Verbraucherschutz

Österliche Lebensmittel im Fokus der Untersuchungsämter

Die vier Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter untersuchen derzeit verstärkt Lebensmittel, die traditionell eng mit dem Osterfest in Verbindung stehen.

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Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
Symbolbild

„Wir wollen, dass auch in kulinarischer Hinsicht der Vorfreude auf das Osterfest nichts im Wege steht. Neben dem Osterhasen sind deshalb auch unsere vier Extern: Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUAs) (Öffnet in neuem Fenster) unterwegs und untersuchen derzeit verstärkt Lebensmittel, die traditionell eng mit dem Osterfest in Verbindung stehen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Alles rund ums Ei

Eier sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Osterfestes. Ob als Zutat in Gerichten wie Eiersalat und Grüner Soße, als hartgekochte und bunte Ostereier oder ausgeblasen und kunstvoll verziert: Eier spielen immer eine zentrale Rolle bei den Osterfeierlichkeiten. Steht Ostern vor der Tür, hält auch die Tradition des Ostereierfärbens wieder Einzug in viele Haushalte. Bei der Untersuchung der im Handel erhältlichen Eierfarben durch das Extern: CVUA Karlsruhe (Öffnet in neuem Fenster) fielen etwa neun Prozent der Proben auf. So fehlte teilweise die deutschsprachige Kennzeichnung. Bei Eierfarben handelt es sich um speziell zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe. Um ihre sichere Verwendung zu gewährleisten, ist eine korrekte Kennzeichnung, die auch Informationen zur korrekten Verwendung enthält, essenziell.

Auch bei Extern: fertig gekochten, bunten Eiern aus dem Handel (Öffnet in neuem Fenster) wird untersucht, welche Farbstoffe zum Färben der Eierschalen verwendet wurden und ob diese korrekt gekennzeichnet sind. Das Extern: CVUA Freiburg (Öffnet in neuem Fenster) untersuchte 2024 insgesamt 40 Proben und 2025 bereits 38 Proben. In drei Fällen wurde ein Farbstoff nachgewiesen, der nicht gekennzeichnet war. Zudem fehlte bei zwei weiteren Proben von unverpackt abgegebenen Eiern die entsprechende Farbstoff-Kenntlichmachung. Bei den bunten Eiern steht zudem besonders der Frischezustand im Fokus der Kontrollen. So wurden 2024 insgesamt 73 Proben und 2025 bereits 41 Proben direkt nach dem Probeneingang sensorisch untersucht. In der Regel folgt eine erneute sensorische Untersuchung am Mindesthaltbarkeitsdatum. Auch die im Handel erhältlichen gefärbten Eier waren überwiegend in Ordnung. Nur bei vereinzelten Proben war bereits ein Teil der Eier vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum verdorben. Beim Kauf von Eiern sollte daher auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und auf unbeschädigte Eierschalen geachtet werden. Auch sollten die Produkte gekühlt aufbewahrt und offene Ware ohne Haltbarkeitsangabe möglichst rasch verzehrt werden.

Aber auch auf sogenannte Kontaminanten werden Eier regelmäßig untersucht. So untersuchte das CVUA Freiburg in diesem Jahr bereits 13 Proben Hühnereier – darunter sechs von Hühnern aus Freilandhaltung und sieben aus Bodenhaltung – auf Pestizide, Dioxine, polychlorierte Biphenyle (PCB) und Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). Die Untersuchungen auf Rückstände an Pestiziden und auf PFAS waren unauffällig. In keiner der untersuchten Proben wurden Vertreter der genannten Substanzklassen nachgewiesen. Auch die Untersuchung auf Dioxine und PCB lieferte erfreuliche Ergebnisse. Im Schnitt lagen die bestimmten Gehalte um den Faktor 20 unterhalb der Höchstgehalte. „Einem unbesorgten Verzehr von Ostereiern steht also auch hinsichtlich dieser sehr problematischen Stoffe nichts im Wege“, freute sich Minister Hauk.

Lammfleisch zum Osterfest

Als Oster-Menü ist Lammfleisch traditionell sehr beliebt. Am CVUA Karlsruhe wurden in diesem Jahr bereits 15 als Lammfleisch deklarierte Proben mittels DNA-Analyse auf die verwendete Tierart analysiert. Die erfreulichen Ergebnisse zeigten, dass alle untersuchten Lammfleischerzeugnisse keinen Fleischanteil einer anderen Tierart aufwiesen.

Auch die Herkunft von Lammfleisch wurde überprüft: Importiert wird vor allem aus Neuseeland, aber zum Beispiel auch aus Großbritannien, Irland oder Australien. Neben der Erzeugung von regionalem Lammfleisch ist die Schafhaltung auch für die Landschaftspflege von Bedeutung, sodass sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst für Lammfleisch regionaler Herkunft entscheiden. Seit 2023 überprüft das CVUA Freiburg die Herkunftsangabe bei Lammfleisch mit Hilfe der Stabilisotopenmassenspektrometrie (IRMS). Die Ergebnisse waren durchweg erfreulich, es wurden keine Abweichungen festgestellt.

Spargel zur Osterzeit

Auch bei Spargel steht die Überprüfung der Herkunftsangabe im Fokus. Pünktlich zu Ostern ist die erste Ware aus heimischer Ernte wieder verfügbar. Gerade zu Beginn der Saison können deutlich höhere Preise erzielt werden.

„Damit der Verbraucher sichergehen kann, auch wirklich schon heimische Ware zu erhalten, hat unsere Kampagne mit Probenahmen und Betriebsüberprüfungen zur Extern: Kontrolle der Herkunftsangaben bei regional ausgelobtem Spargel (Öffnet in neuem Fenster) wieder begonnen. Im Jahr 2024 war erfreulicherweise keine der 44 untersuchten Spargelproben mit deutscher Herkunftsangabe aus dem Handel auffällig“, so Minister Hauk.

Getrocknete Weintrauben für das Osterbrot

Zu Ostern kann man nach der Fastenzeit wieder viele leckere Gebäcke und Kuchen genießen. Eine häufig verwendete Zutat des traditionellen Osterbrots sind getrocknete Weintrauben – also Rosinen, Sultaninen und Korinthen. Das Speziallabor für Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) am Extern: CVUA Sigmaringen (Öffnet in neuem Fenster) untersucht regelmäßig getrocknete Weintrauben. Von den 19 seit 2024 bis jetzt untersuchten Proben enthielten knapp 60 Prozent Extern: nachweisbare Mengen an Mykotoxinen (Öffnet in neuem Fenster). Allerdings überschritt nur eine Probe den EU-weiten Höchstgehalt für das möglicherweise krebserregende Ochratoxin A und wurde beanstandet. In etwa 40 Prozent der Proben detektierte das Labor die in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus gerückten Alternariatoxine. Für diese Mykotoxine gibt es wegen der bisher unzureichenden Datenbasis noch keine gesetzlich festgelegten Höchstgehalte. „Wir geben die Untersuchungsergebnisse an Bund und EU weiter und tragen so im Sinne des gesundheitlichen Verbraucherschutzes dazu bei, mehr Informationen zu diesen Stoffen zu sammeln. Damit können Risikobewertungen durchführt und künftig EU-weit Regelungen erarbeitet werden“, betonte Minister Hauk abschließend.

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