Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen

Gemeinsam mit Verbänden erarbeitet das Land bei der Reihe „Mobilitätswende gerecht gestalten“ Maßnahmen, die Mobilität bezahlbar, barrierefrei und umweltfreundlich gestalten.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Rollstuhlfahrer steht mit seinem Elektro-Rollstuhl am Bahnhof an einem Gleis. (Bild: picture alliance/Marijan Murat/dpa)
Symbolbild

Mobilität in Baden-Württemberg dient allen, wenn sie sozial gerecht und umweltfreundlich ist. Das wurde beim Abschluss der Reihe „Mobilitätswende gerecht gestalten“ mit Wohlfahrts- und Sozialverbänden deutlich.

Soziale Gerechtigkeit in der Mobilität

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg setzt sich dafür ein, dass alle Menschen gleich­berechtigt mobil sein können – in der Stadt und auf dem Land. Um das zu erreichen, gibt es einige Stellschrauben: Bezahlbarkeit, Barrierefreiheit, regionale Gleichwertigkeit, Arbeitsplatz- und Bildungszugang, Partizipation und Gesundheit.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Wir wollen, dass jeder Mensch in Baden-Württemberg sicheren Zugang zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln hat. Das muss unabhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen, Migrationsgeschichte oder körperlichen Voraussetzungen gelten. Dazu gehören gute Angebote und Maßnahmen gegen beispielweise gefährdende Falschparker. Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen. Gefährliches Verhalten muss intensiver kontrolliert werden.“

Gemeinsam Lösungen entwickeln

Um Interessen verschiedener Personengruppen einzubeziehen, organisiert das Verkehrs­ministerium gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Bad Boll die Veranstaltungsreihe „Mobilitätswende gerecht gestalten“. Eingeladen sind seit 2021 jährlich Verbände, soziale Initiativen und Kommunen. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen für eine sozial gerechte und nachhaltige Mobilitätswende zu entwickeln.

„Die Mobilitätswende ist ein zentraler Hebel zur Erreichung der Klimaziele. Sie ermöglicht, soziale Ungleichheiten zu überwinden. Für uns ist klar: Mobilität ist ein Grundrecht und Voraussetzung für gesellschaftliche, kulturelle und berufliche Teilhabe.“, kommentierte Herr Dr. Knapp vom Diakonischen Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e. V..

Herr Dr. Lang, Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e.V., ergänzte: „Mobilität ist Teil der Daseinsvorsorge. Es ist klasse, wie das Verkehrsministerium versucht, die ‚Verkehrswende gerecht zu gestalten‘ und dabei möglichst alle Menschen im Blick zu behalten. Wer die Mobilitätswende will, muss sie sozial gestalten.“

Schwerpunkte und Ergebnisse

In jedem Jahr der Veranstaltungsreihe stand eine gesellschaftliche Gruppe im Fokus:

Eine zentrale Erkenntnis der Reihe war, dass viele Maßnahmen nicht nur der jeweils betrachteten Zielgruppe helfen, sondern oft systemische Vorteile für vielfältige Mobilitätsbedarfe schaffen. So unterstützt etwa Barrierefreiheit in Zügen nicht nur körperlich eingeschränkte Personen, sondern auch Familien mit Kinderwagen, Reisende mit Koffern oder Radtouristen.

Ausblick der Maßnahmen

Das Verkehrsministerium geht bereits einige der gewünschten Maßnahmen an:

  • Das Landesmobilitätsgesetz benennt die Mobilitätsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen als wichtiges Ziel bei Planungen und Entscheidungen mit Verkehrsbezug.
  • Das Landesmobilitätsgesetz ermöglicht zudem verstärkte Kontrollen von gefährdendem Verhalten wie Falschparken und wirkt auf getrennte Rad- und Fußwege innerorts hin.
  • Im Rahmen des Bahnhofsmodernisierungsprogramms werden Bahnstationen barrierefrei umgebaut und Umgestaltungen unterstützt, die den Aufenthalt am Bahnhof verbessern.
  • Lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten schaffen Begegnungszonen und bieten Vorteile für die aktive Mobilität von sonst oft benachteiligten Bevölkerungsgruppen.
  • Die bei Migrantinnen und Migranten verbreitete App Integreat enthält dank der Tagung inzwischen einfach verständliche Informationen zur Mobilität vor Ort in vielen Sprachen.

Die Tagungsreihe wird fortgesetzt, um mit Verbänden und Kommunen die Umsetzung der Maßnahmen zu begleiten und weitere Anregungen gemeinsam voranzubringen.

Ministerium für Verkehr: Sozial gerechte Mobilität in Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz (Foto: © dpa)
Straßenverkehr

Neue Halle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Ein Aufsteller mit Flyern.
Öffentlicher Nahverkehr

Verkauf von Fahrkarten in Reutlingen und Aulendorf

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Dezember 2025

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Autos fahren bei Gosbach (Baden-Württemberg) auf der Autobahn A 8 München - Stuttgart am Drackensteiner Hang über eine Brücke.
Verkehr

Baufreigabe für Albaufstieg

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnraumförderung

Z15-Darlehen in der Wohnraumförderung digital beantragbar

Ehrenamtskarte Baden-Württemberg
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Landesweites Verkehrsmodell bildet Verkehr digital ab

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben