Berufliche Ausbildung

Ausbildungsbündnis setzt auf berufliche Orientierung

Das Ausbildungsbündnis Baden-Württemberg setzt auf eine intensivere berufliche Orientierung in den weiterführenden Schulen. So sollen zukünftig mehr Ausbildungsstellen besetzt und eine kompetente Berufswahl gewährleistet werden.

Lesezeit: 7 Minuten
  • Teilen
  •  
Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
Symbolbild

Beim 53. Spitzengespräch zur Ausbildungssituation haben die Mitglieder des Extern: Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster) in Stuttgart über die aktuellen Herausforderungen am Ausbildungsmarkt im Land gesprochen. Arbeits- und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, die das Spitzengespräch leitete, sagte: „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind gut ausgebildete und kreative Fachkräfte das wichtigste Kapital der Unternehmen. Daher appelliere ich: Investieren Sie weiterhin in Ihren eigenen Fachkräftenachwuchs, es lohnt sich!“ Wer wiederum gut qualifiziert sei, so die Ministerin weiter, habe nicht nur bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern verfüge über ein stabileres Beschäftigungsverhältnis.

In Baden-Württemberg konnte ein Anstieg der Bewerberinnen und Bewerber auf Ausbildungsplätze von 1,7 Prozent gegenüber über dem Vorjahr verzeichnet werden. Auch ist die Zahl der im September zum Ausbildungsjahr 2024/25 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent leicht gestiegen. Trotz wirtschaftlicher Eintrübung ist der Ausbildungsmarkt immer noch sehr günstig für die jungen Menschen. Auf 100 Ausbildungsplätze kommen rechnerisch lediglich 70 Bewerberinnen und Bewerber. Mehr als 12.000 Ausbildungsstellen sind 2024 unbesetzt geblieben, was die Extern: Wirtschaft (Öffnet in neuem Fenster) vor Herausforderungen stellen wird.

Berufliche Orientierung weiter verbessern

„Wir schöpfen noch nicht alle Potenziale bei den Schulabgängern aus. Wir müssen weiter daran arbeiten, die Extern: berufliche Orientierung (Öffnet in neuem Fenster) zu verbessern, um mehr junge Menschen direkt nach der weiterführenden Schule für eine Extern: Berufsausbildung (Öffnet in neuem Fenster) zu gewinnen und die Gleichwertigkeit zwischen der akademischen und beruflichen Bildung noch stärker hervorheben“, betonte Hoffmeister-Kraut. „Mit einer Berufsausbildung erwirbt man Fähigkeiten, die auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt sind. Damit bieten sich beste Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten“, so die Wirtschaftsministerin weiter.

Damit zukünftig mehr Ausbildungsstellen besetzt werden können, setzt das Ausbildungsbündnis auf eine intensivere berufliche Orientierung. Alle junge Menschen sollen nach der weiterführenden Schule sowohl über ihre beruflichen Interessen als auch über die Möglichkeiten einer Berufsausbildung bestmöglich informiert sein, um für sich eine kompetente Berufswahl treffen zu können. Um dies zu gewährleisten, hat das Ausbildungsbündnis dafür bereits eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, darunter die Extern: Initiative Ausbildungsbotschafter (Öffnet in neuem Fenster), Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen und eine gezieltere Einbeziehung der Eltern in den Berufswahlprozess. Mit Informationskampagnen werden Jugendliche und deren Eltern auch direkt in den sozialen Medien angesprochen.

