Zusammenarbeit

Kretschmann besucht Vorarlberg

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (rechts)

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich im Rahmen eines Arbeitsgesprächs mit dem Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner unter anderem zu den Themen Energiepolitik, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Bürgerbeteiligung ausgetauscht.

Die Wege von Vorarlberg und Baden-Württemberg sind in vielen Bereichen miteinander verwoben – beispielsweise im Energiebereich. Landeshauptmann Markus Wallner und Ministerpräsident Winfried Kretschmann tauschten sich deshalb am 26. April 2023 im Rahmen eines Arbeitsgesprächs unter anderem zu aktuellen energiepolitischen Entwicklungen, vertiefter grenzüberschreitender Zusammenarbeit sowie aktiver Bürgerbeteiligung aus.

Die beiden benachbarten Länder teilen nicht nur Grenzen miteinander. Schnittmengen von Vorarlberg und Baden-Württemberg seien vielerorts zu finden, so waren sich Wallner und Kretschmann heute einig.

Vernetzung mit Vorarlberg hat lange Tradition

„Der Blick über den Tellerrand beziehungsweise über die Grenzen ist heute wichtiger denn je“, so Landeshauptmann Wallner. Dabei gehe es vor allem darum, Synergiepotenziale auszuloten und gemeinsam koordiniert vorzugehen. Wallner weiter: „Die Vernetzung Vorarlbergs mit Baden-Württemberg hat eine lange Tradition und bereits viele Früchte getragen. Egal, ob es um Wirtschafts- oder Verkehrsfragen geht, ob wir Best-Practice-Modelle zum Klimaschutz oder zur Digitalisierung austauschen – wir können viel voneinander lernen und mit gemeinsamen, nachhaltigen Lösungen mehr erreichen.“

„Vorarlberg und Baden-Württemberg haben nicht nur durch den gemeinsamen Natur- und Kulturraum viel gemeinsam, sondern auch, was aktuelle politische Themen wie die Energiewende, den Klimaschutz oder die Bürgerbeteiligung angeht. Dabei können wir auf eine langjährige, sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit bauen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Enge Energiepartnerschaft bietet für beide Seiten Vorteile

Zwischen Vorarlberg und Baden-Württemberg bestehen gute Wirtschaftsbeziehungen. Im Energiebereich geht man ebenfalls schon seit vielen Jahren gemeinsame Wege: Die jeweiligen Landes-Energieunternehmen, illwerke vkw AG und EnBW (Energie Baden-Württemberg) arbeiten seit fast 100 Jahren zusammen. 2012 wurden die Verträge zwischen der Vorarlberger illwerke AG und der EnBW Energie Baden-Württemberg AG bis 2041 verlängert. Daneben war der deutsche Energiekonzern auf Jahreskostenbasis auch finanzkräftiger Partner beim Bau des Pumpspeicherkraftwerks Obervermunt II. „Diese enge Partnerschaft hat für beide Seiten große Vorteile“, bestätigte Wallner. Wasserkraft ist sowohl für Vorarlberg als auch für Baden-Württemberg ein wesentlicher Faktor für das Gelingen der Energiewende in Europa. Kretschmann betonte: „Der Vorarlberger Wasserkraft kommt eine wichtige Rolle in der Ausregelung des europäischen Stromnetzes zu. Damit wird der weitere Ausbau von erneuerbaren Energien – wie Wind- und Sonnenenergie – in Europa möglich.“

Wallner und Kretschmann bekannten sich einmal mehr zu erneuerbaren Energien und innovativen Technologien wie dem „grünen Wasserstoff“, die eine nachhaltige Energiewirtschaft ermöglichen. Landeshauptmann Wallner erinnerte daran, dass an der HTL Dornbirn jüngst eine Anlage zur Produktion in Form einer Trainings- und Demonstrationsanlage realisiert wurde. Den Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie begrüßten Wallner und Kretschmann gleichermaßen.

