Verkehrswende

Unternehmen und Verbände machen Weg zur Arbeit klimafreundlicher

Bosch, SAP, RKH Kliniken, DGB, IHK, Roche Diagnostics, Vetter Pharma, Schwarz Mobility Solutions und das Uniklinikum Heidelberg: Namhafte Unternehmen und viele Verbände haben gemeinsam mit dem Verkehrsministerium das Bündnis „Verkehrswende in der Arbeitswelt“ gegründet.

Die Umstellung der Firmenwagenflotte auf emissionsfreie Antriebe, Alternativen zum kostenfreien Parken, der Ausbau von Lade- und Radinfrastruktur, die Einführung eines Mobilitätsbudgets und besserer Busverkehr für Gewerbegebiete: Am Donnerstag, 13. Juli 2023, haben 22 Vertreterinnen und Vertreter von namenhaften baden-württembergischen Unternehmen und Verbänden sowie des Verkehrsministeriums die Bündniserklärung zur „Verkehrswende in der Arbeitswelt“ unterzeichnet. Damit legten sie gemeinsame Ziele fest, wie der Weg zur Arbeit oder der Ausbildung schon ab 2027 deutlich klimafreundlicher werden soll.

Knapp ein Drittel aller Wege werden in Baden-Württemberg für den Beruf oder die Ausbildung zurückgelegt. Um bis 2030 die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, muss sich auch die Mobilität der Beschäftigten verändern. Das Verkehrsministerium hat deshalb Arbeitgeber, Gewerkschaften, Verbände und die Zivilgesellschaft an einen Tisch geholt und Maßnahmen für eine umsetzbare betriebliche Mobilität der Zukunft ausgearbeitet. Ziel ist es, bis 2027 die Weichen gestellt zu haben und bis 2040 den Pendel- und Reiseverkehr klimaneutral zu gestalten oder – wo sinnvoll – zu vermeiden. Zum Beispiel sollen ab 2027 Neuwagen nur noch emissionsfrei gekauft und geleast werden – sodass sich bis spätestens 2040 keine fossil-betriebenen Fahrzeuge mehr im Fuhrpark befinden. Damit sollen Baden-Württembergs Unternehmen wesentlich schneller vorangehen, als die EU-Ziele vorschreiben.

22 Unternehmen und Verbände denken den Arbeitsweg neu

Nun steht das Ergebnis: ein gemeinsames, neuartiges Bündnis, das die Mobilität in der Arbeitswelt umdenkt. Unter dem Namen „Bündnis Verkehrswende in der Arbeitswelt“ haben sich 22 Unternehmen und Verbände sowie das Verkehrsministerium zusammengeschlossen, um mit gutem Beispiel voranzugehen und eine Vorreiterrolle einzunehmen. Am Donnerstag haben die Bündnispartnerinnen und Bündnispartner die Erklärung zur Verkehrswende in der Arbeitswelt in der Staatsgalerie in Stuttgart gemeinsam mit Verkehrsminister Winfried Hermann vorgestellt.

Minister Winfried Hermann freute sich sehr über das Engagement der Unternehmen und Verbände: „Zu viele Menschen fahren jeden Tag alleine mit dem Auto zur Arbeit. Es ist an der Zeit, dass wir uns von überholten Mobilitätsmustern verabschieden und mit konkreten Maßnahmen alternative, nachhaltige Mobilitätskonzepte umsetzen. Bis 2027 wollen wir damit Wirkung erzielen und zum Beispiel nur noch lokal emissionsfreie Pkw neu beschaffen. Mit dem neuen Bündnis „Verkehrswende in der Arbeitswelt“ gehen 22 Unternehmen und Verbände mit uns zusammen einen wichtigen Schritt in Richtung klimafreundliche Mobilität: Die Maßnahmen und Angebote fördern die Gesundheit der Beschäftigten und schützen das Klima. Sie zeigen, wie die Mobilität für alle Menschen zugänglich und klimafreundlich gestärkt werden kann. Gleichzeitig wird deutlich, an welchen Stellen noch Herausforderungen auf uns warten und wie wir ihnen begegnen können.“

Stefan Grosch, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Robert Bosch GmbH, sagte: „Bosch nimmt die Verantwortung ernst, die nachhaltige Mobilität seiner Mitarbeitenden zu unterstützen. Ob emissionsarme Dienstwagen, Job-Räder, Shuttles oder Co-Working Spaces: Wir wollen mit einem breiten und nachhaltigen Angebot den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Beschäftigten gerecht werden und zugleich Anreize für ein umweltgerechtes Mobilitätsverhalten schaffen.“

