„Höchenschwand, Mönchweiler und Walddorfhäslach sind hervorragende Beispiele dafür, wie Gemeinden und vor allem ihre Bürgerinnen und Bürger von der Städtebauförderung profitieren. Die Wohn- und Lebensqualität konnte durch die städtebauliche Erneuerung weiter verbessert werden“, erklärte Ministerin Nicole Razavi anlässlich des Abschlusses der Sanierungen.
Die städtebaulichen Förderangebote seien von großer Bedeutung und hätten vielfältige positive Auswirkungen, so die Ministerin: „Die Städtebauförderung bringt viele Vorteile für die Kommunalentwicklung: Quartiere werden aufgewertet, Brachflächen neu genutzt und es kann dringend benötigter Wohnraum entstehen. Zudem löst jeder Fördereuro bis zu acht weitere Euro an Folgeinvestitionen aus. Davon profitieren ganz besonders auch das regionale Baugewerbe und das Handwerk.“
Die Städtebaumaßnahmen im Überblick
Mit rund 1,7 Millionen Euro hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen die Sanierung in Höhenschwand gefördert.
Verbesserung des Wohn- und Geschäftsumfeldes
Die Gemeinde konnte mithilfe der Fördermittel nahezu alle im Vorfeld gesetzten Sanierungsziele erreichen. So entstanden im Zuge der Maßnahme 15 neue Wohnungen, weitere 21 wurden umfassend modernisiert. Der Erweiterungsbau des Hotels „Alpenblick“ mit neuen Bettenkapazitäten hat einen positiven Effekt auf den Ferienort. Mit der Auflösung des Hotels „Adenia“ verfügt die Gemeinde über eine große Entwicklungsfläche mitten im Ortskern. Hier sollen neue Wohn- und Geschäftsräume entstehen. Die Entwicklung dieses Areals ist die große Aufgabe für die Zukunft: Dank der Mittel aus der Stadtsanierung konnten hierfür die Grundsteine gelegt und weiterer Leerstand vermieden werden. Für die Gemeinde bietet sich dadurch eine große Entwicklungschance.
Neues Rathaus und neues Ärztehaus
Eine wichtige Einzelmaßnahme ist der Neubau des Rathauses. Damit wurden moderne und ansprechende Arbeitsplätze geschaffen, was auch von den Bürgerinnen und Bürgern positiv aufgenommen wird. Mit dem Neubau einher ging zudem die Schaffung von dringend benötigten Parkplätzen durch den Bau des Parkdecks. Der neue Rathausplatz lädt zum Verweilen ein.
Durch den Abbruch des alten Rathauses konnte Platz in der Ortsmitte für den Neubau des Ärztehauses mit Büro- und Wohnräumen geschaffen werden. Damit wird die ärztliche Versorgung in der Gemeinde gesichert. Zusätzlich wird die Sparkasse dorthin verlegt, die entgegen dem landläufigen Trend zum Abbau von Filialen am Standort Höchenschwand festhält. Das trägt zum Erhalt der örtlichen Infrastruktur bei. Für die Vereine konnten Räume in der ehemaligen Hauptschule, jetzt Grundschule, umgebaut werden. Mit dem Erwerb des Dorfhauses wurden dringend benötigte Krippenplätze geschaffen.
Verkehrssicherheit verbessert
Auch die Poststraße wurde neugestaltet. Der Gehweg, der früher plötzlich in der Waldshuter Straße endete, wurde bis zum Kindergarten verlängert. Das hat die Verkehrssicherheit deutlich verbessert: Eltern und Kinder müssen auf ihrem Weg zu Kindergarten und Grundschule nun nicht mehr so oft die Straße überqueren. Der Kreuzungsbereich Waldshuter Straße / Poststraße ist nun für den fließenden Verkehr klar erkennbar und strukturiert. In der Poststraße wurden Flächen zur Verkehrsberuhigung und Überquerungshilfen geschaffen.
Ministerin Razavi sagte: „Die Maßnahme hat eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung der Gemeinde Höchenschwand geschaffen. Ich freue mich, dass unsere Städtebaufördermittel hier viel Gutes bewirken konnten.“
Mit rund 2,81 Millionen Euro hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen die Sanierung in Mönchweiler gefördert.
Rathaus umfassend saniert
Der Gemeinde ist es gelungen, eine Vielzahl an Maßnahmen umzusetzen. So wurde das Rathaus von Mönchweiler in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde umfassend saniert und umgebaut. Ein neuer Bürgersaal ist im Dachgeschoss entstanden. Er ersetzt den bisherigen Bürgersaal im Obergeschoss des Gebäudes, wo sich heute das Büro des Bürgermeisters befindet. Unter dem sanierten Holzgebälk im Dachgeschoss befindet sich auf rund 92 Quadratmetern der Sitzungssaal. Im Dachgeschoss ist zusätzlich ein Sozialraum mit angeschlossener Küche und WC entstanden. Das Dach wurde mit Biberschwanzziegeln neu eingedeckt. An der Rückseite des Gebäudes wurde ein Treppenhaus mit Liftanlage angebaut. Damit ist das Rathaus heute barrierefrei zugänglich. Der gläserne Treppenanbau ersetzt den Anbau, in dem sich zuletzt Archiv- und Lagerräume des Rathauses befanden. Insgesamt ist ein modernes Verwaltungsgebäude mit attraktiven Arbeitsplätzen entstanden.
