Forst

Land fördert Technikum Laubholz für holzbasierte Bioökonomie

Mit zusätzlichen 25 Millionen Euro fördert das Land das Technikum Laubholz in Göppingen. Dies soll die Entwicklung neuer Technologien im Bereich der holzbasierten Bioökonomie weiter vorantreiben.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Minister Peter Hauk (Zweiter von links) übergibt den Förderbescheid an Dr. Tobias Wolfinger (Zweiter von rechts), Geschäftsführer der Technikum Laubholz GmbH.
Minister Peter Hauk (Zweiter von links) übergibt den Förderbescheid an Dr. Tobias Wolfinger (Zweiter von rechts), Geschäftsführer der Technikum Laubholz GmbH.

„Baden-Württemberg ist bundesweit führend in der holzbasierten Bioökonomie. Mit dem Technikum Laubholz (TLH) in Göppingen setzen wir Maßstäbe für die Zukunft der Holzverwendung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaschutzziele. Das TLH hat den Auftrag, die Entwicklung und Skalierung neuer Technologien im Bereich der holzbasierten Bioökonomie voranzutreiben. Wir als Land bekennen uns klar zu diesem Ziel. Deshalb fördern wir das TLH heute mit zusätzlichen 25 Millionen Euro und verfolgen den Weg der nachhaltigen, holzbasierten Bioökonomie konsequent weiter. Unser Ziel der Förderung ist es, neue Technologien sowie Produkte aus Laubholz zu entwickeln, um erdölbasierte Kunststoffe zu ersetzen und die nachhaltige Bewirtschaftung klimatoleranter Laubbaumarten zu unterstützen. Das TLH spielt hierbei eine zentrale Rolle und trägt dazu bei, dass Holz sowie vor allem Laubholz in einer wertschöpfenden und möglichst hohen nachhaltigen Verwendung landen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der Bescheidübergabe an die Technikum Laubholz GmbH (TLH) in Stuttgart.

Spitzenforschung in Göppingen

Das Technikum Laubholz (TLH) in Göppingen ist eine außeruniversitäre Einrichtung der Spitzenforschung mit Fokus auf wertschöpfender Holz- und Laubholznutzung. Seit seiner Gründung im Jahr 2020 unterstützt das TLH die Bemühungen des Landes zur beschleunigten Umsetzung der gesetzten Ziele der Bioökonomie. Mit interdisziplinären Teams in mittlerweile vier Forschungsfeldern treibt das TLH innovative Lösungen im Bereich der Holzverwendung voran.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Projekten WDBSD TX® und WDBSD CF®, die am TLH entwickelt und skaliert werden. Bei WDBSD TX® handelt es sich um eine revolutionäre Fasertechnologie, die biobasiert und ressourcenschonend hergestellt wird. Diese Technologie hat das Potenzial, nicht nur die Art und Weise zu verändern, wie Fasern hergestellt werden, sondern auch aktiv eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Textilfasern aus Laubholz sind atmungsaktiv, hautfreundlich und bieten eine Vielzahl gestalterischer Möglichkeiten. Die Modebranche erkennt zunehmend den Wert innovativer biobasierter Materialien an. Anfang 2024 ging das TLH eine Projektpartnerschaft mit der Fakultät TEXOVERSUM der Hochschule Reutlingen und der Neo.Fashion Berlin ein. Diese Kooperation markiert einen bedeutenden Schritt zur Nachhaltigkeit in der Textilherstellung. Die komplette Kollektion „WDBSD TX® Endless Fiber. Infinite Possibilities.“ wurde erstmals im Rahmen der Berliner Fashion Week 2024 präsentiert.

Herstellung von Carbonfasern aus heimischem Buchenholz

Im Bereich WDBSD CF® arbeitet das TLH an der Herstellung von Carbonfasern aus heimischem Buchenholz. Diese Technologie ermöglicht eine ressourcenschonende und umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Produktion von Carbonfasern, die bisher hauptsächlich auf der Basis fossiler Rohstoffe erfolgt. Das TLH hat kürzlich eine Pilotanlage zur Herstellung von Carbonfasern aus Buchenholz in Göppingen in Betrieb genommen. Diese Anlage ermöglicht die Produktion biobasierter Carbonfasern, die im Vergleich zu konventionellen Fasern aus Polyacrylnitril (PAN) eine deutlich geringere Umweltbelastung aufweisen und den Klimaschutz fördern. Mit einer Kapazität von bis zu 20 Tonnen holzbasierter Carbonfasern pro Jahr ist sie die weltweit größte ihrer Art. Anwendungsfelder für diesen Leichtbauwerkstoff sind beispielsweise Sportgeräte, Karosserieteile oder Flugzeugbau.

„Das Technikum Laubholz ist ein wichtiger Partner für das Land bei der Umsetzung unserer Waldstrategie Baden-Württemberg und unserer Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie. Durch die Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich holzbasierter Hochleistungswerkstoffe leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, stärken den Ländlichen Raum und schaffen zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaftskreisläufe“, betonte Minister Hauk.

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Bioökonomie und Innovation

Weitere Meldungen

Ein Professor hält in einem Hörsaal vor Studierenden eine Vorlesung.
Hochschulen

Landeslehrpreis 2025 vergeben

Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Ein Weihnachtsbaumzüchter läuft mit einer Nordmann-Tanne auf der Schulter über seinen Hof, auf dem zahlreiche Christbäume zum Verkauf stehen.
Forst

Heimische Weihnachtsbäume sind gefragt und von hoher Qualität

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz (Foto: © dpa)
Straßenverkehr

Neue Halle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Vollblutaraber-Stuten stehen in Marbach im Haupt-und Landgestüt mit ihren Fohlen auf einer Koppel. (Foto: dpa)
Tierschutz

Tierschutz-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Berufsbildung

Land fördert Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm

Ein Aufsteller mit Flyern.
Öffentlicher Nahverkehr

Verkauf von Fahrkarten in Reutlingen und Aulendorf

Porträt des verstorbenen Ministers a.D. Klaus v. Trotha
Nachruf

Ehemaliger Wissenschaftsminister Klaus von Trotha verstorben

Staatspreis Baukultur 2024: Anerkennung in der Kategorie Mischnutzung, Alte Brauerei Mannheim
Baukultur

Land fördert Gestaltungsbeiräte in sechs Kommunen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien