„Süßen, Aglasterhausen und Mannheim sind hervorragende Beispiele dafür, wie Städte, kleine Gemeinden und vor allem ihre Bürgerinnen und Bürger von der Städtebauförderung profitieren. Die Wohn- und Lebensqualität konnte durch die städtebauliche Erneuerung weiter verbessert werden“, erklärte Ministerin Nicole Razavi anlässlich des Abschlusses der Sanierungen.
Die städtebaulichen Förderangebote seien von großer Bedeutung und hätten vielfältige positive Auswirkungen, so die Ministerin: „Die Städtebauförderung bringt viele Vorteile für die Kommunalentwicklung: Quartiere werden aufgewertet, Brachflächen neu genutzt und es kann dringend benötigter Wohnraum entstehen. Zudem löst jeder Fördereuro bis zu acht weitere Euro an Folgeinvestitionen aus. Davon profitieren ganz besonders auch das regionale Baugewerbe und das Handwerk.“
Die Städtebaumaßnahmen im Überblick
Mit rund 3,29 Millionen Euro hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen die Städtebaumaßnahme „Südlich der Fils“ in Süßen gefördert. Hinzu kommen noch 636.000 Euro für das Einzelprojekt „Schaffung Begegnungspark“ im Rahmen des Investitionspakts Soziale Integration im Quartier.
Nachhaltige Verbesserung der Wohnsituation
Insgesamt wurden durch die städtebauliche Erneuerungsmaßnahme Bauinvestitionen in Höhe von rund 9,2 Millionen Euro ausgelöst. So wurden im Bereich Jahn-/Teilwiesenstraße, Johann-Georg-Fischer-Straße, Hofstraße und Brunnenstraße viele private Gebäude modernisiert. Dabei lag das Hauptaugenmerk neben der schöneren Optik vor allem auf einer gestiegenen Energieeffizienz der Gebäude. Durch den Abbruch der alten mängelbehafteten Sporthalle des TSV an der Jahnstraße wurde eine Fläche für den innerstädtischen Wohnungsbau geschaffen.
Häuser der Begegnung für Jung und Alt
Auf dem freigemachten Gelände der ehemaligen Kammgarnspinnerei entstand eine neue Mehrzweckhalle mit ausreichendem Parkflächen für Kultur- und Sportangebote aller Art. Die Jahn- und Auenstraße wurden ausgebaut und funktional und gestalterisch aufgewertet. Dabei wurde auch der Eingangsbereich der neuen Mehrzweckhalle einbezogen. Die Neuanlage des angrenzenden grünen Spiel- und Aufenthaltsbereichs „Begegnungspark“ rundet die Maßnahme ab.
Instandgesetzt und modernisiert wurde auch das Bürger- und Jugendhaus. Das Gebäude ist heute stark frequentiert und ermöglicht allen Bürgerinnen und Bürgern Teilhabe.
Ministerin Nicole Razavi sagte: „Das Zusammenspiel der einzelnen Projekte macht die umfassende Erneuerung der Stadtmitte als Wohn- und Versorgungszentrum erlebbar. Ich freue mich, dass unsere Städtebaufördermittel hier viel Gutes bewirken konnten.“
Mit rund 2,29 Millionen Euro hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen die städtebauliche Erneuerungsmaßnahme „Ortskern“ in Aglasterhausen gefördert.
Belebung des Ortskernes und Stärkung der kommunalen Infrastruktur
Mit der umfassenden Modernisierung und Erweiterung des Rathauses konnte das Dienstleistungsangebot erheblich verbessert werden. Die Nebengebäude im Rückbereich des historischen Gebäudes wurden aufgestockt und um einen Aufzug ergänzt. Dadurch sind die kommunalen Dienstleistungen nun barrierefrei erreichbar. Auch die Arbeitssituation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde durch die zusätzlichen Büroräume verbessert. Der Rathausvorplatz wurde im Zuge der Maßnahme ebenfalls umgestaltet.
Maßnahmen zur Sicherung und Erweiterung des Wohnungsbestandes
Auch die Wohnsituation hat sich durch die Städtebaumaßnahme verbessert. Durch intensive Eigentümergespräche konnte die Gemeinde die Brachflächen der Möbelzentrale erwerben. Die leerstehenden Gebäude konnten so Platz machen für eine Neuordnung des Areals. Das Sanierungsgebiet wurde zudem um das ehemalige „Dornes-Areal“ erweitert: So konnten auch auf den Flächen der ehemaligen „Markisen-Fabrik“ städtebauliche Missstände behoben werden. Insgesamt wurden durch die Reaktivierung der Brachflächen in diesen beiden Quartieren insgesamt 22 Wohnungen geschaffen. Gleichzeitig wurden durch die Neuordnung auch die Belichtung und Belüftung der bestehenden Wohnquartiere verbessert.
