Kunst und Kultur

Vorhandene Kontakte der Kunstszene in die Ukraine für Hilfe nutzen

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Die Nationaloper in der ukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg).

Kunstministerin Theresia Bauer und Kunststaatssekretärin Petra Olschowski appellieren an die Kunstszene, die vorhandenen Kontakte in die Ukraine nicht abbrechen zu lassen, sondern für Hilfe zu nutzen. Das Land schaltet eine Hotline für geflüchtete Künstlerinnen und Künstler sowie für Kultureinrichtungen, die helfen wollen.

Angesichts des menschenverachtenden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine appellieren Kunstministerin Theresia Bauer und Kunststaatssekretärin Petra Olschowski gemeinsam an die Kunstszene in Baden-Württemberg, die Zusammenarbeit mit ukrainischen Partnerinstitutionen sowie mit freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern so gut es geht fortzusetzen. Das gilt für die Ukraine sowie für Initiativen hier im Land.

„Kulturschaffende sind von der militärischen Aggression Putins durch häufig prekäre Einkommen und drohende politische Verfolgung besonders bedroht“, sagte Ministerin Theresia Bauer. Staatssekretärin Petra Olschowski ergänzte: „Besonders jetzt ist es wichtig, vorhandene Kontakte nicht abbrechen zu lassen, sondern für Hilfe zu nutzen.“

Hilfsangebote aus der Kulturszene aufgreifen und eigene Fördermöglichkeiten schaffen

„Viele Kulturschaffende haben sich immer wieder für eine Kultur der Demokratie und der Menschenrechte eingesetzt“, heißt es in einem Schreiben der beiden Politikerinnen an die Leitungen der Kunst- und Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg und an die Vereine der Breitenkultur. Das Land werde Hilfsangebote aus der Kulturszene für geflüchtete Künstlerinnen und Künstler und ihre Familien aufgreifen und arbeite an eigenen Fördermöglichkeiten, versprechen Theresia Bauer und Petra Olschowski.

Im Einklang mit Staatsministerin Claudia Roth und Staatsministerin Katja Keul stehe Baden-Württemberg an ihre Seite. „Wir begrüßen die Soforthilfe für gefährdete Kulturschaffende aus dem Haushalt der Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth und die von der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vorgesehenen Ausbau der Schutzprogramme für Künstlerinnen und Künstler.“

„Kulturhilfe Ukraine“: Kontaktstelle für Künstlerinnen und Künstler

Gemeinsam mit dem ifa – Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart wurde als erste Maßnahme eine Kontaktstelle eingerichtet, an die sich Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine sowie baden-württembergische Kultureinrichtungen wenden können. Die Kontaktstelle soll als erste Anlaufstelle Beratung bieten und Kontakte in Baden-Württemberg vermitteln, perspektivisch sind spartenspezifische Austauschformate geplant, Fortbildungen und Netzwerkarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Gitte Zschoch, Generalsekretärin des ifa, sagt: „Wir möchten ein Kontaktpunkt sein für Menschen, die in der Kultur arbeiten. Gerade jetzt ist die Vernetzung der Zivilgesellschaft, der Kunst- und Kulturschaffenden von enormer Bedeutung. Unsere Aufgabe ist es, angesichts der Bedürfnisse und Nöte der Menschen aus dem Kultursektor gemeinsam mit unseren Partnern konkret Hilfe zu leisten, uns solidarisch mit den Ukrainerinnen und Ukrainer zu zeigen und den Dialog nicht abreißen zu lassen. Alle können hier mitwirken, jeder Einzelne zählt.“

Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen ist Deutschlands älteste Mittlerorganisation. Das ifa genießt weltweit ein hohes Ansehen, gestaltet den internationalen Kulturdialog und unterstützt Kulturschaffende, die in politische Notsituationen geraten sind.

Unterkünfte, Netzwerkbildung, Benefizprojekte, Lehrformate

Ziel ist es, heißt es im Brief aus dem Ministerium an die Kulturszene, gemeinsam mit den Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg und den hiesigen geflüchteten Künstlerinnen und Künstler und ihren Familien pragmatisch und schnell zu helfen. „Wir möchten Sie deshalb dazu ermutigen, uns mitzuteilen, welche Möglichkeiten Sie sehen und wie dabei auch das Ministerium unterstützen kann.“ Denkbar ist beispielsweise die Vermittlung von Unterkunftsmöglichkeiten, die Zusammenarbeit mit örtlichen Unterstützungsnetzwerken, Benefizveranstaltungen, gemeinsame künstlerische Projekte oder die Unterstützung von virtuellen Lehrformaten.

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