Neues Bürgerzentrum im alten Pfarrsaal
Ein neuer Mittelpunkt für die Gemeinde wurde mit dem Umbau des alten katholischen Pfarrsaals zu einem modernen Bürgerzentrum für Alt und Jung geschaffen. Das Bürgerzentrum wird vielfältig genutzt: Im Saal des Bürgerzentrums finden Veranstaltungen, Sitzungen des Gemeinderates und Vereinsversammlungen statt. Die großzügige Terrasse lädt bei gutem Wetter zum Verweilen ein. Im Untergeschoss befinden sich das neue Gemeindearchiv, Räume mit der Hausinstallation, Umkleideräume und der große Jugendraum, der von der kirchlichen Jugend und der Landjugend genutzt wird. Zusätzlich befindet sich im Gebäude die Generationenhilfe, deren Ziel es ist, allen Menschen in der Gemeinde eine möglichst hohe Teilhabe und Lebensqualität zu bieten. Im hinteren Bereich des früheren Pfarrsaals wurde ein Anbau in Form eines verglasten Flurs realisiert. Auf den Glasflächen ist eine Folierung mit künstlerischen Ansichten verschiedener Gebäude der Gemeinde aufgebracht.
Kinderhaus im Schulweg 11
Als drittes großes Projekt konnte das Kinderhaus im Schulweg 11 eröffnet werden. Aufgrund von steigendem Bedarf an Betreuungsplätzen wurden im neuen Kinderhaus der evangelische und der kommunale Kindergarten zusammengelegt. Es ist ein modernes zweigeschossiges Gebäude entstanden. Das U-förmige Obergeschoss mit geräumiger Terrasse überragt das Erdgeschoss in Quadratform um circa 2,5 Meter. Das Gebäude wurde statisch so erstellt, dass es bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt nochmals um ein weiteres Geschoss aufgestockt werden könnte.
Alte Schwarzwaldhäuser saniert
Eine große Zahl von Wohngebäuden in Mönchweiler war dringend modernisierungsbedürftig. Besonders viele alte Schwarzwaldhäuser waren betroffen und genossen auch aus Denkmalschutzgründen eine hohe Priorität. Über die Jahre hinweg wurden stetig neue Sanierungsvereinbarungen abgeschlossen. Die Eigentümerinnen und Eigentümern versetzten mit Hilfe der Fördermittel ihre Häuser in einen modernen und energetisch zeitgemäßen Zustand. Insgesamt wurden 14 Gebäude mit 29 Wohnungen saniert.
Ministerin Nicole Razavi sagte: „Das Zusammenspiel der Maßnahmen hat eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung der Gemeinde Mönchweiler geschaffen. Ich freue mich, dass unsere Städtebaufördermittel hier viel Gutes bewirken konnten.“
Mit rund 4,94 Millionen Euro hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen die Sanierung gefördert.
Mit rund einem Hektar Gebäude- und Grunderwerb hat die Gemeinde Walddorfhäslach die Grundlage dafür gelegt, den Ortskern umfassend neuzuordnen und an die Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen.
Im Rahmen der Maßnahme wurde auch der Kindergarten im Tiergartenweg erneuert, das ehemalige denkmalgeschützte Notariat zu einem barrierefreien Kinderhaus umgebaut und ein denkmalgeschützter Tierhaltungsbetrieb in ein Ärztehaus verwandelt. „Eine tolle Leistung, von der die Bürgerinnen und Bürger spürbar profitieren“, so Ministerin Razavi.
Anerkennung des Staatspreises Baukultur 2024
Die Gemeinde hat im Laufe der Maßnahme „Neue Ortsmitten“ zahlreiche städtebauliche Missstände behoben. Für das erfolgreiche Mammutprojekt wurde Walddorfhäslach mit einer Anerkennung des Staatspreises Baukultur Baden-Württemberg 2024 in der Kategorie „Städtebau und Stadtentwicklung“ ausgezeichnet. Die Jury lobte vor allem die Umstrukturierung und Reaktivierung des Ortskerns, was unter anderem eine bessere Verkehrsführung und einen neuen Busbahnhof am Notariatsplatz ermöglichte. Ein weiterer Schwerpunkt der Maßnahme war die Verbesserung der Wohnsituation. Hier gelang es vorbildlich, denkmalgeschützten Gebäuden wieder neues Leben einzuhauchen und durch eine Ergänzung mit Neubauten ein städtebaulich stimmiges nutzungsgemischtes Gesamtensemble zu realisieren.
Umgestaltung der Ortsmitte entlang der Hauptstraße
Durch die behutsame Nachverdichtung mit Wohngebäuden im Rahmen einer aktiven Innenentwicklung der Gemeinde konnten 64 Wohneinheiten neu geschaffen und 19 umfassend modernisiert werden.
Hervorzuheben ist neben der umfangreichen Erneuerung des innerörtlichen Areals mit mehreren denkmalgeschützten Gebäuden wie beispielsweise dem Gasthof Ochsen, der ehemaligen Molkerei um dem ehemaligen Schweinemastbetrieb auch die Einrichtung eines Senioren- und Altenpflegezentrums mit 48 Pflegeplätzen, zwölf Tagespflegeplätzen sowie sieben betreuten Seniorenwohnungen. Zudem ist es gelungen, mit einem Kalten Nahwärmenetz eine regenerative Wärmeenergieversorgung für den Ortskern einzurichten.
Ministerin Nicole Razavi sagte: „Durch Grunderwerbe, Investorensuche und eigene Maßnahmen ist es der Gemeinde Walddorfhäslach gelungen, den Ort für ihre Bürgerinnen und Bürger noch lebenswerter zu gestalten. Ich freue mich, dass unsere Städtebaufördermittel hier viel Gutes bewirken konnten.“


















