Innovation

Neuer Förderaufruf zu Quantentechnologien stärkt Hightech-Standort

Mit dem neuen Förderaufruf zu Quantentechnologien stärkt das Land den Hightech-Standort Baden-Württemberg. Ziel ist es, in kleinen und flexibel agierenden Projektteams Prototypen zu realisieren und erproben.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet im Reinraumlabor zur Herstellung von Mikrochips für Quantenprozessoren in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt PTB.
Symbolbild

Vor allen anderen Quantentechnologien haben Quantensensoren das Potenzial, in den nächsten Jahren Marktreife zu erlangen – gefolgt von Schlüsselkomponenten für die Quantenkommunikation. Auf dem Weg dahin sind Herausforderungen zu meistern, die den Bogen von grundlegender Forschung über das Engineering bis hin zur intelligenten Datenverarbeitung spannen. Hierfür ist es wesentlich, die vielversprechendsten Prototypen aus Labor- und Forschungsumgebungen in die relevantesten Märkte zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, legen das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst einen gemeinsamen Förderaufruf mit einem Volumen von drei Millionen Euro auf. 

„Man muss kein Nerd sein, um das Potenzial von Quantentechnologien zu erkennen. Mit dem neuen Förderprogramm im Rahmen unseres Innovationscampus QuantumBW setzen wir einen wichtigen Baustein der baden-württembergischen Quantenstrategie um. Es stärkt die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft, um vielversprechende Quantentechnologien aus der Quantensensorik und -metrologie in marktreife Produkte zu überführen, um beispielsweise Messungen in der Medizin oder der Navigation zu verbessern“, sagt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski im Rahmen der Veröffentlichung der Ausschreibung.

„Quantentechnologien zählen zu den Schlüsseltechnologien von morgen. Wer sie frühzeitig wirtschaftlich erschließt, kann neue Märkte gestalten und langfristig Wertschöpfung sichern. Für Baden-Württemberg als Hightech-Standort ist das eine große Chance: Wir setzen gezielt Impulse, damit aus wissenschaftlicher Exzellenz auch wirtschaftliche Führungsstärke entsteht“, erläutert Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zum Förderaufruf „Transfer-Booster für Quantentechnologie-Demonstratoren“.

Forschung und Entwicklung geht Hand in Hand

Ziel des gemeinsam vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst getragenen Förderaufrufs ist es, in kleinen und flexibel agierenden Projektteams mit einer begrenzten Laufzeit von maximal zwölf Monaten neue, bisher nicht dagewesene Machbarkeitskonzepte, Prototypen und Quantentechnologie-Demonstratoren zu realisieren oder bereits existierende Prototypen gemeinsam mit Anwendern in neuer, relevanter Umgebung zu erproben. Im Anschluss werden die Transfer-Booster-Projekte hinsichtlich ihres Anwendungs- und Marktpotenzials sowie weiterer Kriterien zur technischen Entwicklung und Umsetzung evaluiert.

Eine Besonderheit dieser Ausschreibung ist, dass die Transfer-Booster-Projekte mindestens einen akademischen Partner auf der Forschungs-/Entwicklungsseite (Entwickler) und einen auf der Anwenderseite (Anwender) umfassen müssen. Unternehmen können entweder als assoziierter Partner oder als Unterauftragnehmer eingebunden werden. Mit dieser Art von Projekten soll gezeigt werden, was im Quantentechnologie-Bereich derzeit möglich ist und gemeinsam mit Anwendern eruiert werden, für welche Anwendungen, Produkte und Märkte diese geeignet sein können (Proof-of-Concepts beziehungsweise Prototypen), um Mehrwerte zu schaffen.

Insgesamt werden von den beiden Ministerien zusammen drei Millionen Euro für diesen Förderaufruf zur Verfügung gestellt. Pro Transfer-Booster-Projekt ist eine Förderung in Höhe von bis zu 500.000 Euro möglich.

Die Bewerbungsfrist für diese Ausschreibung läuft bis zum 15. Oktober 2025.

Auf Transfer-Booster sollen Kooperationsprojekte folgen

Bei diesem Förderaufruf handelt es sich um die erste Phase der Programmlinie „Anwendungsdemonstratoren“ im Rahmen von QuantumBW. Vorbehaltlich der Verfügbarkeit entsprechender Haushaltsmittel sollen in einer zweiten Phase – aufbauend auf den Transfer-Booster-Projekten in der ersten Phase – größere Kooperationsprojekte mit einer Laufzeit von bis zu 24 Monaten ausgeschrieben werden, die die Forschung, Entwicklung und Validierung der Prototypen in Richtung Marktreife weiterführen.

Innovationscampus QuantumBW

Mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg  und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst haben sich Global Player aus der Wirtschaft mit Universitäten und Forschungseinrichtungen im April 2023 zu QuantumBW zusammengeschlossen. QuantumBW baut auf einem bereits existierenden, starken und erfolgreichen Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft auf, in denen die Partner vielfältig und erfolgreich kooperieren.

In QuantumBW bündelt das Land diese Kompetenzen und schafft eine übergreifende Dachmarke, die diese Netzwerke weiter stärkt und international sichtbarer macht. Die strategischen Zielsetzungen und Handlungsfelder von QuantumBW sind in der baden-württembergischen Quantenstrategie (PDF) veröffentlicht und zusammengefasst.

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus: QuantumBW-Programmlinie „Anwendungsdemonstratoren“ – Transfer-Booster für Quantentech

Weitere Meldungen

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Wirtschaft

Austausch mit Vertretern der Kreditwirtschaft und der L-Bank

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Ministerin Thekla Walker (vierte von rechts, vordere Reihe) mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuwendungsempfänger bei der Übergabe der Verträge für das Landesförderprogramm für Elektrolyseure (ELY)
Erneuerbare Energien

Land baut Produktion von grünem Wasserstoff aus