Steffen Krautwasser, Head of Global Car Fleet SAP SE, betonte: „Vor mehr als einem Jahrzehnt haben wir Nachhaltigkeit zu einem langfristigen strategischen Ziel der SAP erklärt, im Einklang mit unserer Vision, die Welt und das Leben der Menschen zu verbessern. Für uns ist Nachhaltigkeit ein Treiber für Innovation, der die Entwicklung neuer Lösungen und Herangehensweisen fördert. Dazu zählen auch alternative und flexible Mobilitätsformen, die auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden zugeschnitten sind.“

Cornelia Frenz, Direktorin für Operatives Management bei RKH Regionale Kliniken Holding und Services GmbH, sagte: „Nachhaltige betriebliche Mobilität ist für uns ein wichtiger Beitrag für einen wirkungsvollen Klimaschutz. Deshalb fördern wir insbesondere das Radfahren bereits seit vielen Jahren mit dem attraktiven Angebot von BusinessBike-Leasing, das sich mit knapp 300 Bestellungen (Tendenz steigend) großer Beliebtheit erfreut. Unsere Mitarbeitenden können so nicht nur gesund und umweltschonend zur Arbeit fahren – an den RKH Kliniken finden sie mit Umkleiden, Duschen und Trockenraum für die Fahrradkleidung sowie mehr als 400 Radabstellplätzen am Standort Ludwigsburg optimale Bedingungen vor.”

Maren Diebel-Ebers, stellvertretende Landesvorsitzende beim Deutschen Gewerkschaftsbund Baden-Württemberg, erklärte: „Der Weg zur Arbeit gehört für die Beschäftigten in Baden-Württemberg zum Arbeitsalltag. Die Beschäftigten wollen reibungslos, nachhaltig und mit geringem zeitlichem Aufwand ihre Arbeit erreichen. Umso wichtiger ist es, die Beschäftigten über mögliche nachhaltige Alternativen aufzuklären und Umsteigepotenziale aufzuzeigen. Nur wer sich mit seinem eigenen Mobilitätsverhalten beschäftigt, wird seine Mobilität auch nachhaltig verändern.“

Dr. Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der in Verkehrsfragen im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag federführenden IHK Rhein-Neckar, bekräftigte: „Die baden-württembergischen IHKs werden ihre Mitglieder dabei unterstützen, ihre Mobilität nachhaltig zu gestalten. Doch der Weg zur klimaneutralen Mobilität von Unternehmen ist noch weit, da die Rahmenbedingungen häufig nicht passen. Wir benötigen eine flächendeckenden (Tank-)Infrastruktur für klimaneutrale Dienstwagen, der ÖPNV muss die Gewerbegebiete besser erschließen. Es braucht ausreichend sichere Radwege, die gut an Gewerbegebiete angeschlossen sind. Weitergehende Aktivitäten sind demnach erforderlich, wenn das Bündnis seine ehrgeizigen Ziele erfüllen will.“

Klimafreundliche Antriebe in der Firmenwagenflotte

Gemeinsam einigte man sich auf Empfehlungen und eine entsprechende Umsetzung bei den folgenden Schwerpunkten:

Gemeinsam nachhaltige Mobilität stärken

Das Bündnis „Verkehrswende in der Arbeitswelt“ entstand auf Initiative des Ministeriums für Verkehr während der Erarbeitung des Landeskonzepts Mobilität und Klima. Im Landeskonzept werden Maßnahmen zur Umsetzung der Klimaschutzziele im Verkehr formuliert. Die Arbeit des Bündnisses startete im Herbst 2022. In drei Sitzungen wurden gemeinsame Schwerpunkte gesetzt und die Gestaltung von nachhaltiger Mobilität in der Arbeitswelt diskutiert.

In den kommenden Jahren ist ein regelmäßiger Austausch zur Umsetzung der Empfehlungen sowie zur Vernetzung im Bündnis geplant. Weitere Unternehmen und Verbände können jederzeit beitreten, den Austausch über die Verkehrswende in der Arbeitswelt mit eigenen Erfahrungen bereichern und vom Wissen des gesamten Bündnisses profitieren.

