Transformation

Landesregierung beschließt Wasserstoff-Roadmap

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Ein Mann betankt ein Automobil mit Wasserstoff.

Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz und eine wichtige Zukunftstechnologie für den Wirtschaftsstandort. Mit der Wasserstoff-Roadmap hat die Landesregierung einen Fahrplan beschlossen, anhand dessen Baden-Württemberg zu einem führenden Standort für Wasserstofftechnologien werden soll.

Die Landesregierung hat die Download: Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg (PDF) (Öffnet in neuem Fenster) beschlossen. Damit liegt jetzt ein Fahrplan für die kommenden Jahre vor, anhand dessen Baden-Württemberg zu einem führenden Standort für Wasserstofftechnologien werden soll. „Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz. Es ist aber auch eine Zukunftstechnologie, um Wertschöpfung im Land zu erzielen, um Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und um Arbeitsplätze zu schaffen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Wir kombinieren ökologische Notwendigkeit und ökonomischen Erfolg. Das ist seit langem unsere politische Linie.“

Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz und Zukunftstechnologie

Wasserstoff werde bei der Transformation hin zu umweltfreundlichen Technologien eine zentrale Rolle spielen und in den Bereichen Stromerzeugung, Mobilität und Industrie einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen leisten, ergänzte Umweltminister Franz Untersteller. „Mit der Wasserstoff-Roadmap schafft die Landesregierung eine eine strategische Basis, um bei der Erforschung, Entwicklung und Nutzung moderner Wasserstofftechnologien vorne dabei zu sein. Wir haben dafür in Baden-Württemberg sowohl die Mittel als auch das Know How in Forschungseinrichtungen und Unternehmen.“

Handlungsschwerpunkte und konkrete Maßnahmen

In der Roadmap werden die Handlungsschwerpunkte für das Land identifiziert und konkrete Maßnahmen festgelegt. Insgesamt sind 29 Einzelmaßnahmen aufgelistet, die gemeinsam mit Akteuren aus der Forschung, der Wirtschaft und aus Verbänden erarbeitet wurden.

  • Das wichtigste Anwendungsgebiet ist der Verkehrssektor. Die Anwendung von Wasserstoff im Schienen- und Fernverkehr ist vorrangig. Aber es geht für die Automobilindustrie auch darum, Systemkomponenten für den Verbrennungsmotor so anzupassen, dass sie auch in einem Brennstoffzellenauto und insbesondere in Nutzfahrzeugen genutzt werden können.
  • Im Industriesektor gibt es viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstofftechnologien etwa in Raffinerien oder der chemischen Industrie. Perspektivisch kann Wasserstoff auch zur Erzeugung von Prozesswärme beispielsweise in der Zement-, Glas oder Papierherstellung eine Rolle spielen.
  • Wasserstoff ist außerdem relevant bei der Stromspeicherung und als Sektorkopplungstechnologie für die Integration erneuerbaren Stroms ins Energienetz.
  • Dafür muss die Infrastruktur (Erzeugung, Transport, Speicherung) möglichst rasch aufgebaut werden.

„In allen Anwendungsbereichen müssen wir konsequent forschen und entwickeln. Wir müssen Kompetenzen vernetzen und Partnerschaften gründen, Pilotprojekte aufsetzen und finanzieren, aus- und weiterbilden“, sagte Umweltminister Untersteller. „Als Land investieren wir massiv in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg. Schon jetzt fließen viele Millionen Euro in unterschiedliche Projekte, über 18 Millionen allein in den Aufbau von HyFab, einer Forschungsfabrik Wasserstoff und Brennstoffzelle.“

„Wir sind gut aufgestellt in Baden-Württemberg“, betonte Ministerpräsident Kretschmann. „Damit das so bleibt und sich festigt, stellen wir jetzt die Weichen.“

Potenziale nutzen und weiter ausbauen

Laut der vom Umweltministerium in Auftrag gegebene Roland-Berger-Studie Download: „Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie in Baden-Württemberg“ (PDF) (Öffnet in neuem Fenster) können baden-württembergische Unternehmen im Jahr 2030 einen Umsatz von bis zu neun Milliarden Euro und eine Bruttowertschöpfung von bis zu 2,3 Milliarden Euro erreichen. Damit verbunden können etwa 16.500 Arbeitsplätze entstehen, vor allem im Mobilitätsbereich. Damit könnte die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts leisten, der im besonderen Maße vom Wandel der Automobilindustrie betroffen ist. Langfristig bestehen noch weitaus größere Potenziale. Baden-Württemberg kann als Lieferant von anwendungserprobten sowie forschungsseitig erprobten Technologien und Anlagen profitieren.

Die Landesregierung Baden-Württemberg fördert seit Jahren die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch unterschiedliche Förderprogramme und Maßnahmen. Es wurden durch Programme zum Infrastrukturausbau, zum Kaufanreiz von Brennstoffzellen-Heizgeräten über das Programm Wärmewende im Heizungskeller bis hin zum Programm „Transformation des Energiesystems in Baden-Württemberg – Trafo BW“ sowie dem Leuchtturmprojekt Extern: „H2Rhein-Neckar“ (Öffnet in neuem Fenster) zahlreiche Projekte unterstützt.

Download: Umweltministerium: Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg (PDF) (Öffnet in neuem Fenster)

Download: Umweltministerium: Studie zu den Potenzialen der Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie (PDF) (Öffnet in neuem Fenster)

Extern: Umweltministerium: Wasserstoffwirtschaft (Öffnet in neuem Fenster)

Extern: Staatsministerium: Strategiedialog Automobilwirtschaft BW (Öffnet in neuem Fenster)

Extern: Beteiligungsportal: Wasserstoff-Roadmap BW (Öffnet in neuem Fenster)

Weitere Meldungen

Eine Frau hält Holzpellets im Keller eines Wohnhauses in den Händen.
Forst

Holz trägt zu Wärmewende und Klimaschutz bei

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
Krankenhäuser

Grünes Licht für Klinikverbund Heidelberg-Mannheim

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 6. Mai 2025

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärmschutz

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Eine S-Bahn der Deutschen-Bahn fährt Richtung Stuttgart. (Bild: © picture alliance/Tom Weller/dpa)
Nahverkehr

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Arbeiter sortiert einen Stapel Holzbretter in eine automatische Maschine in einer Holzbaufirma.
Forst

Vierter Fachkongress Holzbau am Bodensee

Ein Paar geht auf dem Rheindamm bei Schwanau-Nonnenweier entlang.
Hochwasserschutz

Rheinhochwasserdamm-Abschnitt und rechter Murgdamm saniert

Übergabe Breitbandförderbescheide
Digitalisierung

142,7 Millionen Euro für den Breitbandausbau im Land

Ein Scan-Auto, das automatisch Parksünder registriert, fährt bei einem Pilotversuch an vor der Universität Hohenheim geparkten Fahrzeugen vorbei.
Digitalisierung

Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Reutlingen

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
Flurneuordnung

Klimafolgenanpassung durch Flurneuordnung

Start-up BW

PTO PolyTec Oberschwaben im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Kunststaatsekretär Arne Braun
Kunst und Kultur

Land verstärkt Engagement für Film- und Medienfestival gGmbH

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Frühkindliche Bildung

Erster Landeselternbeirat Kindertagesbetreuung gewählt

Stuttgart Neckarpark
Flächenmanagement

Anträge für Förderprogramm zur Innenentwicklung stellen