Frühkindliche Bildung

Neuer Orientierungsplan sichert Qualität in der frühkindlichen Bildung

Der Orientierungsplan ist der Rahmen für eine hohe Qualität in Kitas und Kindertagespflege und unterstützt Fachkräfte bei ihrer pädagogischen Arbeit. Bei einer Kick-Off-Veranstaltung wurde der weiterentwickelte Orientierungsplan vorgestellt.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Gruppenfoto mit Staatssekretär Volker Schebesta MdL bei der Vorstellung des weiterentwickelten Orientierungsplans

Sich mit Sonnenschutz eincremen und so mit einer alltäglichen Handlung sensorische Erfahrungen sammeln; einen Käfer im Garten der Kita mit dem Tablet fotografieren und mit der Erzieherin dazu recherchieren: Das sind zwei ganz konkrete Situationen aus der Praxis für die Themen „Körper und Lebensweise“ sowie „Medienbildung“ aus dem weiterentwickelten Orientierungsplan für Bildung und Erziehung Baden-Württemberg. Weitere alltägliche Beispiele ziehen sich durch den Plan für Träger, Kita-Leitungen, pädagogische Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen. Der weiterentwickelte Orientierungsplan unterstützt sie gezielt in ihrem Alltag und ist die Grundlage für ihre pädagogische Arbeit. Er wurde bei einer Kick-Off-Veranstaltung in der Stuttgarter Sparkassenakademie vorgestellt – mit gut 300 Personen vor Ort sowie etwa 3.500 weiteren digital zugeschaltet.

„Bildung beginnt schon in der Kita und schafft die Basis für das weitere Leben und Lernen. Deshalb legen wir großen Wert auf Bildung im frühkindlichen Bereich. Der Orientierungsplan ist der pädagogische Rahmen für eine hohe Qualität in Kitas und Kindertagespflege. Mit der weiterentwickelten Version gehen wir mit der Zeit und geben dem Personal der Einrichtungen ein praxis- und zukunftsorientiertes Werkzeug an die Hand, das sie bei ihrer wichtigen täglichen Arbeit unterstützt“, sagt der im Kultusministerium für frühkindliche Bildung zuständige Staatssekretär Volker Schebesta und fügt an: „Der weiterentwickelte Orientierungsplan ist in gemeinsamer Arbeit mit allen an der frühkindlichen Bildung Beteiligten entstanden und damit die Essenz der Expertise im Feld. Wir möchten Leitungen sowie Erzieherinnen und Erzieher ausdrücklich ermuntern, die Inhalte des weiterentwickelten Orientierungsplans zu entdecken und als Unterstützung zu nutzen.“

Mehrjährige Transferphase

Breit angelegte Fortbildungen und Informationsformate dienen dazu, den weiterentwickelten Orientierungsplan in der Fläche zu verankern. Um der Belastung und den Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung Rechnung zu tragen, ist die mehrjährige Transferphase mit den Trägerverbänden abgestimmt und auf vier Jahre bis zum Ende des Kitajahres 2028/29 gestreckt. Ab dem Kitajahr 2029/30 werden die neuen Zielformulierungen der Bildungs- und Entwicklungsfelder sowie die neuen übergreifenden Ziele verbindlich.

Der weiterentwickelte Orientierungsplan ist das Ergebnis eines breit angelegten Beteiligungsprozesses von mehr als 100 Autorinnen und Autoren aus Fachpraxis und Wissenschaft.  Akteurinnen und Akteure aus den kommunalen Landesverbänden sowie den kirchlichen und freien Trägerorganisationen, Vertretungen aus Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege sowie Eltern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie weitere Fachleute im Bereich der frühen Bildung haben sich in der Weiterentwicklung eingebracht und damit zur Sicherung von Qualität beigetragen. Die Talkrunde in der Sparkassenakademie unterstrich das gemeinsame Bekenntnis der Beteiligten, als Verantwortungsgemeinschaft für den Orientierungsplan einzutreten und dessen Umsetzung gemeinsam mit der Praxis zu tragen.