Praktikumswochen sind ein Gewinn

Die Extern: Praktikumswochen (Öffnet in neuem Fenster) wiederum ermöglichen Schülerinnen und Schüler, mehrere freiwillige Tagespraktika in verschiedene Unternehmen zu absolvieren. Eine nutzerfreundliche Online-Plattform erleichtert das Zusammenbringen von Jugendlichen und Betrieben. Mit den Tagespraktika können die Schülerinnen und Schüler in unterschiedliche Berufsfelder hinein schnuppern und herausfinden, welche Ausbildungsberufe am besten zu ihren Stärken und Interessen passen. Den Unternehmen bietet sich die Chance, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

Die Extern: Franz Scheuerle Ulm KG (Öffnet in neuem Fenster) hat über die Praktikumswochen bereits drei Auszubildende gewonnen. „Die Länge der Praktikumswoche ist optimal für die Schüler, um viele Berufe kennen zu lernen. Wir haben dadurch die Möglichkeit, uns einen ersten Eindruck der Praktikanten zu verschaffen, um zu entscheiden, ob wir ein längeres Praktikum oder einen Ausbildungsplatz anbieten wollen“, betont Ausbildungsleiter Sebastian Schmucker.

2024 fanden während der Praktikumswochen Baden-Württemberg mehr als 7.700 Praktika statt. Das Ausbildungsbündnis setzt die Praktikumswochen auch in diesem Jahr mit zwei Aktionszeiträumen um die Oster- und Herbstferien fort.

Erstmals Ausbilderpreis ausgelobt

Darüber hinaus werden mit dem Extern: Landesausbilderpreis Unternehmen (Öffnet in neuem Fenster), die besonders hochwertig ausbilden, erstmals ausgezeichnet. Zusammen mit dem Extern: Handwerk BW (Öffnet in neuem Fenster), dem Extern: Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (Öffnet in neuem Fenster) sowie dem Extern: Landesverband der Freien Berufe (Öffnet in neuem Fenster) prämiert das Wirtschaftsministerium bis zu zwölf Ausbilderinnen und Ausbilder für herausragende innovative und pädagogische Ausbildungsleistungen.

„Der Landesausbilderpreis würdigt das große Engagement der Ausbilderinnen und Ausbilder, das eine Ausbildung erst so hochklassig macht, wie wir sie kennen und schätzen. Wir wollen diese Leistung sichtbar machen und andere Betriebe anspornen und inspirieren“, so Hoffmeister-Kraut.

Die Preisträger werden am 19. Mai 2025 auf dem Extern: Kongress der Initiative Ausbildungsbotschafter (Öffnet in neuem Fenster) in Stuttgart verkündet.

Weitere Stimmen des Ausbildungsbündnisses

Weitere Meldungen

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
Krankenhäuser

Grünes Licht für Klinikverbund Heidelberg-Mannheim

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 6. Mai 2025

Ein Arbeiter sortiert einen Stapel Holzbretter in eine automatische Maschine in einer Holzbaufirma.
Forst

Vierter Fachkongress Holzbau am Bodensee

Übergabe Breitbandförderbescheide
Digitalisierung

142,7 Millionen Euro für den Breitbandausbau im Land

Ein Scan-Auto, das automatisch Parksünder registriert, fährt bei einem Pilotversuch an vor der Universität Hohenheim geparkten Fahrzeugen vorbei.
Digitalisierung

Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Reutlingen

Start-up BW

PTO PolyTec Oberschwaben im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Kunststaatsekretär Arne Braun
Kunst und Kultur

Land verstärkt Engagement für Film- und Medienfestival gGmbH

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Frühkindliche Bildung

Erster Landeselternbeirat Kindertagesbetreuung gewählt

Stuttgart Neckarpark
Flächenmanagement

Anträge für Förderprogramm zur Innenentwicklung stellen

Schüler eines Gymnasiums essen in der Mensa der Schule. (Foto: © dpa)
Ernährung

Neues Projekt zu nachhaltiger Schulverpflegung

Logo und Schriftzug der „Agentur für Arbeit“ an einem Gebäude.
Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote stagniert im April

Visualisierung Polizeirevier Bad Säckingen
Vermögen und Bau

Spatenstich für zwei neue Landesgebäude in Bad Säckingen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 29. April 2025

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Tag der Arbeit

Hoffmeister-Kraut betont Bedeutung der Sozialpartnerschaft