Bildung

Positivtrend im Land bei IQB-Studie 2022

Lesezeit: 5 Minuten
  • Teilen
  •  
Schüler während der Abiturprüfung (Bild: © dpa)

Die Ergebnisse der IQB-Bildungsstudie fallen auch diesmal im Fach Deutsch für ganz Deutschland besorgniserregend aus. In Baden-Württemberg hingegen entfalten die geleisteten Anstrengungen erste Wirkung.

Wie bei der IQB-Studie für den Grundschulbereich im vergangenen Jahr fallen die Ergebnisse für ganz Deutschland auch diesmal im Fach Deutsch besorgniserregend aus. In Baden-Württemberg hingegen entfalten die geleisteten Anstrengungen erste Wirkung. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards verfehlen, ist deutschlandweit nochmals deutlich angestiegen. Zudem hat sich der Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg seit der letzten Studie 2015 weiter verschärft. Dies bestätigt die neueste repräsentative Studie zur Leistungsentwicklung in Deutsch und Fremdsprachen an deutschen Schulen, die das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) vorgestellt hat. Mehr als 1.600 Schulen in Deutschland und knapp 33.000 Neuntklässler wurden im vergangenen Jahr dazu getestet.

Die Auswertungen des IQB legen nahe, dass sich insbesondere im Fach Deutsch aufgrund der zeitweisen Schulschließungen, beziehungsweise des Fern- und Wechselunterrichts, die Auswirkungen der Pandemie zeigen. In Baden-Württemberg setzt sich die negative Entwicklung im Fach Deutsch zwar ebenfalls fort, im Vergleich zu den meisten Ländern jedoch deutlich abgeschwächt.

Starke Verbesserungen im Fach Englisch

Im Fach Englisch ergibt sich ein anderes Bild. Hier haben sich die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Deutschland überall deutlich verbessert. Hierbei sticht Baden-Württemberg ebenfalls besonders hervor. Im diesjährigen Ländervergleich findet sich Baden-Württemberg nun wieder in der Spitzengruppe. Das IQB stellt fest: „Durchgängig signifikant positive Abweichungen vom jeweiligen Bundesdurchschnitt sind in Bayern zu verzeichnen sowie in Sachsen im Fach Deutsch. Auch in den Ländern Baden-Württemberg und Hamburg sind in mehreren Kompetenzbereichen signifikant höhere Mittelwerte zu verzeichnen als im Bundesdurchschnitt.“

Kultusministerin Theresa Schopper mahnt gleichwohl zur Zurückhaltung: „Es ist uns in Baden-Württemberg dank konsequenter Arbeit und unserer Konzentration auf die Erlangung der Basiskompetenzen gelungen, uns weitgehend vom negativen Trend in Deutschland abzukoppeln. Dass Baden-Württemberg sich in der Bildung wieder unter den Besten findet, sollte aber vor allem ein Ansporn sein, unseren eingeschlagenen Weg mit Entschiedenheit weiterzuverfolgen.“

Zur Entspannung gebe es keinerlei Anlass, so die Ministerin. Es müsse, so Schopper, jedem bewusst sein, dass die Heterogenität durch die in den kommenden Jahren weiter deutlich aufwachsenden Zahlen von jungen Menschen mit Zuwanderungshintergrund (BW aktuell: 45,7 Prozent; Zuwachs von 17 Prozent seit 2009) noch zunehmen werde. „Dieser Entwicklung müssen wir uns stellen – fachlich, pädagogisch und sozial-emotional“, sagt Schopper. Vor allem die Schnittstelle Kita – Grundschule sei dabei in den Blick zu nehmen.

Wenn fast einem Drittel der Schülerinnen und Schüler die basalen Voraussetzungen im Lesen für ihren weiteren Bildungsweg fehlten, dann sei klar, wo die Herausforderungen lägen, so die Ministerin: „Mit Blick auf den Fachkräftemangel ist es von existenzieller Bedeutung, dass es uns gelingt, alle Heranwachsenden auf ihrem Bildungsweg bestmöglich zu unterstützen, unabhängig vom Elternhaus oder sozialen Hintergrund. Wir brauchen jede und jeden, wenn wir eine gute Zukunft für unser Land sicherstellen wollen.“

Über die IQB-Studie

Weitere Meldungen

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Frühkindliche Bildung

Erster Landeselternbeirat Kindertagesbetreuung gewählt

Radfahrer fahren auf dem neuen Radschnellweg zwischen Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart.
Radverkehr

Erstes Teilstück des Radschnellwegs RS 3 eröffnet

Rinder mit Kälbern auf der Weide
Landwirtschaft

Fristverlängerung für Ökobetriebe mit Weidepflicht

Eine Wildbiene sucht an Blüten des Mehlsalbeis nach Nektar. (Bild: © Uwe Anspach/dpa)
Biodiversität

Sonderprogramm zur biologischen Vielfalt zeigt positive Wirkung

Schüler eines Gymnasiums essen in der Mensa der Schule. (Foto: © dpa)
Ernährung

Neues Projekt zu nachhaltiger Schulverpflegung

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 29. April 2025

Feuerwehrmann beim Hochwassereinsatz (Foto: © dpa)
Bevölkerungsschutz

Feuerwehren rüsten sich für Extremwetter und Waldbrände

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Tag der Arbeit

Hoffmeister-Kraut betont Bedeutung der Sozialpartnerschaft

Stromleitungen (Quelle: dpa)
Energie

Kritik an Vorschlag zur Aufteilung in mehrere Stromgebotszonen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Straßenverkehr

Umbau der B 28 bei Bad Urach beginnt

Eine Gruppe von Studierenden nutzt VR-Simulatoren während des Unterrichts.
Hochschulen

71,6 Millionen Euro für zukunftsweisende Lehrprojekte

Schülerinnen und Schüler melden sich in einer Klasse.
Integration

Land macht Druck beim Thema Integration

Visualisierung Heidelberg, Universitätsklinikum INF 220/221, ehem. Pathologie, Sanierung und Nachnutzung RM/HeiCINN, 1.BA
Vermögen und Bau

Sanierung am Universitätsklinikum Heidelberg beginnt

Eine Studentin der Hebammenwissenschaft hat während einer Übung in einer Vorlesung im Ausbildungszentrum DocLab des Universitätsklinikums Tübingen ein Kleidungsstück unter ihr Oberteil gestopft, um eine schwangere Frau darzustellen, damit eine Kommilitonin eine Betreuungsssituation mit ihr üben kann. (Bild: © dpa)
Studium

Erste Absolvierende der Hebammenwissenschaft feiern Abschluss

Garten- und Weinbau
Landwirtschaft

Auszahlung der EU-Frostbeihilfen