Neue Entwicklungsfelder „Ästhetische Bildung“ und „Medienbildung“

„Mit dem weiterentwickelten Orientierungsplan erhält das Feld einen praxisnahen Kompass für das pädagogische Handeln – entlang der leitenden Themen wie die vier Leitprinzipien, die acht Bildungs- und Entwicklungsfelder, Kooperation und Übergangsgestaltung zwischen Kita, Familien und Schule sowie die Qualitätsentwicklung und -sicherung“, sagt Prof. Dr. Nataliya Soultanian, die Leiterin des für den Gesamtprozess beauftragten Forums Frühkindliche Bildung (FFB). Die vier maßgeblichen Leitprinzipien „Kinderschutz und Kinderrechte“, „Inklusion“, „Partizipation“ sowie „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sind eine der wesentlichen Neuerungen des Orientierungsplans. Hinzu kommen die zwei neuen Entwicklungsfelder „Ästhetische Bildung“ und „Medienbildung“.  Der Orientierungsplan greift außerdem verstärkt aktuelle pädagogische Themen auf, nimmt Übergänge mehr in den Blick, stellt konkrete Reflexionsfragen dar und ist insgesamt darauf ausgerichtet, praxisnah und alltagstauglich zu sein. Ergänzend steht darüber hinaus nun eine aufwachsende digitale Wissens- und Lernplattform mit weiterführenden Materialien, Hintergrundinformationen und praxisnahen Impulsen als Unterstützung zur Verfügung.

Zur Unterstützung und Begleitung der pädagogischen Praxis bei der Umsetzung bietet das FFB verschiedene Formate an – darunter Informationsveranstaltungen, die Vortragsreihe „Forum am Puls“ sowie die digitale Wissens- und Lernplattform. Darüber hinaus erhält jede Einrichtung zwei kostenfreie Exemplare des weiterentwickelten Orientierungsplans.  

Weitere Meldungen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf der dritten Jahresveranstaltung des Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“
Wohnen und Bauen

Baden-Württemberg gestaltet die Bauwende aktiv

Eine Frau liegt auf einem Kissen mit Kopfhörern gegen Geräusche.
Gesundheit

Modellprojekt für schwer erkrank­te Erwachsene nach Infektionen

Schülerinnen und Schüler verfolgen den Unterricht bei ihrer Lehrerin. (Bild: dpa)
Schule

Mehr als 1.000 Lehrerstellen zusätzlich besetzt

Forschungsanlage am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung zum Direct Air Capture, dem Gewinnen von Kohlenstoffdioxid aus der Luft.
Förderung

Land fördert Entwicklung strategischer Technologien

Ein Krebsforscher arbeitet in einem Labor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg mit einer Pipette. (Bild: picture alliance/picture alliance / dpa)
Forschung

Erneuter Spitzenplatz bei europäischen Forschungsgeldern

Visualisierung des Neubaus Physik an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Spatenstich für den Neubau Physik an der Universität Stuttgart

Die Bewohnerin (r) einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhält sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Gästen (Bild: © dpa).
Gesellschaft

Initiativen für mehr Zusammenhalt und gegen Einsamkeit

Logo und Schriftzug der „Agentur für Arbeit“ an einem Gebäude.
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit trotz saisonalem Rückgang auf hohem Niveau

Eine Mitarbeiterin des Landratsamts Ostalbkreis zahlt einem Unwetteropfer Geld aus (Bild: © dpa).
Europäischer Sozialfonds

361 Millionen Euro für Beschäftigungs- und Bildungschancen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

Kooperation mit britischen Technologiepartnern

Eine Hand hält einen in augmented Reality illustrierten Kopf.
Digitalisierung

Erfolgreicher Abschluss der Smart Service Tour 2025

Ernst-Bauer-Platz in Renningen
Städtebauförderung

„Südliche Bahnhofstraße“ in Renningen erfolgreich saniert

Symbolischer Spatenstich für Herzzentrum und „Informatics for Life“ (von links nach rechts): Lilian Knobel (Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung), Roboter von Informatics for Life, Prof. Dr. Benjamin Meder (stellvertretender Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie), Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Prof. em. Dr. Hugo Katus (ehemaliger Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie), Prof. Dr. Markus Weigand (stellvertretender Leitender Ärztlicher Direktor), Yvonne Dintelmann (Pflegedirektorin), Katrin Erk (Kaufmännische Direktorin), Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Stifter Dietmar Hopp, Heike Bauer (Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung), Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus (Leitender Ärztlicher Direktor), Ministerin Petra Olschowski, Prof. Dr. Tsvetomir Loukanov (Leiter der Sektion Kinderherzchirurgie), Prof. Dr. Matthias Gorenflo (Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler), Prof. Dr. Norbert Frey (Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie), Prof. Dr. Michael Boutros (Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg)
Forschung

Spatenstich für neues Herzzentrum in Heidelberg

Ländlicher Raum
Landwirtschaft

Fachforum der Agrarwissen­schaftlichen Gymnasien 2025

Ein Mähdrescher lädt während der Ernte den geernteten Weizen in einen Anhänger ein, der neben ihm von einem Traktor gezogen wird. (Foto: © dpa)
Landwirtschaft

Innovationszentrum Landwirtschaft 4.0 in Aalen gestartet