Wälder

Warnung vor den Eichenprozessionsspinnern

Lesezeit: 2 Minuten
  • Teilen
  •  
Ein Mitarbeiter einer Schädlingsbekämpfungsfirma, saugt Eichenprozessionsspinner vom Stamm einer Eiche ab. Im Frühjahr und Somme breiten sich die Raupen des Eichenprozessionsspinners aus.

Vorsicht vor Brennhaaren von Eichenprozessionsspinnern beim Waldspaziergang oder Waldarbeiten. Alte Nester sollten in keinem Fall angefasst oder selbständig entfernt werden. Die Gefahr durch Brennhaare von Eichenprozessionsspinnern ist zur Zeit des Raupenfraßes am höchsten.

„Die Eichenwälder im Land sind gerade grün geworden, da werden sie in manchen Regionen des Landes schon wieder kahl. Ursache hierfür sind die gefräßigen Raupen des Eichenprozessionsspinners. Die stark behaarten Raupen des Eichenprozessionsspinners können für Menschen, die allergisch reagieren, weitreichende Gesundheitsfolgen haben. Wer sich in der Nähe von befallenen Eichen aufhält oder arbeitet, sollte daher äußerste Vorsicht walten lasse.“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Montag, 9. Mai 2022 in Stuttgart.

Die winzigen Mikrohaare des Eichenprozessionsspinners (EPS) können Hautreizungen und Allergien bis hin zu asthmaartigen Symptomen auslösen. Der Kontakt mit diesen Raupen, die bis Mitte Juli auftreten oder mit den zurückbleibenden Häutungsresten, die noch Monate später im Wald zu finden sind, sollte daher unbedingt vermieden werden. Bei körperlichen Beschwerden nach einem Kontakt rät der Minister, einen Arzt aufzusuchen.

„Das Vorkommen der Raupen ist unbedingt den Forstdienststellen oder den Bürgermeisterämtern mitzuteilen, damit gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können. In besonders schwierigen Fällen müssen die Raupen von fachkundigen Spezialisten reguliert werden. Vor Selbsthilfe, zum Beispiel in Hausgärten, ist nur zu warnen", betonte Minister Hauk. Er wies darauf hin, dass in besonders betroffenen Waldbereichen die Raupen zum Schutz der Menschen und zum Erhalt der Wälder im Mai reguliert würden.

Was macht den Eichenprozessionsspinner für den Menschen gefährlich?

Der Nachtfalter selbst ist harmlos. Während der Entwicklung der Raupen, bilden diese neben ihren langen feinen Härchen winzige, kaum erkennbare Brennhaare als Fressschutz aus, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Dies kann bei Menschen und Tieren Reaktionen auslösen „Die Haare der Raupe, die 0,1 bis 0,3 Millimeter lang sind, sind mit Widerhaken versehen, die eine schmerzhafte Entzündung der Haut und Schleimhäute auslösen können. Die Reaktionen können auch erst etliche Stunden nach der Berührung entstehen. Bitte achten Sie in den Wäldern auf entsprechende Warnhinweise und bleiben Sie möglichst auf den Wegen“, erklärte Minister Hauk.

Was tun beim Fund eines Eichenprozessionsspinner-Nestes?

Sollten Sie im Wald oder auf dem eigenen Grundstück ein Eichenprozessionsspinner-Nest entdecken, halten Sie unbedingt genügend Abstand und berühren Sie auf keinen Fall das Gespinst-Nest, auch nicht, wenn es schon alt ist. Sensibilisieren Sie unbedingt ihre Kinder, denn die interessant aussehenden Nester animieren oft zum Spielen. Ein Eichenprozessionsspinner-Nest an öffentlichen beziehungsweise stark frequentierten Plätzen sollten Sie der örtlichen Gemeinde melden. Dann wird entschieden, ob eine Entfernung durch Fachkräfte notwendig ist. Wichtig ist zudem, dass Haustiere, wie Hunde und Pferde möglichst keinen Kontakt mit den Nestern haben, denn auch hier gilt, ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für die Tiere.

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Wald und Naturerlebnis

Das Blatt wenden – Gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder

Aktuelle Hinweise zum Eichenprozessionsspinner

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Der Waldknigge

Weitere Meldungen

Die Weinberg-Steillagen mit mittelalterlichen Trockenmauern am Neckar bei Lauffen (Baden-Württemberg). (Bild: Bernd Weißbrod / dpa)
Landwirtschaft

Wichtige Anpassungen bei FAKT II für Antragsjahr 2026

Erdbeeren auf einem Wochenmarkt (Foto: © dpa)
Landwirtschaft

Erdbeersaison 2025 eröffnet

Maimarkt Mannheim
Ausstellung

Mannheimer Maimarkt 2025 eröffnet

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
Naturschutz

Tag der Streuobstwiese und Tag des Baumes

Garten- und Weinbau
Landwirtschaft

Auszahlung der EU-Frostbeihilfen

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Österliche Lebensmittel im Fokus der Untersuchungsämter

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Ein Landwirt lässt auf seinem Bauernhof Pferde auf die Weiden laufen (Bild: © picture alliance/Daniel Bockwoldt/dpa)
Tierschutz

Neue Empfehlungen zum Tierschutz veröffentlicht

Kühe grasen auf einer Weide unterhalb der Kopfkrainkapelle in Simonswald.
Ökolandbau

Land verlängert Förderung für fünf Bio-Musterregionen

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Ländlicher Raum

Land unterstützt Gemeinden bei Modernisierung Ländlicher Wege

Ein Fahrradfahrer fährt in der Nähe von Tübingen in Baden-Württemberg auf einem Feldweg. (Bild: dpa)
Ländlicher Raum

Startschuss für Flurneuordnung Rosengarten (Ebertal)

Ein Feuerwehrmann löscht letzte Glutnester auf dem Waldboden (Quelle: dpa).
Forst

Vorsicht vor hoher Waldbrandgefahr

Eine Frau schreibt das Wort „Dialekt“ auf eine Tafel (Bild: © Daniel Karmann/dpa)
Ländlicher Raum

Auf Zeitreise mit neuem Podcast „DialektLand BW“

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Biogas

Sicherstellung der Zukunft von Biogasanlagen