Ländlicher Raum

Auf Zeitreise mit neuem Podcast „DialektLand BW“

Der Podcast „DialektLand BW – eine Zeitreise durch den Strukturwandel ländlicher Räume“ nimmt die Hörer mit auf eine Reise durch die Kultur- und Sprachgeschichte Baden-Württembergs.

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Eine Frau schreibt das Wort „Dialekt“ auf eine Tafel (Bild: © Daniel Karmann/dpa)

„Mit Realisierung des neuen Podcasts ,DialektLand BW – eine Zeitreise durch den Strukturwandel ländlicher Räume‘ entstand ein dialektgesprochenes Zeugnis zum gelungenen Strukturwandel in ländlichen Räumen, das Hörerinnen und Hörer auf eine spannende Zeitreise in die baden-württembergische Kultur- und Sprachgeschichte mitnimmt. Schon die erste Folge des Podcasts verdeutlicht, wie eng Sprache mit gesellschaftlichen Veränderungen verknüpft ist. Die Tonaufnahme einer 1899 geborenen Bäuerin aus Oberbergen veranschaulicht beispielsweise, wie sich Alltag, Arbeitswelt und Mobilität im Ländlichen Raum verändert haben. In weiteren Folgen kommen dialektsprechende Personen zu den Themen Flucht und Vertreibung, Migration, Vorurteile und Identitätsfragen im Ländlichen Raum zu Wort. Der Podcast bietet neben diesen dialektgesprochenen Zeitzeugnissen jedoch noch mehr, indem die dialektgesprochenen Erinnerungen mit Expertinnen und Experten kommentiert und erläutert werden“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Der Podcast bietet eine dynamische Auseinandersetzung aus sprachwissenschaftlicher und kulturwissenschaftlicher Perspektive zu den Veränderungen in verschiedenen Lebensbereichen ländlicher Räume Baden-Württembergs.

Eine Reise in die Vergangenheit

Er veranschaulicht den umfassenden gesellschaftlichen Wandel anhand dialektgesprochener Zeitzeugnisse aus der Vergangenheit von vor bis zu 100 Jahren zurück in die heutige Zeit. Damit geht er der Frage nach, wie sich der Ländliche Raum Baden-Württembergs in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat und wie Sprach- und Kulturwandel in diesem Zusammenhang gehört werden können.

Der Podcast „DialektLand BW – eine Zeitreise durch den Strukturwandel ländlicher Räume“ wurde durch die Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ am Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen im Zeitraum von Mai 2024 bis März 2025 realisiert. Er wurde vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) im Rahmen der Dialektinitiative des Landes Baden-Württemberg gefördert.

Arno-Rouff-Archiv

Das Arno-Ruoff-Archiv an der Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ diente als Archivquelle für den Podcast. Es umfasst rund 2.000 Interviews mit Dialektsprechenden, überwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die frei in ihren jeweiligen Mundarten aus ihrem Alltag erzählen. Die Berichte geben Einblicke in frühere Lebens- und Arbeitswelten, die Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels sowie in die Entwicklung der verschiedenen regionalen Dialekte.

Unter Nutzung dieser Archivquelle entstanden auch die Hörbücher „Jetzt isch halt alles anderscht, net?“ (2020) und „Bis nach Sankt Petersburg“ (2023) sowie die Sprechende Wanderausstellung „Baden-Württemberg erzählt“ (2021). Die Hörbücher, jeweils mit einem Booklet mit Ministervorwort, sind im Buchhandel erhältlich. Die Sprechende Wanderausstellung kann über die Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ ausgeliehen werden.

Eberhard Karls Universität Tübingen: Der Dialekt im sprachlichen und gesellschaftlichen Wandel

Pressemitteilung vom 8. April 2025: Neue Dialektstrategie für Baden-Württemberg

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