Gemeinsame Delegationsreise nach Brüssel geplant

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Länder wollen sowohl Wallner als auch Kretschmann weiter intensivieren: „Wir setzen uns dafür ein, dass wir in der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) verstärkt zusammenarbeiten“, sagte Landeshauptmann Wallner. „Vorarlberg und Baden-Württemberg sind hier als Impulsgeber gefordert“, so Kretschmann. Zum einen gebe es die neue Strategie der IBK, die die beiden Länder koordiniert vorantreiben wollen. Aktuell liegt der Strategieschwerpunkt auf dem Fokusthema (bis 2025) „Nachhaltige Mobilität über Grenzen“. Bei der Elektro-Mobilität verfolgen beide Länder ambitioniert Pläne zum Ausbau. Zudem ist längerfristig das Querschnittsthema „Zukunft braucht die Jugend“ auf der IBK-Agenda. Laut Wallner und Kretschmann gelte es außerdem, in Europa „stärker und mit geeinter Stimme“ aufzutreten – vor allem bei Energiethemen und insbesondere bezüglich der Forcierung von Wasserkraft. Ende Juni ist im Rahmen der IBK-Konferenz deshalb eine gemeinsame Delegationsreise nach Brüssel geplant, um die Interessen und Anliegen der Bodenseeregion vor Ort noch stärker zu artikulieren.

Best Practices in Sachen Bürgerbeteiligung

Ein weiterer Schwerpunkt des Arbeitsgesprächs zwischen dem Landeshauptmann und dem Ministerpräsidenten war das Thema Bürgerbeteiligung. Wallner informierte Kretschmann darüber, dass Vorarlberg seinen Bürgerinnen und Bürgern sukzessive mehr Mitspracherecht einräumen will. Als Best Practice-Beispiel nannte er die Abhaltung von landesweiten Bürgerinnen- und Bürgerräten. Der Bürgerrat ist ein mehrstufiges Beteiligungsverfahren, in dem zufällig ausgewählte BürgerInnen die Hauptrolle spielen und Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen erarbeiten. Die Ergebnisse werden öffentlich präsentiert und diskutiert. Vor zehn Jahren wurde die partizipative Demokratie in der Landesverfassung verankert. Das Büro für Freiwilliges Engagement (FEB), als zentrale Stelle für Bürgerbeteiligung im Land Vorarlberg, hat jüngst eine neue Beteiligungsstrategie entwickelt. Die Strategie zielt darauf ab, Beteiligungsformen zu schaffen, die es den Menschen ermöglichen, politische Entscheidungen zu beeinflussen, unabhängig von Wahlen oder direkt demokratischen Instrumenten.  

Baden-Württemberg hat durch verschiedene Beteiligungsformate wie Bürgerforen mit zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern ebenfalls gute Erfahrungen gemacht. Das Landeskabinett hat zudem im vergangenen Herbst Bürgerforen bei wichtigen Gesetzentwürfen beschlossen. Die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg Barbara Bosch ist von Mittwoch bis Freitag mit einer Delegation in Vorarlberg. Mit Workshops, fachlichen Debatten und Gesprächen zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft werden sich Baden-Württemberg und Vorarlberg über ihre jeweiligen Erfahrungen mit der Bürgerbeteiligung austauschen.

Mediathek: Bilder zum Herunterladen

Quelle:

Landespressestelle Vorarlberg

Weitere Meldungen

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Land treibt Bürokratieabbau voran

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Förderprogramm

Weitere Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen gefördert

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan

Team Wald
  • Forst

Zukunft des Forstberufs

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Baumes

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Zwölf Projekte für bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

34 Parteien zur Europawahl zugelassen

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Tag gegen Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Lagegespräch BAO Fokus, Gruppenfoto im Innenministerium
  • Sicherheit

Bekämpfung der Gewaltkriminalität in Stuttgart

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024