derer, die Verkehrspolitik machen. Die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger werden klar formuliert: Mehr Bus und Bahn und – damit das schneller geht – gerne auch einen Mobilitätspass zur besseren Finanzierung.“

Das Land habe das Angebot im Regionalverkehr in den vergangenen zehn Jahren um mehr als ein Drittel ausgebaut. „Dennoch bleibt weiter einiges zu tun. Was die Fahrgäste längst wissen, muss auch der Bund endlich erkennen: Für einen guten öffentlichen Verkehr braucht es mehr Geld. Die Regionalisierungsmittel müssen dringend entlang der tatsächlichen Kostensteigerungen aufgestockt werden“, so Hermann.

Auch einem Mobilitätspass, einer Abgabe für den ÖPNV-Ausbau, die auf ein Fahrkarten-Abo angerechnet wird, stehen weiterhin zwei Drittel der Befragten positiv gegenüber. Hermann ergänzt: „Trotz angespannterer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bleibt die Zustimmung zum Mobilitätspass recht stabil. Die Menschen wünschen sich ein besseres Angebot und sind bereit, einen Beitrag dafür zu leisten. Das Land hat mit dem Landesmobilitätsgesetz die rechtliche Grundlage geschaffen. Es braucht jetzt mutige Kommunen, die den Schritt in die Umsetzung wagen.“

Erhalt von Straßen und Brücken gewinnt an Bedeutung

Der Erhalt (von 13 auf 19 Prozent) sowie Neu- und Ausbau von Straßen (von 9 auf 13 Prozent) verzeichnen gegenüber 2023 einen etwas höheren Stellenwert. Hermann betont insbesondere mit Blick auf die steigende Bedeutung der Erhaltung: „Der große Sanierungsbedarf der Brücken hat vielen Menschen noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig die Instandhaltung unseres Straßennetzes ist. Das bestätigt erneut unseren Grundsatz ‚Erhalt vor Aus- und Neubau‘. Gerade bei den besonders gefährdeten Brücken haben wir im vergangenen Jahr noch einmal zusätzlich in die Sanierungen investiert. Mit der Sammelausschreibung von 30 Brücken haben wir einen wichtigen Schritt gemacht, um unsere Infrastruktur möglichst schnell wieder fit zu machen.“

Umfrage zu Verkehrsthemen

Bereits seit zehn Jahren lässt das Verkehrsministerium alle zwei Jahre die Bevölkerung Baden‑Württembergs zu ihren verkehrspolitischen Einstellungen befragen. Dazu gehören die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel oder Wünsche zur Verkehrsplanung. Schwerpunkte der diesjährigen Erhebung waren die gerechte Gestaltung unserer Mobilität und ihre Finanzierung. Dabei bleibt die Unterstützung für eine klimagerechte Verkehrspolitik hoch.

Die Kernpunkte im Überblick

Dem Ergebnisbericht (PDF) der Telefonbefragung können weitere Details sowie der Vergleich zu den Vorjahren und zwischen verschiedenen soziodemografischen Gruppen entnommen werden.

Die Befragung im Überblick

Grundgesamtheit der Bevölkerungsbefragung sind deutschsprachige Personen ab 16 Jahren in Baden-Württemberg. Im Rahmen der Erhebung wurden insgesamt 1.000 Personen befragt. Die Befragten wurden über ein mehrstufiges Zufallsverfahren ausgewählt. Dieses mehrstufige Verfahren stellt sicher, dass die Stichprobe die Grundgesamtheit in ihrer Struktur widerspiegelt und die Ergebnisse damit repräsentativ sind. Die Erhebung fand zwischen dem 12. und 23. Mai 2025 mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews statt. Die Ergebnisse wurden an relevanten Stellen nach den Raumkategorien des Landesentwicklungsplans 2002 aufgeschlüsselt.

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