Das Bündnis: Diese Unternehmen und Verbände sind dabei

Das Bündnis wurde von den Unternehmen RKH Regionale Kliniken Holding und Services GmbH, Robert Bosch GmbH, Roche Diagnostics GmbH, SAP SE, Schwarz Mobility Solutions GmbH, Universitätsklinikum Heidelberg, Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG sowie den Verbänden bzw. Verkehrsverbund ACE Auto Club Europa e.V., ADAC Württemberg e.V., ADAC Südbaden e.V., ADAC Nordbaden e.V., Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Baden-Württemberg e.V., Baden-Württembergischer Industrie und Handelskammertag, Caritas Baden-Württemberg, Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Baden-Württemberg, Diakonie Baden-Württemberg, Handelsverband Baden-Württemberg e.V., HANDWERK BW, Industriegewerkschaft Metall Bezirk Baden-Württemberg, Unternehmer Baden-Württemberg e.V., Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg, Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH und dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gegründet.

Erklärung: Bündnis Verkehrswende in der Arbeitswelt (PDF)

Weitere Meldungen

Eine Erzieherin spielt auf einem Spielplatz mit einem Kind.
  • Kinder- und Jugendhilfe

Mehr Qualität in der Kinder- und Jugendhilfe

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wasserstoff

Land fördert Wasserstoff­tankstelle im Landkreis Esslingen

Symbolbild: Eine Pflegeassistentin mit einer Bewohnerin des Seniorenzentrums der Arbeiterwohlfahrt (AWO).
  • Integration

Modellprojekte der Sprachförderung in der Pflege

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Zwölf Millionen Euro für die Berufsausbildung

Eine Familie wandert durch den Nationalpark Schwarzwald.
  • Naturschutz

Bestnoten für den Nationalpark Schwarzwald

von links nach rechts: Damaris Lemstra, Beratungsstelle Bike+Ride, Staatssekretärin Elke Zimmer und Fabian Küstner, Beratungsstelle Bike+Ride
  • Radverkehr

Deutscher Fahrradpreis für Beratungsstelle Bike+Ride

Studenten sitzen in einem Hörsaal.
  • Hochschulen

Weiterbildung, Spitzenfor­schung und Gründungen stärken

Campus Rosenfels in Lörrach
  • Städtebau

Städtebaumaßnahme in Lörrach erfolgreich abgeschlossen

Minister Peter Hauk MdL
  • Landwirtschaft

Sonder-Agrarministerkonferenz fordert Bürokratieabbau

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Start-Up BW

Sechs Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Eine Mitarbeiterin der Kunsthalle Mannheim steht im Atrium vor der digitalen Monitor-Wand „Collection Wall“ und betrachtet ein Kunstwerk. Auf dem Touchscreen können Besucher interaktiv einen Blick in die Sammlung und auch ins sonst verborgene Depot werfen (Bild: picture-alliance/Uwe Anspach/dpa).
  • Museen

Land fördert Digitalisierung der Sammlungsbestände

Die Energieministerinnen und Energieminister, die Energiesenatorinnen und der Energiesenator der 16 Bundesländer trafen sich mit dem Bund zur Energieministerkonferenz (EnMK) in Kiel.
  • Energie

Energieministerkonferenz in Kiel

Eine Studentin und ein Student der Elektrotechnik arbeiten an einem Projekt.
  • Hochschulen

Land fördert attraktives MINT-Studium

Blieskastel-Hochwasser in Rheinland-Pfalz und dem Saarland
  • Hochwasser

Hochwasserlage im Saarland

1044. Sitzung des Bundesrates
  • Bundesrat

Land setzt sich für pharmazeutische Industrie ein

Titelbild Steuertipps für Menschen mit Behinderung
  • Steuern

Steuertipps für Menschen mit Behinderung

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • UEFA EURO 2024

Rapp informiert sich über Vorbereitungen zur EM

Ministerin Nicole Razavi MdL spricht im Bundesrat
  • Bundesrat

Vorstoß für mehr Wohnraum

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Steuerschätzung

Nur leicht steigende Steuereinnahmen

von links nach rechts: David Reger, Prof. Dipl.-Ing. Thomas Hundt, Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Prof. Dr. Katharina Hölzle
  • Künstliche Intelligenz

Land präsentiert „KI-Ökosystem“ in Berlin

  • Automobilwirtschaft

Open-Source-Software für die Automobilwirtschaft

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Scholz fordert Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro

Logo Zukunftslabor Konstanz
  • Innovation

Innovationslabor eröffnet in Konstanz

Innenansicht des SCC (Steinbuch Centre for Computing) mit dem "Hochleistungsrechner Karlsruhe"
  • Forschung

Ausbau der Rechenkapazität in der KI-Forschung

Zu sehen sind: Vorsitzende der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, Dr. Alexander Pischon; Minister für Verkehr Baden-Württemberg Winfried Hermann; VBK-Geschäftsführer Christian Höglmeier
  • Schienenverkehr

101 Millionen Euro für neue Stadtbahnzüge