Freiflächengestaltungen zur Stärkung und Verbesserung des Wohnumfeldes
Die Straßen und Freiflächen wurden ortsgerecht umgestaltet und die Straßenquerschnitte reduziert. Dadurch wurde der Verkehr verlangsamt, Lärm reduziert und die Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr verbessert. Die Bürgerinnen und Bürger freuen sich zudem über die neuen Baumquartiere entlang der Straßen, welche zusätzlich einen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten.
Ministerin Nicole Razavi sagte: „Die Maßnahme hat eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung der Gemeinde Aglasterhausen geschaffen. Ich freue mich, dass unsere Städtebaufördermittel hier viel Gutes bewirken konnten.“
Mit rund 4,6 Millionen Euro hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen die städtebauliche Erneuerungsmaßnahme „Käfertal-Zentrum“ in Mannheim gefördert. Im Rahmen der Maßnahme wurde auch das Einzelprojekt „Sanierung Kulturhaus“ mit rund zwei Millionen Euro gefördert.
Stärkung der Nahversorgung und des Einzelhandels
Im Ortskern von Käfertal kam es in der Vergangenheit zu zahlreichen Ladenschließungen. Die ausbleibenden Nachnutzungen haben die Versorgungslage der Bürgerinnen und Bürger stark beeinträchtigt. Mithilfe der Städtebauförderung konnte die Stadt dieser negativen Entwicklung Einhalt gebieten.
Insbesondere die Mannheimer Straße und der Stempelpark wurden als Entwicklungsbereich definiert. Im Zentrenkonzept der Stadt Mannheim war hier ein potentieller Standort für die Neuansiedlung eines Lebensmittelvollversorgers ausgewiesen. Im Zuge der Maßnahme wurde eine Flächenneuordnung durchgeführt und Grundstücke erworben. Um weitere Flächen zu gewinnen, wurde für den städtischen Kindergarten in der Mannheimer Straße als Ersatzstandort ein zentrumsnahes Objekt in der Ladenburger Straße (ehemaliges Druckereigebäude) angekauft. Das Kindergartengebäude in der Mannheimer Straße sowie die angekaufte, leerstehende Supermarktimmobilie wurden abgebrochen. Für den neuen Supermarkt wurde das Konzept eines Mannheimer Projektentwicklers in Kooperation mit dem Unternehmen Rewe realisiert. Der neue Nahversorgungsmarkt beinhaltet heute sowohl zwei Wohnetagen mit 26 Wohnungen als auch eine darunterliegende Tiefgarage mit 56 Stellplätzen.
Parallel dazu wurden verschiedene Maßnahmen durchgeführt, um das Zentrum in seiner Nahversorgungsfunktion zu stärken und städtebaulich attraktiver zu machen. Es wurde ein neuer Straßenquerschnitt mit einer klaren Gliederung zwischen Fahrbahn, Gehweg, Parken und begrünten Bereichen gebaut. Dadurch wurde das Zentrum besser erschlossen und der Verkehr beruhigt, was den Anwohner und insbesondere den Schülern der Käfertalschule zugutekommt.
Neues Gesicht für den Stempelpark
Die Umgestaltung der innerstädtischen Grünanlage war ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Ortskernsanierung. Der Stempelpark hat sich zu einem attraktiven Ort entwickelt. In den Randbereichen befinden sich nun Spiel- und Aktivitätsbereiche. Im Süden öffnet sich der Stempelpark großzügig zur Mannheimer Straße und lädt zum Flanieren ein. Die große grüne Mitte im nördlichen Bereich verfügt nun auch über einen zentralen repräsentativen Eingangsplatz vor dem Kulturhaus. Dieses Gebäude wurde in den 1960er Jahren erbaut und im Zuge der Städtebaumaßnahme modernisiert. Die geschäftsführende Interessensgemeinschaft (IG) Käfertaler Vereine betreibt dort ganzjährig ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm mit inter-, jugend-, und sozialkultureller Ausrichtung. Zudem werden Räume für Vereine, Schulen, Orchester, Chöre und Theater bereitgestellt – ein wichtiges Angebot für den Stadtteil.
Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses
Auch das denkmalgeschützte historische Rathaus aus dem Jahr 1818 wurde saniert. Das Gebäude wurde baulich und funktional umfangreich erneuert. Wesentliche Maßnahmen waren die Schaffung eines zusätzlichen barrierefreien Zugangs, der Einbau eines Fahrstuhls, die Neugestaltung des gesamten Servicebereichs und der Büros, die Sanierung des Trausaals und die Erneuerung der Gebäudetechnik sowie eine Teilerneuerung des Dachstuhls.
Ministerin Nicole Razavi sagte: „Die Maßnahme hat eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung des Stadtteils Käfertal in Mannheim geschaffen. Ich freue mich, dass unsere Städtebaufördermittel hier viel Gutes bewirken konnten.“


















