Transformation

Landesregierung beschließt Wasserstoff-Roadmap

Ein Mann betankt ein Automobil mit Wasserstoff.

Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz und eine wichtige Zukunftstechnologie für den Wirtschaftsstandort. Mit der Wasserstoff-Roadmap hat die Landesregierung einen Fahrplan beschlossen, anhand dessen Baden-Württemberg zu einem führenden Standort für Wasserstofftechnologien werden soll.

Die Landesregierung hat die Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg (PDF) beschlossen. Damit liegt jetzt ein Fahrplan für die kommenden Jahre vor, anhand dessen Baden-Württemberg zu einem führenden Standort für Wasserstofftechnologien werden soll. „Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz. Es ist aber auch eine Zukunftstechnologie, um Wertschöpfung im Land zu erzielen, um Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und um Arbeitsplätze zu schaffen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Wir kombinieren ökologische Notwendigkeit und ökonomischen Erfolg. Das ist seit langem unsere politische Linie.“

Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz und Zukunftstechnologie

Wasserstoff werde bei der Transformation hin zu umweltfreundlichen Technologien eine zentrale Rolle spielen und in den Bereichen Stromerzeugung, Mobilität und Industrie einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen leisten, ergänzte Umweltminister Franz Untersteller. „Mit der Wasserstoff-Roadmap schafft die Landesregierung eine eine strategische Basis, um bei der Erforschung, Entwicklung und Nutzung moderner Wasserstofftechnologien vorne dabei zu sein. Wir haben dafür in Baden-Württemberg sowohl die Mittel als auch das Know How in Forschungseinrichtungen und Unternehmen.“

Handlungsschwerpunkte und konkrete Maßnahmen

In der Roadmap werden die Handlungsschwerpunkte für das Land identifiziert und konkrete Maßnahmen festgelegt. Insgesamt sind 29 Einzelmaßnahmen aufgelistet, die gemeinsam mit Akteuren aus der Forschung, der Wirtschaft und aus Verbänden erarbeitet wurden.

  • Das wichtigste Anwendungsgebiet ist der Verkehrssektor. Die Anwendung von Wasserstoff im Schienen- und Fernverkehr ist vorrangig. Aber es geht für die Automobilindustrie auch darum, Systemkomponenten für den Verbrennungsmotor so anzupassen, dass sie auch in einem Brennstoffzellenauto und insbesondere in Nutzfahrzeugen genutzt werden können.
  • Im Industriesektor gibt es viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstofftechnologien etwa in Raffinerien oder der chemischen Industrie. Perspektivisch kann Wasserstoff auch zur Erzeugung von Prozesswärme beispielsweise in der Zement-, Glas oder Papierherstellung eine Rolle spielen.
  • Wasserstoff ist außerdem relevant bei der Stromspeicherung und als Sektorkopplungstechnologie für die Integration erneuerbaren Stroms ins Energienetz.
  • Dafür muss die Infrastruktur (Erzeugung, Transport, Speicherung) möglichst rasch aufgebaut werden.

„In allen Anwendungsbereichen müssen wir konsequent forschen und entwickeln. Wir müssen Kompetenzen vernetzen und Partnerschaften gründen, Pilotprojekte aufsetzen und finanzieren, aus- und weiterbilden“, sagte Umweltminister Untersteller. „Als Land investieren wir massiv in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg. Schon jetzt fließen viele Millionen Euro in unterschiedliche Projekte, über 18 Millionen allein in den Aufbau von HyFab, einer Forschungsfabrik Wasserstoff und Brennstoffzelle.“

„Wir sind gut aufgestellt in Baden-Württemberg“, betonte Ministerpräsident Kretschmann. „Damit das so bleibt und sich festigt, stellen wir jetzt die Weichen.“

Potenziale nutzen und weiter ausbauen

Laut der vom Umweltministerium in Auftrag gegebene Roland-Berger-Studie „Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie in Baden-Württemberg“ (PDF) können baden-württembergische Unternehmen im Jahr 2030 einen Umsatz von bis zu neun Milliarden Euro und eine Bruttowertschöpfung von bis zu 2,3 Milliarden Euro erreichen. Damit verbunden können etwa 16.500 Arbeitsplätze entstehen, vor allem im Mobilitätsbereich. Damit könnte die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts leisten, der im besonderen Maße vom Wandel der Automobilindustrie betroffen ist. Langfristig bestehen noch weitaus größere Potenziale. Baden-Württemberg kann als Lieferant von anwendungserprobten sowie forschungsseitig erprobten Technologien und Anlagen profitieren.

Die Landesregierung Baden-Württemberg fördert seit Jahren die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch unterschiedliche Förderprogramme und Maßnahmen. Es wurden durch Programme zum Infrastrukturausbau, zum Kaufanreiz von Brennstoffzellen-Heizgeräten über das Programm Wärmewende im Heizungskeller bis hin zum Programm „Transformation des Energiesystems in Baden-Württemberg – Trafo BW“ sowie dem Leuchtturmprojekt „H2Rhein-Neckar“ zahlreiche Projekte unterstützt.

Umweltministerium: Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg (PDF)

Umweltministerium: Studie zu den Potenzialen der Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie (PDF)

Umweltministerium: Wasserstoffwirtschaft

Staatsministerium: Strategiedialog Automobilwirtschaft BW

Beteiligungsportal: Wasserstoff-Roadmap BW

Weitere Meldungen

Team Wald
  • Forst

Zukunft des Forstberufs

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

Bewusste Kinderernährung im Kindergarten Steinlachburg

  • Hochschulen

Werbekampagne für MINT-Studierende startet

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Baumes

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Zwölf Projekte für bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen

Die Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhalten sich. (Foto: © dpa)
  • Quartiersimpulse

660.000 Euro für Quartiers-Projekte

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Wengenviertel in Ulm
  • Städtebauförderung

235 Millionen Euro für Städtebaumaßnahmen

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

34 Parteien zur Europawahl zugelassen

Ministerin besucht Hannover Messe 2024
  • Industrie

Hoffmeister-Kraut besucht Hannover Messe

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Landessieger von „Jugend debattiert“ stehen fest (Bild: Kultusministerium Baden-Württemberg)
  • Schule

Landessieger von „Jugend debattiert“ gekürt

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land